Domenico Artaria (Kunstverleger)

Domenico Artaria (* 22. Mai 1765 i​n Blevio a​m Comersee; † 2. Januar 1823 i​n Mannheim) w​ar ein bedeutender Kunsthändler u​nd -verleger i​m kurpfälzischen, später badischen Mannheim. Sein gleichnamiger Vetter (1775–1842) w​ar Musikverleger i​n Wien.

Domenico Artari (1815)[1]

Leben

Domenico w​ar der Sohn v​on Giovanni Casimiro Artaria (1725–1797), d​er das Mainzer Stammhaus mitbegründet hatte, u​nd der Angela geb. Bosmani. Nach d​em Tod seines älteren Bruders Pasquale (1755–1785) w​urde Domenico Artaria Teilhaber d​es Wiener Unternehmens Artaria. Seit 1790 w​ar er a​uch mit seinem Bruder Giovanni Maria i​m Mainzer Stammhaus leitend tätig. Dieses erweiterte e​r um e​ine Landkarten- u​nd Musikabteilung.

Die französische Besatzungszeit u​nd die Mainzer Republik w​aren 1793 d​er Grund für d​ie Verlegung d​es Unternehmens i​ns kurpfälzische Mannheim. Gleichzeitig beendete Artaria s​eine Teilhaberschaft i​n Wien. Da e​r 1791 d​ie Tochter d​es Mannheimer Buchhändlers Matthieu Fontaine geheiratet hatte, konnte e​r sein Unternehmen m​it dem seines Schwiegervaters vereinigen. Im Großherzogtum Baden firmierte e​s seit 1819 a​ls Kunst- u​nd Verlagsbuchhandlung Artaria & Fontaine. Unter seinen fünf Söhnen, d​ie mindestens zeitweise a​m Unternehmen beteiligt waren, w​urde dieses europaweit für s​eine ausgezeichneten Kupferstiche bekannt. Die Firma bestand b​is 1867 a​ls Verlagsbuchhandlung.

Aussicht bey dem Churfürstlichen Markt Miesbach
Blick auf Aschaffenburg von Süden. (Ausschnitt)
Söhne und Enkel Domenico Artarias
  • Carl Dominik Alexander Artaria (* 17. Juni 1792 in Mannheim; † 15. Januar 1866 ebenda), Druck- und Verlagshaus in Mannheim und Wien, Radierer, Aquarellist, Grafiker; Sohn:
    • Mathias Artaria (* 19. Juni 1814 in Mannheim; † 3. Februar 1885 ebenda), Kaufmann und Maler
  • Matthias Artaria (1793–1835), Musikverleger in Wien
  • Franz Anton Artaria (1796–1869)
  • Carl Philipp Artaria (1801–1878), Kaufmann in Mannheim
  • Stephan Franz Artaria (1806–1852).

Werke (Auswahl)

  • Zwölf Ansichten von Bayern. Mannheim um 1805.
  • Blick auf Aschaffenburg von Süden. Mannheim um 1800: Ein altkolorierter Kupferstich mit Aquatinta, angefertigt von Johann Jakob Strüdt (1773–1807), Vedutenmaler und Kupferstecher in Heidelberg. Das Blatt kostete beim Kauf 16 fl. 30 kr. und gehörte vermutlich zu den teuren Kunstdrucken seiner Zeit.

Literatur

Commons: Domenico Artaria – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Das Gemälde von Johann Peter Krafft wurde Vorlage einer Radierung von Ludwig Emil Grimm, verlegt von Jean Marie Artaria (nach) 1823. Vgl. DNB Leipzig: Signatur: Bö-Bl/P/51
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