Dieuwertje Blok
Dieuwer Sarah (Dieuwertje) Blok (* 8. August 1957 in Nederhorst den Berg) ist eine niederländische Moderatorin und Schauspielerin.
Karriere
Nach ihrem rasch erlangten schulischen MAVO-Abschluss (dem deutschen Realschulabschluss vergleichbar) arbeitete Dieuwertje Blok (gesprochen: Duhwertje) ein Jahr für ein kleines Plattenlabel namens VIP Records, wechselte dann als Bildredakteurin zum Rundfunksender KRO und betreute dort die Programmzeitschrift TV Studio. 1980 wird sie Ansagerin bei KRO.[1] Sie war auch Moderatorin der Sendung Sport op Maandag und dem Magazin KRO’s Middageditie.[2] In einem offenherzigen Artikel im Magazin Vrij Nederland, erklärte sie freimütig eine überzeugte Atheistin zu sein. Der Programmrat der katholischen Rundfunkanstalt KRO zeigte in Teilen Unmut darüber, dass eine „Ungläubige“ bei ihnen Sendungen moderiert.[3] Sie wechselte danach folgerichtig zum Sender VARA.[4], Dort moderierte sie Sendungen wie Filmnieuws und Zomertijd wie auch zusammen mit Ati Dijckmeester und Marjolijn Uitzinger die Sendung Drie vrouwen (Idee: Marcel van Dam). Zu Ende der 1980er Jahre wechselte sie zu dem Privatsender RTL-Véronique. Als ihre dort moderierte Talkshow abrupt abgesetzt wurde, erstritt sie gerichtlich gegenüber RTL 4 (der Nachfolgerin von RTL-Véronique) 150.000 Gulden.
In der Mitte der 1990er Jahre kehrte Blok zu KRO zurück und moderierte die Sendung 'Ontbijt TV' und Er is meer tussen Hemel en Aarde (dt.: Es gibt mehr zwischen Himmel und Erde). Ab dem 12, Januar 2004 präsentierte sie zusammen mit Theodor Holman die Talkshow Dolce Vita, welche aus einem normalen Haus nahe Hilversum gesendet wurde. Bereits wenige Wochen später wurde sie durch Hansje Bunschoten ersetzt. Da die Sendung ab dem 1. März live ausgestrahlt werden sollte, sah sie keine Möglichkeit ihren Beruf mit ihrem Privatleben zu vereinen. Bis 2005 war sie einer der wöchentlichen Moderatoren der Radiosendung Desmet live (heute OBA live) der Rundfunkanstalt Humanistische Omroep. Beim Bildungssender ETV stellte sie in der Serie Blokletters sechs Analphabetinnen vor. Zwischen 2008 und März 2011 präsentierte Blok an drei Wochentagen die morgendliche Radiosendung De Ochtendshow beim Regionalsender Omroep West. Mit ihrem Ehemann, dem Journalisten Peter de Bie (* 1950) moderiert sie samstagmorgens die TROS Nieuwsshow über NPO Radio 1. Zwischen 2014 und 2016 moderierte sie zusammen mit Janny van der Heijden die NTR-Sendung Landinwaarts. 2021 verabredet sie sich in ihrer neuen Sendung „Reisgenøten“ (das niederländische Wort für Reisegefährten, jedoch plakativ mit skandinavischem ø geschrieben) mit prominenten Niederländern in Dänemark; gemeinsam verbringen sie einige Tage zusammen und erkunden die schönsten Plätze des skandinavischen Landes.[5]
Sinterklaasjournal u. a.
Seit 2001 ist sie die Präsentatorin des Sinterklaasjournaal, einem vorweihnachtlichen Kinderprogramm im Stile einer Nachrichtensendung.[6] Auch moderiert sie seit 2002 den Einzug des Sinterklaas in Amsterdam. Bis 2007 stand ihr der „Außenreporter“ Rik Hoogendoorn zur Seite; ab 2007 Jeroen Kramer. In den thematisch gleichen Filmen Op bezoek bij Sinterklaas (2008) und Het sinterklaasjournaal: De meezing moevie (2009) spielte sie eine der Hauptrollen. Seit 2018 moderiert sie zum 5. Dezember (dem Höhepunkt des niederländischen Nikolausfestes, dem „Pakjesavond“) bei NPO eine Sinterklaasshow. 2020 wurde ihr zu Ehren der Anlegekai (niederländisch: kade) von Sinterklaas’ Dampfschiff umbenannt in „Blokkade“, was auch das innewohnende Wortspiel beabsichtigt.[7] Zum gleichen Zeitpunkt gab sie in einem Interview ihre inneren Grenzen bekannt, welche sie bei dem Blackfacing des Zwarte Piet verspürt und dass sie beinahe die Sendung verlassen hätte, wenn man nicht von dieser, wenn auch alten, Tradition ein wenig abgerückt wäre.[8] (In ihren Sendungen haben die Pieten lediglich etwas Schornsteinruß im Gesicht).
Für ihre Kindersendungen, sowie ihr Engagement für die Traditionen rund um das Sinterklaasfest erhielt sie auch mehrere einschlägige Preise.[9][10]
Weitere Tätigkeiten
Blok ist auch Ratsmitglied in der 2000 gegründeten, wie auch naturgemäß umstrittenen, israelkritischen Vereinigung (Stichting) Een Ander Joods Geluid (zu deutsch etwa: „Eine andere jüdische Stimme“) (Bloks Mutter, Hendrine „Henny“ Canes, stammt aus einem angesehenen jüdischen Elternhaus).[11] Sie ist auch Botschafterin der Nederlandse Hartstichting und des WWF sowie Vorstandsmitglied der Amsterdamer Volksuniversiteit (eine Einrichtung der Erwachsenen- und Weiterbildung). Als freiwillige Helferin arbeitet sie zudem beim Flüchtlingshilfswerk VluchtelingenWerk Nederland.
Familie
Blok ist eine von drei Töchtern des Historikers Prof. Dr. Dick Blok und Hendrina (Henny) Gazan. Letztere war die Tochter der jüdischen Kleinkünstlerin Stella Fontaine.[12] Eine ihrer jüngeren Schwestern ist die Radio- und Fernsehmacherin Tessel Blok. Dieuwertje Blok ist verheiratet mit dem Radio- und Fernsehmoderator Peter de Bie.[13][14] Aus einer älteren Ehe brachte sie einen Sohn und eine Tochter mit.
Weblinks
- Dieuwertje Blok in der Datenbank von Beeld en Geluid
- Dieuwertje Blok (1957 - heden) (Memento vom 21. Mai 2008 im Internet Archive)
- Dieuwertje Blok in der Internet Movie Database (englisch)
Einzelnachweise
- Dieuwertje Blok over Landinwaarts en het Sinterklaasjournaal. In: NCRV-gids. 19. März 2016, abgerufen am 15. Dezember 2021 (niederländisch).
- Dieuwertje Blok: door de jaren heen. In: BNNVARA. 16. Oktober 2017, abgerufen am 15. Dezember 2021 (niederländisch).
- Dieuwertje Blok (1957 - heden [heute]) (Memento vom 21. Mai 2008 im Internet Archive)
- Podcast Beeldbuismannen Blok spricht über den Artikel in Vrij Nederland, Podcast vom 7, Oktober 2021, ab Minute 21:18
- Astrid Ottens: Stopt Dieuwertje Blok met het Sinterklaasjournaal? In: Metronieuws.nl. 5. Dezember 2015, abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).
- Sinterklaas is aangekomen op Dieuwertje Blokkade
- Dieuwertje Blok: 'Ik had mijn grens wel bereikt wat Zwarte Piet betreft'
- Gouden Pepernoot voor Dieuwertje Blok. In: RTL Boulevard. 16. November 2012, abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).
- Jef Willemsen: Interview: Dieuwertje Blok over het winnen van de Gouden Stuiver - Televizier.nl. In: Televizier.nl. 20. September 2014, abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).
- René Zwaap: Op de zevende dag. In: De Groene Amsterdammer. 23. März 2002, abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).
- djr: Digitaal Vrouwenlexicon van Nederland. In: resources.huygens.knaw.nl. 20. März 2017, abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).
- Dieuwertje Blok had een zwak voor moeilijke mannen: presentatrice verloor zichzelf in romances. In: Story. 20. November 2020, abgerufen am 16. Dezember 2021.
- Dieuwertje Blok: ‘Ik heb een talent voor licht leven’ - toBe Magazine. In: toBe Magazine. 20. Mai 2015, archiviert vom Original am 6. Januar 2018; abgerufen am 16. Dezember 2021 (niederländisch).