Derrick Allen (Basketballspieler)
Derrick Allen (* 17. Juli 1980 in Gadsden, Alabama) ist ein US-amerikanischer Basketballtrainer und ehemaliger -spieler. Nach dem Studium in seinem Heimatland spielte Allen nach einem Jahr in Island acht Spielzeiten in der deutschen Basketball-Bundesliga für verschiedene Vereine, bevor er 2012 nach Belgien zum dortigen Vizemeister aus Charleroi wechselte.[1] 2013 kehrte er in die deutsche Basketball-Bundesliga zurück und stand nach weiteren Stationen dann bei Science City Jena unter Vertrag. Er bestritt insgesamt 477 Bundesligaspiele.[2]
Allen (2018, im Bild links) | ||
Spielerinformationen | ||
---|---|---|
Voller Name | Derrick Dewayne Allen | |
Geburtstag | 17. Juli 1980 (41 Jahre und 225 Tage) | |
Geburtsort | Gadsden, Alabama, Vereinigte Staaten | |
Größe | 203 cm | |
Position | Power Forward | |
College | Mississippi | |
Vereine als Aktiver | ||
1999–2001 SUSCC Bisons (NJCAA) 2001–2003 Ole Miss Rebels (NCAA) 2003–2004 Keflavík ÍF 2004–2006 BG Karlsruhe 2006–2007 Bayer Giants Leverkusen 2007–2010 Skyliners Frankfurt 2010–2012 ALBA Berlin 2012–2013 Spirou BC Charleroi 2013–2014 Eisbären Bremerhaven 2014–2015 Basketball Löwen Braunschweig 2015–2017 SC Rasta Vechta 2017–2019 Science City Jena | ||
Vereine als Trainer | ||
2019–2021 | SC Rasta Vechta (Co) | |
2021 | SC Rasta Vechta |
Karriere
Als Spieler
Allen wechselte von der High School seiner Geburtsstadt an das Southern Union State Community College in seinem Heimatstaat. Nach zwei Jahren kam er 2001 an die weiterführende University of Mississippi, wo er für die Hochschulmannschaft Rebels in der Southeastern Conference der NCAA spielte. 2002 schafften die Rebels im Basketball ihre vorerst letzte Teilnahme an der landesweiten Endrunde der NCAA, in der sie in der ersten Runde jedoch deutlich den UCLA Bruins unterlagen.
Nach dem Ende des Studiums 2003 bekam Allen nicht die Möglichkeit, in einer Profiliga seiner Heimat zu spielen, sondern wechselte zunächst lieber für ein Jahr nach Island, wo er beim Titelverteidiger Keflavik die Meisterschaft zu verteidigen half. Anschließend bekam er einen Vertrag in der deutschen Basketball-Bundesliga bei der BG Karlsruhe, mit der er jedoch in den beiden folgenden Spielzeiten die Play-offs um die deutsche Meisterschaft verpasste. Für die Saison 2006/07 wechselte er zum Rekordmeister Bayer Giants Leverkusen. Nachdem der Verein zuvor ebenfalls die Play-offs verpasst hatte, gelang diesmal der Einzug in diese; man schied jedoch gleich in der ersten Runde aus. Für die darauffolgende Spielzeit 2007/08 wechselte er zu den Skyliners Frankfurt, wo ihm mit dem Einzug in die Play-offs, nachdem der Verein in der Vorsaison diese noch verpasst hatte, ähnliches gelang. Diesmal gewann man in der ersten Runde knapp gegen seinen Ex-Verein aus Leverkusen, bevor man dann nach fünf Spielen im Halbfinale ausschied. Nachdem man 2009 in der ersten Runde gegen den späteren deutschen Meister EWE Baskets Oldenburg ausschied, zog man 2010 nach einem überraschenden Erfolg gegen den ULEB Eurocup-Finalisten Alba Berlin in der ersten Runde bis in die Finalserie gegen die Brose Baskets aus Bamberg ein, in der man knapp nach fünf Spielen unterlag, nachdem man schon das Pokalfinale gegen den gleichen Gegner knapp mit einem Punkt verloren hatte.
2010 wechselte Allen vom neuen Vizemeister aus Frankfurt zu Alba Berlin, mit denen er in der Halbfinalserie der Meisterschaft knapp in fünf Spielen über seinen Ex-Verein aus Frankfurt siegreich war. Anschließend verlor man die Finalserie der Meisterschaft aus Allens Sicht erneut knapp in fünf Spielen gegen Titelverteidiger Bamberg. In der folgenden Spielzeit 2011/12 schied man jedoch enttäuschend als Vizemeister bereits in der ersten Runde gegen den Aufsteiger s.Oliver Baskets aus Würzburg aus. Dies läutete einen Trainerwechsel und einen Umbruch im Kader ein, dem auch Allen zum Opfer fiel, der sich zu einem Wechsel in die Basketball League Belgium zum belgischen Vizemeister Spirou BC Charleroi für die Spielzeit 2012/13 entschloss.
Zur Saison 2013/14 kehrte Allen nach Deutschland zurück und schloss sich den Eisbären Bremerhaven an. Nach einem Jahr wechselte Allen zur Spielzeit 2014/15 erneut innerhalb der Liga und schloss sich den Basketball Löwen Braunschweig an. Nach einer Saison wechselte Allen in die zweitklassige ProA und schloss sich dem SC Rasta Vechta an, mit dem er 2016 in die Bundesliga aufstieg.
Am 21. April 2017 erzielte er im Spiel gegen Science City Jena in Jena mit einem Freiwurf in der sechsten Spielminute seinen 5439. Punkt und wurde damit Erster in der seit 1998 geführten digitalen ewigen Korbjägerliste.[3] Er beendete die Bundesliga-Saison 2016/17 mit Vechta auf einem Abstiegsplatz. Er wechselte zur Spielzeit 2017/18 zu Science City Jena[4] und spielte dort bis zum Ende der Spielzeit 2018/19, in der er mit den Thüringern den Klassenerhalt in der Bundesliga verpasste. Im August 2019 gab er das Ende seiner Leistungsbasketballkarriere bekannt.[5]
Als Trainer
Nach dem Ende seiner Spielerkarriere nahm Allen an einem Sonderlehrgang des Deutschen Basketball Bundes teil und erlangte seine B-Lizenz als Trainer.[6] Im Anschluss hospitierte er unter Pedro Calles bei seinem ehemaligen Verein Rasta Vechta. Von September 2019[7] bis Saisonende 2019/20 war er fest bei Vechta als Co-Trainer angestellt.[8] Dann wurde zunächst die Trennung vermeldet, Allen aber im Laufe des Sommers 2020 wieder in den Trainerstab Vechtas aufgenommen.[9] Ende März 2021 wurde er nach der Entlassung Thomas Pächs zum Cheftrainer des zu diesem Zeitpunkt auf dem vorletzten Platz in der Bundesliga-Tabelle stehenden SC Rasta[10] befördert.[11] Allen schaffte den Klassenerhalt mit dem SC Rasta in der Saison 2020/21 nicht mehr.[12] Im Oktober 2021 wurde er nach einem Saisonauftakt mit fünf Niederlagen in Folge in Vechta entlassen.[13]
Privates
Allen ist mit einer iranischen Übersetzerin verheiratet und hat zwei Töchter.[14]
Erfolge und Rekorde
Vereinsebene
- Isländischer Pokalsieger: 2004
- Isländischer Meister: 2004
- Vizemeister Basketball-Bundesliga: 2010, 2011
- Vizemeister ProA: 2016
Auszeichnungen
Bundesliga-Rekorde
(Stand: 15. August 2019)[15]
- „Topscorer der Hauptrunde“ der Basketball-Bundesliga: 2006/07 (17,03 Punkte pro Spiel)
- 477 Spiele (Platz 7 in der BBL-Bestenliste seit 1998)
- 6.173 Punkte (Platz 7 in der BBL-Bestenliste seit 1975)
- 2.574 Rebounds (Platz 3 in der BBL-Bestenliste seit 1998)
- 45 Double-doubles (Platz 4 in der BBL-Bestenliste seit 2004)
Weblinks
- easyCredit BBL – Derrick Allen – Spielerprofil auf der Website der easyCredit Basketball-Bundesliga
- Derrick Allen – Spielerprofil auf der Website der BARMER 2. Basketball-Bundesliga (ProA und ProB)
- Allen, Derrick – Spielerprofil auf den Webseiten der ULEB (englisch)
- Derrick Allen Stats – Ole Miss Rebels – Statistiken aus NCAA Div I-Spielzeiten bei statsheet.com (englisch)
Einzelnachweise
- Allen et Scott au Spirou ! Spirou BC Charleroi, 15. August 2012, archiviert vom Original am 15. Juli 2014; abgerufen am 15. August 2012 (französisch, Medien-Info).
- https://www.easycredit-bbl.de/de/statistiken/spieler/portraits/p/2210-derrick-allen/
- Derrick Allen: Eine Legende bei Rasta Vechta. (rasta-vechta.de [abgerufen am 24. April 2017]).
- baskets-jena.de
- https://www.rasta-vechta.de/home/einzelansicht/lebende-legende-derrick-allen-hospitiert-bei-rasta/
- B-Sonderlehrgang Steinbach: DBB begrüßt 12 neue B-Lizenz`ler. In: basketball-bund.de. Deutscher Basketball Bund, 29. Juni 2019, abgerufen am 25. September 2019.
- Süddeutsche Zeitung: Ex-Profi Derrick Allen wird Co-Trainer bei Rasta Vechta. In: sueddeutsche.de. 25. September 2019, abgerufen am 25. September 2019.
- https://www.rasta-vechta.de/home/einzelansicht/andere-wege-trio-verlaesst-rasta-zapata-nach-hamburg/
- ZWEI NEUE, EIN BEKANNTER: RASTAs KADER WÄCHST WEITER! Abgerufen am 12. August 2020.
- Gesamttabelle, Hauptrunde 2020/2021. In: Basketball-Bundesliga. Abgerufen am 29. März 2021.
- WECHSEL: DERRICK ALLEN ÜBERNIMMT FÜR PÄCH! In: SC Rasta Vechta. Abgerufen am 29. März 2021.
- Abstieg statt Sensation: Rasta Vechta muss runter in die 2. Liga. In: OM Online. 1. Mai 2021, abgerufen am 2. Juni 2021.
- DERRICK ALLEN NICHT MEHR HEAD COACH VON RASTA VECHTA! In: rasta-vechta.de. Abgerufen am 20. Oktober 2021.
- Die Allen's: Eine Basketball-Familie ganz privat. In: jenaer-nachrichten.de. 12. März 2018, abgerufen am 15. August 2019.
- Top Players. In: statistik.easycredit-bbl.de. Abgerufen am 24. Juni 2019.