Die Teufelin
Die Teufelin (Originaltitel: She-Devil) ist eine US-amerikanische Filmkomödie aus dem Jahr 1989. Die Regie führte Susan Seidelman, das Drehbuch schrieben Barry Strugatz und Mark R. Burns anhand des Romans The Life and Loves of a She-Devil von Fay Weldon. In den Hauptrollen spielen Roseanne Barr, Meryl Streep und Ed Begley junior.
Film | |
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Titel | Die Teufelin |
Originaltitel | She-Devil |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1989 |
Länge | 96 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 12 |
Stab | |
Regie | Susan Seidelman |
Drehbuch | Barry Strugatz, Mark R. Burns |
Produktion | Jonathan Brett, Susan Seidelman |
Musik | Howard Shore, Heidi Berg (Titelsong) |
Kamera | Oliver Stapleton |
Schnitt | Craig McKay |
Besetzung | |
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Handlung
Ruth Patchett ist eine übergewichtige Frau. Sie ist mit Bob verheiratet und lebt mit ihm und den zwei gemeinsamen Kindern Andy und Nicolette in einem typischen Vorort von New York. Ihr Ehemann, ein erfolgreicher, aufstrebender Steuerberater, lernt auf einer Party die berühmt-berüchtigte Liebesromanautorin Mary Fisher kennen, nachdem ihr Ruth versehentlich ihr Getränk aufs Kleid geschüttet hatte. Bob und Mary beginnen in der gleichen Nacht eine Affäre. Ruth, die sofort Verdacht schöpft, versucht zunächst die Sache herunterzuspielen und funktioniert weiter wie bisher, macht sich allerdings ernsthafte Gedanken über ihre Beziehung zu Bob. Dieser lässt sich immer seltener zu Hause blicken. Als Bobs Eltern zum Essen vorbeikommen und Ruth Fehler beim Auftragen des Essens passieren, macht Bob sie so sehr nieder, dass sie zornig bekannt gibt, dass dieser eine Affäre mit Mary Fisher habe. Bob wird wütend, schickt die Kinder ins Bett und lässt seine Eltern zum Essen gehen das Haus verlassen. Dann nimmt er es als willkommenen Anlass, seine Koffer zu packen und behauptet gegenüber Ruth, er habe alles versucht, die Ehe zu retten. Er nennt ihr die vier positiven Dinge in seinem Leben: ein Zuhause, eine Familie, die ihm treu und ergeben ist, eine erfolgreiche Karriere und die Freiheit, die Früchte seiner Arbeit zu genießen. Als negativen Punkt gäbe es nur Ruth. Sie sei eine schlechte Mutter, eine lausige Ehefrau und eine grauenvolle Köchin, gar keine Frau, sondern eine Teufelin. Bob verlässt sie und die Kinder und fährt zu Mary in ihre Villa auf Long Island.
Ruth ist so erzürnt, dass sie einen Racheplan gegen Bob und Mary entwickelt. Sie notiert sich Bobs wichtige vier Punkte auf einen Zettel. Dann fabriziert sie im ganzen Haus verzögerte Brände, indem sie elektrische Geräte einschaltet und höchst unsachgemäß laufen lässt. Sie bläst die Flamme am Gasherd aus und geht aus dem Haus, das hinter ihr explodiert und niederbrennt. Die von der Schule heimkehrenden Kinder packt sie ins Taxi, streicht Punkt 1 ihres Zettels und lädt sie bei Mary und Bob ab, der erfolglos protestiert.
Wenig später heuert Ruth unter dem Namen Vesta Rose im Golden Twilight Seniorenheim an, dem Heim von Marys Mutter, in welchem die Senioren ruhiggestellt und nur ‚pflegeleichte‘ Fälle akzeptiert sind. Dort lernt sie die Krankenschwester Hooper kennen, die anfangs noch sehr zurückhaltend ist. Als Ruth die Beruhigungsmittel durch Vitamine ersetzt und die Alten ihren Lebensmut wiederfinden, droht Hooper ihr damit, sie zu verraten. Ruth redet dieser ins Gewissen und sagt ihr, dass gerade ‚Frauen wie sie es sind‘ zusammenhalten sollten, was Hooper sehr nachdenklich macht. Inzwischen hat Ruth Marys Mutter ausgemacht und redet ihr ein, dass sie ihre Tochter besuchen müsse, um sie ein wenig zu ärgern. Die alte Dame ist begeistert und fährt zu ihrer Tochter, wo sie die ohnehin schon mit den Kindern überforderte Mary langsam in den Wahnsinn treibt. Während Mary erfährt, dass ihre Mutter wegen Inkontinenz aus dem Heim geworfen wurde (Ruth hatte eine Bettpfanne über ihrer Matratze ausgeleert), erzählt diese einer Reporterin peinliche Geheimnisse ihrer Tochter, die später im People Magazine landen.
Ruth wurde inzwischen gefeuert, da sie das vollgemachte Bett nicht sofort gemeldet hat, streicht Punkt 2 ihres Zettels und fährt zurück nach New York. Hooper, zu der sich inzwischen eine Freundschaft entwickelt hat, begleitet sie und bringt ihre Ersparnisse von 55.000 $ mit. Mit diesem Geld eröffnen sie in New York eine Arbeitsvermittlung für unsichere und benachteiligte Frauen. Ruth platziert einen Flyer vor Bobs Büro, dieser ruft daraufhin an und Ruth schickt die junge, gut aussehende Buchhalterin Olivia in Bobs Firma. Bob ist von der jungen Frau so angetan, dass er mit ihr eine Affäre beginnt, während die Beziehung zu Mary durch die Kinder und ihre Mutter immer schwerer wird. Marys neues Buch (Liebe beim Weichspülen) wird, da sie sich nur durch Bob und die Kinder inspirieren lassen konnte, ein absoluter Flop und erhält vernichtende Kritiken. Auf Ruths Anraten gesteht Olivia Bob ihre Liebe und wird von ihm dafür gefeuert und Flittchen genannt. Die gekränkte Olivia erzählt Ruth daraufhin, dass Bob Zinsen veruntreut habe und sie auf einem Schweizer Bankkonto deponiert hat. Die beiden Frauen brechen eines Abends in die Firma ein und überweisen 200.000 $ von einem Kundenkonto in die Schweiz. Ruth findet im Büro Beweise für Bobs Affäre mit Olivia, die sie an Mary schickt. Dann lässt sie sich mit der Finanzbehörde verbinden und streicht Punkt 3 auf dem Zettel.
Mary rastet aus und stellt Bob ein Ultimatum. Zeitgleich kündigen das Hausmädchen Uta wegen Überarbeitung und der attraktive Butler Garcia, mit dem Mary vor Bob eine Liaison hatte. Auf einer Party, die Mary gibt, taucht plötzlich die Polizei auf und nimmt Bob wegen der Veruntreuung fest. Mary erfährt beim Anwalt, dass dieser den Richter kennt und Bob Erfolg in Aussicht stellt, aber auch, dass auch sie bestohlen wurde. Sie ‚kündigt‘ ihm als Finanzberater und als Liebhaber. Am Gericht arbeitet eine Klientin von Ruth, die dort anruft und den Richter wechseln lässt. Ruth streicht Punkt 4 und ist im Gericht anwesend, als Bob zu 18 Monaten Haft und 250.000 $ Geldstrafe verurteilt wird. Mary verkauft ihr Haus, da sie durch den Flop ihres Buches und die negativen Schlagzeilen sehr verstört ist.
Ruth verbrennt den Zettel mit den vier Punkten, da sie am Ziel ist. Mit ihren Kindern besucht sie Bob im Gefängnis. Dieser möchte wissen, wie den beiden seine selbstgebackenen Kekse schmecken. Auch Mary hat sich sehr verändert und bringt ein neues dokumentarisches Werk (Vertrauen und Verrat) heraus, mit dem sie sehr erfolgreich ist. Als Ruth sich ein Buch signieren lässt, leuchten kleine rote Blitze in ihren Augen auf.
Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 8. Dezember 1989, dass ein gemeinsamer Film mit Roseanne Barr und Meryl Streep noch einige Jahre zuvor undenkbar gewesen wäre. Roseanne Barr sei gut besetzt; Meryl Streep – die normalerweise „tragische Frauen“ spiele – habe in ihrer ungewohnten Rolle Spaß gehabt. Susan Seidelman, die zuvor die Regie der Komödie Making Mr. Right – Ein Mann à la Carte führte, habe Sinn für einen Humor, der auf der „verdrehten Logik der Charaktere“ beruhe.[1]
Hal Hinson schrieb in der Washington Post vom 8. Dezember 1989, dass die Geschichte zwar feministisch wirke, sie müsse dann aber der Feder einer Feministin entstammen, die „sich selbst hassen“ würde. Roseanne Barr wirke nicht zauberhaft. Meryl Streep habe ein „natürliches“ komödiantisches Talent, ihre Mary Fisher wirke wie eine Skulptur von Scarlett O’Hara aus Speiseeis. Ed Begley junior wirke nicht besonders sexy, weswegen sein Charakter im Duell zwischen zwei Frauen nur eine untergeordnete Rolle spiele.[2]
Auszeichnungen
Meryl Streep wurde im Jahr 1990 für den Golden Globe Award nominiert.
Hintergründe
Die Dreharbeiten fanden in New York City, in Port Jefferson (Suffolk County, New York) und in Union (New Jersey) statt.[3] Das Einspielergebnis in den Kinos der USA betrug ca. 15,4 Millionen US-Dollar.[4]
Der pinkfarbene Notizzettel, der sich als Roter Faden durch die Geschichte zieht, und auf dem Ruth Bobs vier Punkte "1. Home 2. Family 3. Career 4. Freedom" notiert hat, ist bei jeder Nahaufnahme anders geschrieben.
Weblinks
- Die Teufelin in der Internet Movie Database (englisch)
- Die Teufelin bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- Filmkritik von Roger Ebert
- Filmkritik von Hal Hinson
- Filming locations for She-Devil, abgerufen am 1. Juli 2008
- Box office / business for She-Devil, abgerufen am 1. Juli 2008