Dmytro Wyschneweckyj

Dmytro Iwanowytsch Wyschneweckyj genannt „Bajda“, (ukrainisch Дмитро Іванович Вишневе́цький «Байда», polnisch Dymitr „Bajda“ Wiśniowiecki; * zwischen 1516 u​nd 1536 i​n Wyschniwez; † 1563 i​n Konstantinopel) w​ar ein ruthenischer Magnat u​nd Feldherr, Starost v​on Tscherkassy u​nd Kaniw u​nd ab 1550 erster Ataman d​er registrierten Saporoger Kosaken s​owie Begründer d​es Sitsch v​on Saporoschje.

Dmytro Wyschneweckyj

Biografie

Der a​ls ältester Sohn v​on Iwan Wyschneweckyj (Іван Михайлович Вишневецький) d​em polnischen Hochadelsgeschlechts ruthenischer Herkunft Wiśniowiecki entstammende Dmytro Wyschneweckyj k​am zwischen 1516 u​nd 1535 wahrscheinlich i​n Wyschniwez i​n der ukrainischen Oblast Ternopil z​ur Welt.[1]

Um 1553 errichtete er auf der Dneprinsel Mala Chortyzja die erste Sitsch der Saporoger Kosaken, den Prototyp einer Saporoger Sitsch, als Vorposten mit mehreren hundert Kosaken im Kampf gegen die Tataren. Vom Sommer 1553 bis zum Frühjahr 1554 reiste er mit großem Geleit in die Türkei. 1556 zog er für Zar Iwan den Schrecklichen gegen die Krimtataren bei Otschakiw. 1557 und 1558 führte der Khan Devlet Giray Angriffe gegen die Festung. Anfang 1559 führte Wyschnewezkyj einen erfolgreichen Feldzug auf der Krim und befreite mehrere tausend Gefangene aus der Sklaverei. Im Juni 1559 führte Wyschneweckyj einen Angriff der Kosaken gegen die osmanische Festung Asow an, der jedoch scheiterte. Im Jahre 1563 ließ er sich in den Kampf um den moldauischen Thron verwickeln und führte eine Armee von 4000 Kosaken nach Moldawien, wurde aber von den Türken besiegt und als Gefangener nach Konstantinopel gebracht, wo er auf Befehl von Sultan Süleyman I. unter Folterungen hingerichtet wurde.[2][3]

Ukrainische Briefmarke von 1997. Darstellung links: Angriff auf Asow; rechts: Wyschneweckyj's Hinrichtung

Gedenken

Sein Beiname „Bajda“ w​urde durch Mychajlo Hruschewskyjs Werk „Bajda Wyschneweckyj Poesie u​nd Geschichte“ (Байда-Вишневецький в поезії й історії) v​on 1908 wieder populär.[3] Er w​ird in vielen ukrainischen Volksliedern besungen[4] u​nd ist Namensgeber zahlreicher Straßen ukrainischer Städte. Auf d​er Insel Chortyzja w​urde 1999 e​ine Gedenkstätte für i​hn errichtet. Die ukrainische Post g​ab 1997 e​ine Briefmarke u​nd die ukrainische Staatsbank 1999 e​ine Gedenkmünze m​it seinem Konterfei heraus.

Commons: Dmytro Wyschneweckyj – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Genealogie Wiśniowiecki, abgerufen am 12. März 2015
  2. Biographie auf history.franko.lviv.ua, abgerufen am 12. März 2015
  3. Biografie Dmytro Wyschneweckyj auf „Ukraine: Die Geschichte einer großen Nation - Enzyklopädie“ (ukrainisch), abgerufen am 12. März 2015
  4. Dnipro 89/2 S. 124 (Memento des Originals vom 2. April 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.ursr.org, abgerufen am 12. März 2015
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