David Nash (Künstler)
David Nash OBE RA (* 14. November 1945 in Esher (Surrey)) ist ein englischer Bildhauer und Land-Art-Künstler.
Leben
Nash studierte Bildhauerei von 1963 bis 1964 am Kingston College of Art, Kingston, von 1964 bis 1967 am Brighton College of Art, Brighton und absolvierte von 1969 bis 1970 ein Aufbaustudium an der Chelsea School of Art in London. 1967 ließ er sich in Blaenau Ffestiniog, Nord Wales nieder, wo er bis heute lebt und arbeitet.[1] Seit 1999 ist Nash Mitglied der Royal Academy of Arts. Im Jahr 2004 wurde er mit dem Order of the British Empire ausgezeichnet.
Werk
Nash erforscht – von den frühen minimalistischen Ansätzen bis heute – die künstlerische und künstliche Formbarkeit des natürlichen Stoffes Holz. Er verwendet für die Gestaltung seiner Skulpturen sowohl bereits verwendetes Altholz (Ancient Table, 1983, 165 × 120 × 100 cm),[2] abgelagerte Holzbretter (Oak Rack, 1995, 71 × 57 × 29 cm),[3] frisch geschlagenes Holz, sowie noch junges, im Wachsen begriffenes Holz. «[...] Es gibt kaum eine Form des Materials, an der sich seine Einfallskraft und symbolische Fantasie nicht bewährt hätten.»[4]
1977 pflanzte Nash in seinem Heimatort 22 Eschen im Kreis an. Er beschnitt und erzog ihre Stämme und Äste so, dass ihre Kronen im Laufe der Jahre zu einer Kuppel zusammenwuchsen. Mit diesem Ash Dome schuf er ein auf Jahrzehnte angelegtes konzeptuelles Land-Art-Kunstwerk.
In Deutschland ist Nash mit der Arbeit Noon Column (Coburg) im öffentlichen Raum zu sehen. Bei Noon Column leuchtet jeden Tag exakt zur Mittagszeit (im Sommer 13.20 Uhr, im Winter 12.20 Uhr) im Schatten der Skulptur ein Licht, Tierkreiszeichen verweisen auf den Jahreslauf. David Nash, der stark von der Anthroposophie Rudolf Steiners beeinflusst ist, setzt sich mit diesem Kunstwerk mit der ursprünglichen Kraft der Natur auseinander.[5]
Nash hat bei zahlreichen Gelegenheiten große Werkgruppen ausgestellt und oft auch vor Ort geschaffen, vor allem in Großbritannien, den Vereinigten Staaten, in Japan und in Frankreich. Seine Werke befinden sich in Sammlungen vieler bedeutender Museen wie der Londoner Tate Gallery, des Soloman R Guggenheim Museums, New York, des Metropolitan Museums of Art, New York, oder des Setagaya Art Museum, Tokio.
Sonderausstellungen (Auswahl)
- 1973: Queen Elizabeth Hall, York; Oriel Galerie, Bangor, Wales
- 1987: Setagaya Art Museum, Tokio
- 1990: Musee des Beaux-Arts, Calais; National Museum of Wales, Cardiff; Scottish National Gallery of Modern Art, Edinburgh
- 1991: Zentrum für Gegenwartskunst im Schloß Ujazdowski, Warschau (mit Leon Tarasewicz)
- 1993: Manchester Art Gallery, Manchester; Kunsthallen Brandts, Odense
- 1994: Joslyn Art Museum, Omaha; Museum of Contemporary Art, San Diego; The Contemporary Museum, Honolulu; Madison Art Center, Wisconsin; Asahikawa Museum of Art, Hokkaidō; Nagoya City Art Museum; Ashiya City Museum of Art & History, Kōbe; The Museum of Modern Art, Saitama; The Museum of Modern Art, Kamakura; Tsukuba Museum of Art, Ibaraki; Museum of Contemporary Art, Santa Monica; Santa Barbara Contemporary Arts Forum
- 1996: Museum van Hedendaagse Kunst, Antwerpen
- 1997: Kunsthalle Recklinghausen
- 2003: Eine Auswahl aus 30 Jahren Holzbildhauerei, Gerhard-Marcks-Haus, Bremen
- 2004: Holzskulpturen, Georg-Kolbe-Museum, Berlin[6]
- 2006: Fencing wood, Galerie im Prediger und Johanniskirche, Schwäbisch Gmünd
- 2008: Retrospektive, Kunsthalle Emden[7]; Naturformen, Sinclair-Haus, Bad Homburg
- 2009: Monumental Sculpture, Kunsthalle Mannheim[8]; Skulpturenpark Heidelberg
- 2009: blickachsen 7, Kurpark Bad Homburg
- 2009/10: Einzelausstellung und Iserlohner Kunstpreis, Villa Wessel Iserlohn
- 2010/2011: Yorkshire Sculpture Park[9]
- 2011: Blickachsen 8, Stadtkirche Darmstadt (4 Werke in Holz) und Kunsthalle Darmstadt (Zwei Eisengüsse, darunter Chinese Iron Dome)
- 2013: David Nash at Kew Gardens (16 Werke)
- 2015: British Art+, Museum Art.Plus, Donaueschingen[10]
- 2018: Museum Lothar Fischer, Neumarkt in der Oberpfalz
- 2018: David Nash. "Holz und Kohle", Flottmannhallen, Herne
Auszeichnungen
- 2009: Iserlohner Kunstpreis
Fotogalerie
- Two Charred Vessels (1997). Skulpturenpark Sculpture at Schoenthal
- Threshold Column (1998). Skulpturenpark Sculpture at Schoenthal
- Large Sphere (2004). Skulpturengarten der Kunsthalle Mannheim
- Black Column (2010). Oberursel, am Taunus-Informationszentrum
Weblinks
- Literatur von und über David Nash im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Katharina Deschka-Hoeck: Die Sprache der Bäume. In: Frankfurter Allgemeine Zeitung, 11. September 2008
- Nash bei Annely Juda (mit Ausstellungsverzeichnis) (Annely Juda Fine Art)
- David Nash RA - Royal Academy of Arts (mit Biografie und Bibliografie, auf Englisch)
- David Nash 2009 in der Villa Wessel
Einzelnachweise
- David Nash, Marina Warner: David Nash: Forms Into Time. Academy Editions, 1996, S. 124.
- Abbildung Ancient Table, 1983, 165 × 120 × 100 cm (Memento des Originals vom 1. November 2013 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.
- Abbildung Oak Rack, 1995, 71 × 57 × 29 cm
- Text zur Ausstellung im Gerhard-Marcks-Haus in: galeries.nl (Memento des Originals vom 4. Dezember 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. , abgerufen am 23. Mai 2013.
- Coburg Internationale Künsterbegegnung zum 1000jährigen Gründungsjubiläum des Erzbistums Bamberg. Orte.
- David Nash - Holzskulpturen (Memento des Originals vom 13. Januar 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. . Georg-Kolbe-Museum, Januar 2004.
- David Nash: Freuden und Nöte der Natur - Deutsches Ärzteblatt, 2008.
- Bäume – Lehrmeister menschlicher Wahrnehmung - Kunsthalle Mannheim, 15. Mai 2009 (bei: 'Kunst und Kosmos').
- David Nash Exhibition (Memento des Originals vom 2. August 2016 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. - Yorkshire Sculpture Park, 2010.
- Museum Biedermann: British Art+ (Memento des Originals vom 16. Juni 2015 im Internet Archive) Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis. mit Nigel Hall, David Nash, Kenny Hunter, Matthew Radford, May Cornet