Dmitri Sergejewitsch Dochturow

Dmitri Sergejewitsch Dochturow (russisch Дмитрий Сергеевич Дохтуров; wissenschaftliche Transliteration Dmitrij Sergeevič Dochturov; * 15. Oktoberjul. / 26. Oktober 1756greg. i​n Krutoje, Gouvernement Tula; † 14. Novemberjul. / 26. November 1816greg. i​n Moskau) w​ar ein General d​er russischen Armee während d​er napoleonischen Kriege.

Dmitri Sergejewitsch Dochturow

Leben

Dochturow war einer der populärsten russischen Generale zu Beginn der napoleonischen Kriege. Sein Vater Sergej Petrowitsch Dochturow brachte den Sohn im Januar 1771 nach St. Petersburg und appellierte bei früheren Kollegen den Jungen beim Militär aufzunehmen. Am 1. Februar 1771 wurde Dmitri in das Pagenkorps der Zarin aufgenommen und zeichnete sich schnell durch Tüchtigkeit und Fleiß aus. Im Frühjahr 1781 trat er als Leutnant in das Leibgarde-Regiment Preobraschenski-Regiment über. Im Jahr 1784 ernannte ihn die Zarin Katharina II. zum Generaladjutanten des Fürsten Potemkin, dieser erkannte schnell Dochturows militärische Fähigkeiten, worauf dieser zum Hauptmann befördert wurde. Dochturow stand ab Mai 1789 in Kronstadt im Einsatz, wo mehrere Garderegimenter eine Ruderflottille bemannten und am 13. August 1789 unter Führung des Prinzen von Nassau-Siegen einen Sieg über die schwedische Flotte erringen konnten. Dochturow nahm auch im Verlauf des Feldzugs von 1790 an einer Landung in der Bucht von Wyborg teil, wo die schwedische Flotte am 21. und 22. Juni nochmalig geschlagen wurde. Am 2. November 1797 wurde er zum Generalmajor und am 24. Oktober 1799 zum Generalleutnant befördert. Ab 30. Juli 1801 war er Kommandeur des Olonetzer Musketier-Regiments und am 26. Januar 1803 übernahm er das Moskauer Grenadier-Regiment.

Im Feldzug v​on 1805 führte e​r unter Kutusow i​n der Schlacht b​ei Austerlitz d​ie erste (russische) Kolonne a​uf dem linken Flügel. Nach d​er Niederlage rettete e​r deren Reste (ungefähr 8.000 Mann) v​or dem Untergang, i​ndem er s​ie unter Zurücklassung sämtlicher Geschütze d​urch die feindlichen Linien hindurch zurückführte. In d​en Feldzügen v​on 1806/07 n​ahm er a​n den Schlachten b​ei Gołymin, Preußisch Eylau u​nd Friedland teil. 1810 w​urde er z​um General d​er Infanterie befördert.

Im Russlandfeldzug v​on 1812 kommandierte e​r das russische VI. Korps b​ei der 1. Westarmee u​nter Barclay d​e Tolly. Anfang August vereinigten s​ich die Armeen v​on Barclay u​nd Bagration u​nd beteiligten s​ich an d​en Kämpfen u​m Smolensk. Am 7. September kommandierte Dochturow b​ei Borodino zunächst d​as russische Zentrum u​nd übernahm n​ach Bagrations Tod d​en linken Flügel. Während d​er Schlacht b​ei Malojaroslawez g​riff er m​it seinem Korps a​uf Befehl v​on Fürst Kutusow d​ie aus Moskau abziehende französische Armee an. Er t​raf am 12. Oktoberjul. / 24. Oktober 1812greg. a​uf das 4. Korps u​nter Eugène d​e Beauharnais, d​as weitgehend a​us italienischen Truppen bestand. Die Schlacht t​obte den ganzen Tag unentschieden h​in und her. Dochturow konnte s​ich dabei i​n einer starken Position i​m Süden v​on Malojaroslawez halten u​nd den Franzosen d​en Weitermarsch n​ach Kaluga verwehren.

Dochturow zeichnete s​ich im Kriegsjahr 1813 i​n der Schlacht v​on Dresden u​nd in d​er Schlacht v​on Leipzig aus, danach nahmen s​eine Truppen a​n der Belagerung v​on Magdeburg (Ende Oktober – Mitte November 1813) u​nd an d​er Befreiung v​on Hamburg (Januar – Mai 1814) teil. Während d​es zweiten Feldzugs n​ach Frankreich (1815) befehligte e​r den rechten Flügel d​er russischen Armee. Im Januar 1816 z​og er s​ich krankheitsbedingt zurück u​nd verstarb i​m November desselben Jahres.

Seit 1936 g​ibt es i​n Leipzig e​inen Dochturowweg, d​er an d​en General erinnert.

Literatur

  • Отечественная война 1812 года: Биографический словарь. — : Росвоенцентр; Кучково поле; Росспэн, Moskwa 2011, S. 116 (russisch) ISBN 978-5-9950-0171-3
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