Darmok
Darmok ist die 102. Episode der US-Fernsehserie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert. Sie wurde in den USA im September 1991 erstmals ausgestrahlt, in Deutschland im März 1994. Sie handelt von dem Captain einer nur mit Metaphern kommunizierenden Spezies, der auf einem Planeten Captain Picard zur Teilnahme an einem gemeinsamen Kampf gegen ein Monster zu bewegen versucht. Die Episode gehört zu den populärsten der Serie.
Episode der Serie Raumschiff Enterprise – Das nächste Jahrhundert | |||
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Titel | Darmok | ||
Originaltitel | Darmok | ||
Produktionsland | Vereinigte Staaten | ||
Originalsprache | Englisch | ||
Länge | 45 Minuten | ||
Episode | Staffel 5, Episode 2 102. Episode insgesamt (Liste) | ||
Stab | |||
Regie | Winrich Kolbe | ||
Drehbuch | Joe Menosky, Philip LaZebnik | ||
Produktion | David Livingston | ||
Musik | Jay Chattaway | ||
Kamera | Marvin V. Rush | ||
Erstausstrahlung | 28. Sep. 1991 | ||
Deutschsprachige Erstausstrahlung |
29. März 1994 auf Sat.1 | ||
Gastauftritt(e) | |||
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Chronologie | |||
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Handlung
In der Nähe des Planeten El-Adrel IV unternimmt die Enterprise-Crew einen Versuch, mit den Tamarianern zu kommunizieren, deren mysteriöse Sprache bislang keinen verständnisvollen Kontakt ermöglichte. Als die Enterprise mit einem tamarianischen Schiff Kontakt hat, erkennt die Brückencrew zwar, dass die Tamarianer freundlich gesinnt sind, versteht aber deren Aussagen nicht. Nachdem Dathon, der Captain des Schiffes, mit Vehemenz den Satz „Darmok und Jalad auf Tanagra“ an Picard gerichtet hat, werden Dathon und Picard auf die Oberfläche des Planeten gebeamt. Ein zugleich von den Tamarianern in der Ionosphäre des Planeten aufgebautes Partikelfeld verhindert, dass die Enterprise mit Picard kommunizieren oder ihn wegbeamen kann, stellt aber kein Hindernis für die Sensoren der Enterprise dar. Deshalb ist es der Enterprise möglich, Picards und Dathons Bewegungen auf dem Planeten zu verfolgen. Rikers Aufforderung an das Schiff, den Captain freizugeben, bleibt erfolglos. Ein von Riker befohlener Versuch Worfs, mit einem Shuttleschiff auf dem Planeten zu landen, wird von dem tamarianischen Schiff durch Phaserbeschuss vereitelt. Später entdecken Data und Troi bei einer Datenbankrecherche, dass es sich bei Darmok um einen mythisch-historischen Jäger auf dem Planeten Shantil III handelt und Tanagra ein dort existierender Inselkontinent ist. Allerdings sehen sie sich außerstande, die tamarianische Sprache anzuwenden.
Dathon indes wiederholt gegenüber Picard den Satz „Darmok und Jalad auf Tanagra“ und bietet ihm dabei ein Messer an. Picard glaubt, Dathon wolle ihn zu einem Duell auffordern, und weist Dathons Angebot zurück. Darauf reagiert Dathon, enttäuscht wirkend, mit der Aussage „Shaka, als die Mauern fielen“. Nach Einbruch der Dunkelheit hat sich Dathon ein Lagerfeuer gemacht und sich daneben zur Nachtruhe gebettet. Der frierende Picard scheitert jedoch beim Entfachen eines eigenen Feuers, weshalb ihm Dathon, „Temba, seine Arme weit“ rufend, mit einem brennenden Stück Holz aushilft. Picard gelangt zu der Überzeugung, dass Dathon mittels Beispielen in Form von Metaphern kommuniziert. Am nächsten Morgen findet Picard Dathon auf einer Lichtung und wartend auf den Angriff eines Feindes vor. Diese Situation versteht die Enterprise-Crew als Bedrohung für Picard, weshalb O'Brien im Auftrag Rikers Picard sofort auf die Enterprise zu beamen versucht, darin aber selbst nach Minuten scheitert, weil La Forge mit seinen Bemühungen, den Transporter für die Überwindung des Partikelfeldes zu modifizieren, noch nicht weit genug vorangekommen ist. Da Picard während des Beamens praktisch gefangen ist, kann er Dathon nicht helfen, als dieser durch ein mysteriöses, plötzlich erschienenes Wesen angegriffen und verwundet wird.
Zurück am Lagerfeuer, versucht Picard mit Dathon, der unter starken Schmerzen leidet, zu kommunizieren. Picard begreift, dass Darmok und Jalad einst unabhängig voneinander auf einem Ozean unterwegs waren und auf der Insel Tanagra strandeten. Dort verbündeten sie sich miteinander und schafften es so, ein sie bedrohendes Monster zu besiegen, sodass sie anschließend gemeinsam über den Ozean reisen konnten. Da Dathon von der Existenz eines Monsters auf El-Adrel IV wusste, hoffte er nun, mit Picard Freundschaft zu schließen, indem er sich und Picard gemeinsam gegen ein Monster kämpfen lässt – genauso, wie es Darmok und Jalad taten. Verständnis zeigend für Dathons Erklärungen, erzählt Picard im Gegenzug von Gilgamesch und Enkidu aus dem Gilgamesch-Epos und damit von einer ähnlichen Geschichte. Dathon zeigt sich verständnisvoll, ehe er seinen Verletzungen erliegt.
In dem Moment, in dem Picard durch das erneut erschienene Monster angegriffen zu werden droht, wird er auf die Enterprise gebeamt, die zuvor das Partikelfeld überwinden konnte. Darauf reagierend, greift das tamarianische Schiff die Enterprise mit Waffengewalt an. Durch Picards unverzügliche Intervention in dem Konflikt und unter Verwendung der tamarianischen Sprache kann er die Tamarianer besänftigen, woraufhin sich diese zurückziehen.
Rezeption
Das US-Filmmagazin Cinefantastique bewertete die Episode mit drei von vier möglichen Sternen und lobte die Leistungen von Kolbe und Stewart, aber beanstandete es als unglaubwürdig, dass der Universalübersetzer mit der tamarianischen Sprache nicht funktioniert.[1]
Die Episode gehört zu den populärsten nicht nur der Serie, sondern Star Treks im Ganzen. Unter anderem für das Magazin Wired gehörte sie 2012 zu den besten der Serie.[2] Das Magazin IGN wählte sie 2013 auf den 19. Platz der 25 besten Star-Trek-Episoden.[3] Sie wurde für die Parodie Sinnlos im Weltraum adaptiert.
Der Inhalt der Episode diente als Lehrmaterial im Fremdsprachenunterricht.[4]
Basierend auf der Episode wurden auch Merchandising-Artikel vertrieben, darunter Dathon-Actionfiguren und T-Shirts mit Dathons Aussagen wie etwa „Darmok and Jalad at Tanagra“. Der Name eines Internet-basierten Netzwerks aus Teleskopen, die Informationen über astronomische Phänomene aggregieren, basiert auf der Episode.[5]
In der zweiten Staffel der Serie Star Trek: Lower Decks kommt ein Tamarianer an Bord der USS Cerritos.[6]
Produktion
Captain Picard wurde in dieser Episode zum ersten Mal mit Uniformjacke präsentiert. Die Jacke hat in dieser Episode über der Schulterlinie eine schwarze Glattlederhaube mit Rillen. In allen folgenden Episoden ist eine schwarze Wildlederhaube mit Waben zu sehen. Paul Winfield übernahm bereits die Rolle des Captain Terrell in Star Trek II: Der Zorn des Khan, wo er bereits dem Drehbuchtod erlag. In dieser Episode war er aufgrund seiner Maske kaum erkennbar. Ashley Judd hatte in dieser Episode ihren ersten Auftritt als Ensign Robin Lefler. Die Außenaufnahmen wurden beim Bronson Canyon gefilmt, wo die Dreharbeiten zu Star Trek VI: Das unentdeckte Land auf Rura Penthe ebenso gedreht wurden. Die Nachtaufnahmen wurden im Studio gefilmt.[7]
Literatur
- Keith DeCandido: Star Trek: The Next Generation Rewatch: “Darmok”. In: Tor.com vom 5. Juni 2012
- Paul A. Cantor: From Shakespeare to Wittgenstein: “Darmok” and Cultural Literacy. In: Jason T. Eberl, Kevin S. Decker (Hrsg.): Star Trek and Philosophy: The Wrath of Kant. Open Court, Peru 2008, ISBN 0-8126-9649-2, S. 3–18
Weblinks
- Darmok in der Internet Movie Database (englisch)
- Darmok bei Fernsehserien.de
- Darmok im Star-Trek-Wiki Memory Alpha
Einzelnachweise
- Mark A. Altman: Episode Guide, in: Cinefantastique Nr. 2/3, Oktober 1992, 23. Jg., hier: S. 37 f.
- Scott Thill: Best Star Trek: The Next Generation Episodes, According to You, in: Wired vom 19. Okt. 2012, abgerufen am 5. Januar 2014
- Scott Collura, Jesse Schedeen: Star Trek: The Top 25 Episodes, in: IGN vom 20. Mai 2013, abgerufen am 5. Januar 2014
- Bryce Hedstrom: DARMOK. Science Fiction Teaching that Language is More than Words and Grammar, 2011, abgerufen am 5. Januar 2014
- Trivia, in: IMDb, abgerufen am 5. Jan. 2014
- Christopher Kurtz: Kurzrezension: Lower Decks 2×02 – “Kayshon, His Eyes Open”. In: trekzone.de. 20. August 2021, abgerufen am 21. August 2021.
- Ralph Sander "Das Star Trek Universum" - Band 1 - Seite 480 – 481 - Heyne Verlag - ISBN 3-453-07759-8