Digitales Deutsches Frauenarchiv
Das Digitale Deutsche Frauenarchiv (DDF) ist das Fachportal und der Zusammenschluss aller Frauen- und Lesbenarchive, die seit den Frauenbewegungen der 60er und 70er Jahre in Deutschland entstanden. Die Vorgeschichte wurde 2017 unter dem Motto »Ad Fontes!« in einem Artikel der Zeitschrift Konsens des Deutschen Akademikerinnenbundes erzählt.[1][2]
Hintergrund und Ziele
Die selbständigen Gründungen diverser einzelner neuer Frauen- und Lesbenarchive in den 1970er Jahren, parallel zum Aufschwung der Frauenbewegung seit den 1960er Jahren, waren Vorbereitung für das Digitale Deutsche Frauenarchiv. Sie zeigen, dass sich „eine neue Generation von Historikerinnen den An- und Abwesenheiten von Frauen als historisch handelndes Subjekt […]“ widmete. Durch die Digitalisierung werden die Informationen dieser Archive gebündelt im Internet nutzbar.[3][4]
Das Fachportal vermittelt „erstmals gebündelt Digitalisate, Bestandsdaten und weiterführende Informationen zur Frauenbewegungsgeschichte“ mit dem Ziel, die „Standpunkte der Frauenbewegungen möglichst vollständig wiederzugeben“.[5] „Träger des DDF ist der Dachverband deutschsprachiger Lesben-/Frauenarchive, -bibliotheken und -dokumentationsstellen i.d.a., der 1993 gegründet wurde“. Er vernetzt Einrichtungen aus Deutschland, Österreich, der Schweiz, Luxemburg und Italien und wird vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert.[6][7]
"Mit dem Digitalen Deutschen Frauenarchiv (DDF) soll eine Brücke zwischen der Geschichte einerseits und aktuellen Entwicklungen der Frauenbewegungen andererseits geschlagen werden. Die digitale Erfassung der Metadaten und, wenn möglich, auch die Bereitstellung von Volltexten aus den verschiedenen Phasen der Frauenbewegungen in Deutschland sollen die Möglichkeit bieten, aktuelle politische und gesellschaftliche Ereignisse vor dem Hintergrund von geschichtlichen Dokumenten zu diskutieren, zu bewerten und letztlich auch zu gestalten."[8]
Geschlechtergerechtigkeit
Als umfassendes Wissensportal ist das DDF „Grundlage für Forschungs-, Bildungs- und Informationsarbeit“ und „gewährleistet erstmalig eine geschlechtergerechte Überlieferung“.[9][10][11]
Literatur
- DAB (Hrsg.): Konsens. Informationen des Deutschen Akademikerinnenbundes e.V. Berlin 2017. Schwerpunkt u. a.: Feminismus kontrovers.
- Jessica Bock: »Ad Fontes« – Das Digitale Deutsche Frauenarchiv, in: Konsens Berlin 2017, S. 24/25.
- Birgit Kiupel, Stefanie Pöschl: Ein Brückenschlag zwischen analog und digital: das Digitale Deutsche Frauenarchiv. In: Feministische Studien, Band 35, Nr. 1, 24. Mai 2017, S. 148–150.
Siehe auch
Anmerkungen
- Jessica Bock: Artikel in Zeitschrift Konsens 2017, S. 24/25.
- Es wird im September 2018 der Öffentlichkeit präsentiert und online geschaltet.
- Siehe Aufsatz von Jessica Bock.
- Das Deutsche Frauenarchiv geht online - "Es bleibt immer noch ein Fäserchen Unfreiheit". Deutschlandfunk, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Süddeutsche Zeitung: Digitales Deutsches Frauenarchiv: Wichtiger Schritt. Abgerufen am 3. Februar 2022.
- S. Text in https://digitales-deutsches-frauenarchiv.de/start
- Ressortübergreifende Gleichstellungsstrategie - Digitales Deutsches Frauenarchiv (DDF, umgesetzt). Abgerufen am 3. Februar 2022.
- Birgit Kiupel, Stefanie Pöschl: Ein Brückenschlag zwischen analog und digital: das Digitale Deutsche Frauenarchiv. In: Feministische Studien. Band 35, Nr. 1, 24. Mai 2017, ISSN 2365-9920, S. 148–150, doi:10.1515/fs-2017-0013 (degruyter.com [abgerufen am 3. Februar 2022]).
- Anja Schröter: Rezension zu: Digitales Deutsches Frauenarchiv. i.d.a.-Dachverband e. V. | H-Soz-Kult. Kommunikation und Fachinformation für die Geschichtswissenschaften | Geschichte im Netz | History in the web. 3. Februar 2022, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Digitales Deutsches Frauenarchiv. EMMA, abgerufen am 3. Februar 2022.
- Natalia Warkentin: Online-Archiv startet: Das digitale Gedächtnis der Frau. In: FAZ.NET. ISSN 0174-4909 (faz.net [abgerufen am 3. Februar 2022]).