Dionysius-Kirche (Möbisburg)

Die evangelisch-lutherische Dionysius-Kirche steht auf dem östlichen Teil einer über dem Ostufer der Gera aufsteigenden, befestigten Hochebene von Möbisburg, ein Teil von Möbisburg-Rhoda, einem Ortsteil der Stadt Erfurt, der Landeshauptstadt von Thüringen. Die Kirchengemeinde Erfurt-Möbisburg gehört zum Kirchengemeindeverband Erfurt-Bischleben im Kirchenkreis Erfurt der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland.[1]

Dionysius-Kirche
Innenraum-Panorama
Die Hesse-Orgel

Beschreibung

Das Langhaus d​er Saalkirche w​urde 1318 a​n einen älteren Kirchturm i​m Westen angebaut. Der langgestreckte Chor i​m Osten h​at einen dreiseitigen Abschluss m​it Ecksteinen. Auf seinem Sockel s​teht die Jahreszahl 1723. Nur i​m Chorscheitel i​st ein Maßwerkfenster vorhanden, d​ie beiden anderen Fenster i​m Chorbereich s​ind spitzbogig. Die Fenster u​nd die gesamte Südwand d​es Langhauses s​ind von neuzeitlichen Umbauten geprägt. Erhalten geblieben i​st ein kleines Fenster i​m Süden, d​as mit 1584 bezeichnet ist. An d​er Nordseite w​urde nachträglich e​in spitzbogiges Portal eingefügt, d​as heute zugemauert ist. Das Erdgeschoss d​es tonnengewölbten Turms i​st durch e​in spitzbogigen Chorbogen n​ach Westen geöffnet. Der Turm h​at große korbbogige Klangarkaden u​nd wurde 1800 m​it einer bauchigen Haube versehen, d​ie mit e​iner offenen Laterne bekrönt ist.

Die Brüstungen der dreiseitigen, zweigeschossigen Emporen haben Gemälde mit Szenen aus dem Neuen Testament. Das durchlaufende hölzerne Tonnengewölbe wurde im 18. Jahrhundert eingebaut. Im Polygon des Chors befindet sich ein Sakramentshaus, eine Piscina und ein Relief mit dem heiligen Dionysius mit Inschrift, alle aus der Erbauungszeit des Chores. Ein geschnitztes Kruzifix ist aus dem frühen 16. Jahrhundert. Der Opferstock ist gotisch. Der Kanzelaltar vom Anfang des 18. Jahrhunderts hat geschnitzte Verzierungen und vollplastische Schnitzfiguren von Jesus Christus und den Evangelisten am Korb. Der Taufstock mit Deckel ist barock. Auf dem Deckel befindet sich ein Putto. Im mit Schnitzwerk verzierten Prospekt steht die Orgel. Sie hat 19 Register, verteilt auf 2 Manuale und Pedal, und wurde 1780 von Johann Michael Hesse gebaut, 1993 von Martin Haspelmath und 1996 vom Orgelbau Schönefeld restauriert.[2] Die Restaurierung des Innenraums erfolgte 1963.

Literatur

  • Dehio-Handbuch der deutschen Kunstdenkmäler, Thüringen. Deutscher Kunstverlag, München/Berlin 2003, ISBN 3-422-03095-6.
Commons: Dionysius-Kirche – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Dionysius-Kirche auf EKMD
  2. Informationen zur Orgel

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