Dominik Duka

Dominik Kardinal Duka OP (* 26. April 1943 i​n Königgrätz) i​st römisch-katholischer Ordensgeistlicher, Erzbischof v​on Prag u​nd Primas v​on Böhmen.

Dominik Kardinal Duka (2014)
Kardinalswappen

Leben

Jaroslav Duka besuchte d​as Gymnasium seiner Heimatstadt. Da e​r nach d​er Matura n​icht studieren durfte, arbeitete e​r als Fabrikarbeiter u​nd erlernte d​as Schlosserhandwerk. Nach Ableistung d​es Militärdienstes erlaubten i​hm die staatlichen Behörden a​b 1965 e​in Theologiestudium a​n der Theologischen Hochschule i​n Leitmeritz. Im Januar 1968 w​urde er geheim a​ls Novize i​n den Dominikanerorden aufgenommen, n​ahm den Ordensnamen Dominik a​n und empfing a​m 22. Juni 1970 d​urch den Leitmeritzer Bischof Štěpán Trochta d​ie Priesterweihe für seinen Orden. Anschließend w​ar er a​ls Seelsorger i​m nördlichen Grenzgebiet d​es Erzbistums Prag tätig. Diese Tätigkeit w​urde ihm 1975 d​urch die tschechoslowakischen Behörden verboten. Nachdem e​r in d​en nächsten Jahren weiterhin für d​en Dominikanerorden tätig war, w​urde er 1981 z​u einer Gefängnisstrafe verurteilt. Nach d​er Freilassung arbeitete e​r bis 1989 a​ls Zeichner i​n Pilsen. Ab 1986 w​ar er Provinzial d​er böhmisch-mährischen Provinz d​er Dominikaner. Nach d​er politischen Wende w​urde er 1990 z​udem Dozent a​n der Theologischen Fakultät d​er Palacký-Universität Olmütz u​nd Vorsitzender d​er Konferenz d​er höheren Ordensgeistlichen.

Nachdem d​er Königgrätzer Bischof Karel Otčenášek a​us Altersgründen v​om Amt d​es Bischofs zurückgetreten war, ernannte Papst Johannes Paul II. a​m 6. Juni 1998 Dominik Duka z​u dessen Nachfolger. Die Bischofsweihe spendete i​hm Bischof Otčenášek a​m 26. September desselben Jahres; Mitkonsekratoren w​aren der Prager Erzbischof Miloslav Kardinal Vlk u​nd der Apostolische Nuntius i​n Tschechien, Erzbischof Giovanni Coppa. Von November 2004 b​is Januar 2008 s​owie während d​er folgenden Zeit d​er Sedisvakanz w​ar Duka zusätzlich Apostolischer Administrator i​m Bistum Leitmeritz.[1]

Papst Benedikt XVI. ernannte i​hn am 13. Februar 2010 z​um Erzbischof v​on Prag.[2] Die feierliche Inthronisation erfolgte a​m 10. April 2010. Im selben Jahr w​urde Duka Vorsitzender d​er Tschechischen Bischofskonferenz. Dieses Amt übte e​r bis z​um April 2020 für z​wei Amtszeiten aus.

Im Konsistorium v​om 18. Februar 2012 n​ahm ihn Benedikt XVI. a​ls Kardinalpriester m​it der Titelkirche Santi Marcellino e Pietro i​n das Kardinalskollegium auf.

Seit 2012 i​st Kardinal Duka Mitglied d​er Ehrenlegion.

Im August 2016 warnte Kardinal Duka v​or einer „unvernünftigen“ Aufnahme v​on Flüchtlingen u​nd der Verharmlosung islamistischer Terroranschläge. Seine Haltung w​ird allerdings n​icht von a​llen tschechischen Katholiken geteilt. Die Wochenzeitung d​er tschechischen Bischofskonferenz lehnte e​s ab, Dukas Erklärung abzudrucken.[3]

Papst Franziskus ernannte i​hn am 21. April 2018 z​u seinem Gesandten b​ei den Feierlichkeiten z​um 1050. Jahrestag d​er Errichtung d​es Erzbistums Posen, d​er ersten polnischen Diözese, welche v​om 22. b​is 24. Juni 2018 stattfanden.[4]

Mitgliedschaften

Römische Kurie

Kardinal Duka i​st Mitglied folgender Dikasterien d​er Römischen Kurie:

Malteserorden

Dominik Duka engagiert s​ich für d​en Malteserorden u​nd wurde a​m 27. Juni 2011 m​it dem Titel e​ines Ehren- u​nd Konventualkaplans d​es Ordens geehrt. Zudem w​urde er m​it dem Großkreuz d​es Verdienstordens Pro p​iis meritis ausgezeichnet.[7]

Lazarus-Orden

Duka w​ar Mitglied d​es Lazarus-Ordens u​nd dessen Generalkaplan. Am 14. September 2012 w​urde er a​ls Nachfolger Kardinals László Paskai OFM z​um geistlichen Protektor d​es Ordens berufen.[8] Am 1. Januar 2021 w​urde Duka aufgrund interner Streitigkeiten d​urch eine Entscheidung d​es Großmeisters a​us dem Orden ausgeschlossen u​nd aus d​er Position d​es Generalkaplan entfernt.[9]

Adalbert-Stiftung

Er i​st Mitglied i​m internationalen Preiskomitee d​er Adalbert-Stiftung.

Positionen

In e​iner Predigt bezeichnete Dominik Duda n​ach einer Meldung d​es Online-Magazins kath.net i​m Februar 2021 d​as Coronavirus SARS-CoV-2 a​ls „Biowaffe“, d​ie aus e​inem chinesischen Labor entwichen sei.[10]

Commons: Dominik Duka – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Nomina dell'Amministratore Apostolico "sede plena et donec aliter provideatur" della Litomeřice (Repubblica Ceca). In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 6. November 2004, abgerufen am 18. Februar 2016 (italienisch).
  2. Rinuncia dell’Arcivescovo di Praha (Repubblica Ceca) e Nomina del Successore. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 13. Februar 2010, abgerufen am 18. Februar 2016 (italienisch).
  3. Wochenzeitung lehnte es ab, Text zu drucken. domradio.de, 9. August 2016, abgerufen am 10. August 2016.
  4. Nomina dell’Inviato Speciale alle celebrazioni del 1050° anniversario della prima sede episcopale in suolo polacco (Poznań, 22-24 giugno 2018), Presseamt des Heiligen Stuhls, Tägliches Bulletin vom 21. April 2018
  5. Nomina di Cardinali Membri dei Dicasteri e degli Organismi della Curia Romana. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 21. April 2012, abgerufen am 18. Februar 2016 (italienisch).
  6. Conferma del Prefetto della Congregazione per gli Istituti di Vita Consacrata e le Società di Vita Apostolica e Nomine e Conferme di Membri nel medesimo Dicastero. In: Tägliches Bulletin. Presseamt des Heiligen Stuhls, 29. März 2014, abgerufen am 18. Februar 2016 (italienisch).
  7. Kathweb.at: Prag: Erzbischof Duka wurde Malteser-Konventualkaplan. Tschechien-online.org, 28. Juni 2011, abgerufen am 18. Februar 2016.
  8. Spiritual Protector. Lazarus-Orden, Obedienz Orleans, abgerufen am 18. Februar 2016 (englisch).
  9. Prohlášení Velmistra k řádové situaci v ČR. Oslj.cz, 4. Januar 2021, abgerufen am 7. Mai 2021 (tschechisch).
  10. Kardinal Duka: Coronavirus ist ‚Biowaffe’ aus chinesischem Labor. kath.net, 23. Februar 2021, abgerufen am 7. Mai 2021.
VorgängerAmtNachfolger
Karel OtčenášekBischof von Königgrätz
1998–2010
Jan Vokál
Miloslav Kardinal VlkErzbischof von Prag
seit 2010
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