Desmond Llewelyn

Desmond Wilkinson Llewelyn [ˈdɛzmənd ˈwɪlkɪnsn̩ ɬɛˈwɛlɪn] (* 12. September 1914 in Newport; † 19. Dezember 1999 in Eastbourne) war ein britischer Schauspieler, der vor allem durch seine Rolle als Q in 17 James-Bond-Filmen bekannt wurde.

Desmond Llewelyn im Juli 1983

Er spielte dabei den Leiter der Q-Abteilung des britischen Geheimdienstes MI6, die Bond mit allerlei technischen Spielereien ausrüstete. „Q“ steht für „Quartermaster“ (dt. Quartiermeister), die Person, die sich um die technische Ausrüstung und Verpflegung einer Einheit, in diesem Fall des Geheimdienstes, zu kümmern hat.

Leben

Llewelyn war der Sohn eines Bergwerksingenieurs. Ursprünglich wollte er Priester werden, aber während seiner Schulzeit im Internat von Radley wirkte er in zahlreichen Theaterproduktionen mit und fand Gefallen an dieser Arbeit. Bald übernahm er mehrere kleine Rollen in Filmen und Theaterstücken.

Desmond Llewelyn (1992)

Zu Beginn des Zweiten Weltkriegs diente er als Unteroffizier in der britischen Armee. 1940 geriet er, inzwischen Lieutenant bei den Royal Welch Fusiliers, in Frankreich für fünf Jahre in deutsche Kriegsgefangenschaft. Llewelyn war unter anderem in Rotenburg an der Fulda, wo er auch wichtige schauspielerische Erfahrungen sammelte.[1] Dort, im Oflag IX A/Z, hatten Gefangene einen Fluchttunnel gegraben; als Llewelyn am Abend vor der geplanten Flucht mit Unterhaltsarbeiten beschäftigt war, wurde er ertappt und für zehn Tage in Isolationshaft gesteckt.

Nach dem Krieg setzte Llewelyn seine Theaterkarriere fort. 1963 wurde er für den zweiten James-Bond-Film Liebesgrüße aus Moskau für die Rolle des Q verpflichtet. In der Folgezeit wirkte Llewelyn in sämtlichen Bond-Filmen bis 1999 als Q mit, mit Ausnahme von Leben und sterben lassen von 1973 (die Rolle des Q kam in diesem nicht vor) und 1983 in Sag niemals nie (für diesen wurde ein weitgehend anderer Cast zum Einsatz gebracht, da dieser nicht Teil der von Eon produzierten offiziellen Filmreihe ist). Llewellyn gehört zu den Schauspielern, die am häufigsten dieselbe Filmfigur verkörperten. 2002 spielte in Stirb an einem anderen Tag John Cleese den Leiter der Q-Abteilung, nachdem er Qs designierten Nachfolger bereits in Die Welt ist nicht genug unter dem Namen R mimte. Obwohl Llewelyn in 17 Bond-Filmen über den Zeitraum von 36 Jahren, also mehr als jeder andere Schauspieler, mitwirkte, ist er insgesamt nur ca. 30 Minuten zu sehen.[2]

Llewelyn wirkte auch in anderen Filmen mit, unter anderem 1981 in einer Version von Dr. Jekyll und Mr. Hyde. Eine Hauptrolle hatte er zwischen 1971 und 1973 als Colonel in der britischen Jugendserie Die Follyfoot-Farm.

Llewelyn starb im Dezember 1999 an den Folgen eines Autounfalls in der Grafschaft East Sussex. Er war auf dem Heimweg von einer Autogrammstunde, als er in der Nähe von Firle frontal mit einem entgegenkommenden Auto kollidierte. Llewelyn erlag kurze Zeit später im Krankenhaus von Eastbourne seinen Verletzungen. Bei seiner Beerdigung war Roger Moore als einziger der James-Bond-Darsteller anwesend und hielt die Trauerrede.

Filmografie (Auswahl)

Auszeichnungen

Medien

  • Richard Mervyn (Regie): Passen Sie mal auf, 007! Eine Würdigung des Schauspielers Desmond Llewelyn („Now, pay attention, 007!“). MDR, Leipzig 2007.
Commons: Desmond Llewelyn – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. In Jakob-Grimm-Schule: James Bonds Tüftler Q war in Rotenburg inhaftiert. In: Hessische/Niedersächsische Allgemeine. 6. November 2014, abgerufen am 3. Dezember 2014.
  2. James Bond: Girls, Ganoven, gute Geister - Die Helfer: Q. In: Focus Online. 27. September 2012, abgerufen am 3. Dezember 2014.
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