Chorbogen
Architektur
Der Chorbogen ist oft tiefer gezogen als das Gewölbe von Chor und Kirchenschiff, um die Abgrenzung der Räume zu verdeutlichen. In zahlreichen Kirchen befindet sich im Chorbogen ein sogenanntes Chorbogen-Kruzifix. Der Chorbogen entwickelte sich aus dem Triumphbogen der frühchristlichen Basilika. Besonders oft ist er in der romanischen Architektur als Rundbogen und in der gotischen Architektur als Spitzbogen anzutreffen. In Kirchen mit Querhaus entspricht dem Chorbogen zwischen Chor und Vierung oft ein Vierungsbogen zwischen Vierung und Langhaus sowie ggfs. weitere zwischen der Vierung und den Querhausarmen.
Glockengiebel
An französischen und spanischen Kirchenbauten erhebt sich in seltenen Fällen außen über dem Chorbogen ein Glockengiebel.
Beispiele
- Vorromanische Vierung mit Chorbogen und Vierungsbögen, St. Michael (Hildesheim)
- Romanischer Chorbogen in der Kapelle St. Lorenz in Paspels
- Bemalter spätgotischer Chorbogen im Ulmer Münster mit Chorbogen-Kruzifix
- Barocker Chorbogen in der Klosterkirche Einsiedeln
Literatur
- Wilfried Koch: Baustilkunde. Das Standardwerk zur europäischen Baukunst von der Antike bis zur Gegenwart. 21., durchgesehene und überarbeitete Auflage. Bertelsmann Lexikon-Verlag, Gütersloh 1998, ISBN 3-577-10480-5.