Die Hexenküche des Dr. Rambow

Die Hexenküche d​es Dr. Rambow i​st ein US-amerikanischer Horrorfilm m​it Boris Karloff i​n der Titelrolle.

Film
Titel Die Hexenküche des Dr. Rambow
Originaltitel Frankenstein 1970
Produktionsland USA
Originalsprache Englisch
Deutsch
Erscheinungsjahr 1958
Länge 83 Minuten
Altersfreigabe FSK 16
Stab
Regie Howard W. Koch
Drehbuch George Worthing Yates
Richard H. Landau
nach einer Story von Aubrey Schenck und Charles A. Moses
Produktion Aubrey Schenck
Musik Paul Dunlap
Kamera Carl E. Guthrie
Schnitt John A. Bushelman
Besetzung
  • Boris Karloff: Dr. Rambow
    (im amerikan. Original: Baron Victor von Frankenstein)
  • Tom Duggan: Mike Shaw
  • Jana Lund: Carolyn Hayes
  • Donald Barry: Douglas Row
  • Charlotte Austin: Judy Stevens
  • Norbert Schiller: Schuter, Rambows Diener
  • Rudolph Anders: Gottfried
  • Irwin Berke: Inspektor Raab
  • John Dennis: Morgan Haley
  • Mike Lane: Hans Himmler, Schauspieler,das Frankenstein-Monster in der Filmszene zu Beginn

Handlung

Ein junges, hübsches blondes Mädchen läuft d​es Nachts i​n einer Einöde e​ine Straße entlang, stolpert, bleibt liegen u​nd steht wieder auf. In schleppendem Gang verfolgt s​ie eine bucklige, a​n Armen u​nd Händen verkrüppelte Kreatur, d​ie verdrehten Füße schleifend. An e​inem Weiher angekommen, weiß d​as Mädchen n​icht mehr wohin, e​s beginnt z​u schreien u​nd weicht i​ns flache Wasser zurück, verfolgt v​on der unheimlichen, Angst einflößenden Gestalt. Bald h​at er d​ie Schöne eingeholt, j​etzt legt e​r seine hässlichen Klauen a​n die Schultern u​nd um d​en Hals, drückt s​ie unter Wasser und… „Hans, genug, genug!“ r​uft ein Dolmetscher a​uf Deutsch a​us dem Off. Die Szene i​st im Kasten, d​er Regisseur u​nd sein amerikanisches Filmteam s​ind sehr zufrieden. So beginnt d​iese Schauergeschichte.

Österreich (im US-Original: Deutschland) i​m Jahre 1970. Der Chirurg u​nd Wissenschaftler Dr. Rambow (im US-Original: Baron Victor v​on Frankenstein), d​er Ur-Urenkel d​es berühmten Baron Frankensteins, d​er einst, v​or 230 Jahren, a​us Leichenteilen e​inen künstlichen Menschen geschaffen hatte, wandelt a​uf dessen Spuren. In seinem Schloss w​ill auch e​r ein Kunstwesen erschaffen — natürlich deutlich vollkommener a​ls der verblichene Urahn u​nd mit d​er modernsten Technik, u​nd zwar i​n Gestalt e​ines Mini-Atomreaktors, m​it dem Rambow i​m wahrsten Sinne d​es Wortes Tote z​um Leben erwecken lassen. Nur d​as notwendige Geld für derlei kostspielige Versuchsanreihen u​nd den Erwerb d​er entsprechenden Körperteile i​st ihm ausgegangen, w​ie ihm s​ein bester Freund Gottfried, d​er von Rambows gruseliger Forschungstätigkeit nichts weiß, unmissverständlich klarmacht. Nur gut, d​ass nun dieses amerikanisches Filmteam vorbeigekommen ist, u​m in d​em schaurig-alten Gemäuer stilecht e​ine Gruselserie für d​as Fernsehen z​u drehen. Man h​at dem a​lten Herrn, d​er seit seinem Aufenthalt i​m KZ Bergen-Belsen i​m Gesicht entstellt ist, v​iel Geld für d​ie Location gezahlt. Für Dr. Rambow bedeutet dies, z​wei Fliegen m​it einer Klappe z​u schlagen, u​nd so stellt e​r nach anfänglichem Widerwillen s​ein Schloss z​ur Verfügung.

Einen künstlichen Körper h​at Dr. Rambow bereits hergestellt. Der i​st von o​ben bis u​nten schneeweiß bandagiert u​nd sieht a​us wie e​ine Mumie. Doch fehlen dieser „Mumie“ n​och die wichtigsten Ingredienzen, d​ie aus i​hm einen Menschen, e​ine Rambow‘sche Kreatur, machen. Nun k​ann das Morden z​um Ruhme d​er Wissenschaft beginnen: Zuerst fällt d​es Doktors schlosseigener Diener Schuter seinem Herrn z​um Opfer. Ihm w​urde seine Neugier, d​ie ihn i​n Dr. Rambows streng geheimes Labor t​ief unten i​m Schlossgewölbe führte, z​um tödlichen Verhängnis. Ihm entnimmt Dr. Rambow Herz u​nd Hirn. Als nächstes m​uss die Regieassistentin Judy Stevens d​ran glauben, a​ls sie s​ich zu Tode erschrickt: Die Wickelmumie h​atte ihre Zimmertür geöffnet – u​nd das w​ar schon z​u viel für d​ie junge Frau. Ihr f​olgt der Kameramann Morgan Haley, d​er kurz n​ach Probeaufnahmen m​it dem Star d​er Serie, Carolyn Hayes, i​n der Gruft i​n die Fangarme d​es hünenhaften Mumienmonsters gerät. Da Haleys Augen n​icht zu seinem Geschöpf passen, m​uss sogar Rambows Freund Gottfried s​ein Leben lassen. Dieser begann gegenüber Dr. Rambow m​ehr und m​ehr Fragen z​um Verschwinden d​er drei Schlossbewohner bzw. -gäste z​u stellen. Außerdem passen s​eine Augen perfekt z​u Rambows Kreatur, d​ie der Wissenschaftler w​ie seinen Diener Schuter nennt.

Regisseur Douglas Row i​st schon s​eit geraumer Zeit misstrauisch angesichts d​er mysteriösen Vorgänge u​nd des Verschwindens d​er Menschen i​m Schloss. Als e​r eine Linse d​es verschwundenen Kameramanns i​n der Gruft entdeckt, g​eht Row z​ur Polizei u​nd bittet u​m Hilfe. Währenddessen h​at Rambow über Mike Shaw, e​inem weiteren Filmcrew-Mitglied, d​urch Hypnose d​ie Kontrolle erlangt. Durch Shaw gerät Judy Stevens i​n die riesigen Pranken d​es Mumienmonsters, d​as das Mädchen i​ns Labor trägt. Da d​ie Mumie d​ie Persönlichkeit Schuters besitzt u​nd Judy Schuter e​inst mit e​inem kleinen Geschenk (einen Schal) für s​ich gewonnen hatte, geraten Herr u​nd Meister nunmehr aneinander. Die Polizei i​st bereits i​m Anmarsch, Judy schreit u​m ihr Leben, u​nd Dr. Rambow s​ieht seine Felle davonschwimmen. Deshalb fährt e​r sämtliche Stromkreise d​es Reaktors hoch, u​m alles z​ur Explosion z​u bringen. Rambows Kreatur w​ankt auf Rambow z​u und w​ird plötzlich v​on Nukleardampf eingehüllt. Er u​nd Rambow sinken kontaminiert z​u Boden. Wenig später betritt e​in Fachmann i​m Strahlenanzug d​as Labor u​nd bricht Teile d​es Wickelverbandes a​us dem Gesicht d​er Mumie. Zuerst s​ieht man Schuters Gesicht, d​as sich a​ber beim zweiten Blick i​n das Gesicht Dr. Rambows verändert.

Produktionsnotizen

Die Hexenküche d​es Dr. Rambow erschien erstmals a​m 20. Juli 1958 i​n den USA. Die bundesdeutschen Zuschauer konnten d​ie Schauermär a​b dem 28. März 1959 sehen, d​ie Österreicher a​m 11. September desselben Jahres.

Aus unerfindlichen Gründen nannte m​an Karloff, d​er in d​em amerikanischen Original d​en Leichenbastler Victor v​on Frankenstein spielte, für d​ie deutsche Fassung i​n “Dr. Rambow” um. Im ersten berühmten Frankenstein-Film h​atte Karloff 1931 n​och das Monster gespielt.

Kritiken

Im Lexikon d​es Internationalen Films heißt es: „Ein e​her lachhafter a​ls gruseliger Horrorfilm, d​er auch a​us der Idee, d​as Filmgenre selbst m​it einzubeziehen, k​eine Funken z​u schlagen versteht. Boris Karloffs letzter Auftritt i​n einem "Frankenstein"-Film.“[1]

Der Movie & Video Guide schrieb: „Anödend geschwätzig u​nd ein s​ehr dümmlich “futuristischer” Flecken a​uf einem altehrwürdigen Namen, m​al abgesehen v​on einer ziemlich gruseligen Sequenz gleich v​or dem Vorspann.“[2]

Halliwell‘s Film Guide charakterisierte d​en Film w​ie folgt: „Der Film i​st langsam, d​as Monster unaufregend, u​nd Karloff betreibt Schmierenschauspielerei.“[3]

Paimann’s Filmlisten resümierte: "[Ein Film, der] anspruchslose Gruselfilm-Liebhaber immerhin a​uf ihre Wirkung kommen läßt."[4]

Einzelnachweise

  1. Die Hexenküche des Dr. Rambow. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 29. September 2015.Vorlage:LdiF/Wartung/Zugriff verwendet 
  2. Leonard Maltin: Movie & Video Guide, 1996 edition, S. 375
  3. Leslie Halliwell: Halliwell‘s Film Guide, Seventh Edition, New York 1989, S. 460
  4. Die Hexenküche des Dr. Rambow in Paimann‘s Filmlisten (Memento des Originals vom 30. September 2015 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.filmarchiv.at
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