Danton (1909)

Die Danton war ein Schlachtschiff der Prä-Dreadnought-Ära der französischen Marine und das Typschiff einer Klasse von insgesamt sechs Einheiten. Schwesterschiffe waren Condorcet, Diderot, Mirabeau, Vergniaud und Voltaire.


Die Danton
Übersicht
Typ Schlachtschiff
Bauwerft

Arsenal, Brest

Kiellegung 9. Januar 1908
Stapellauf 4. Juli 1909
Namensgeber Georges Danton.
Indienststellung 24. Juli 1911
Verbleib am 19. März 1917 versenkt durch U 64
Technische Daten
Verdrängung

18.318 t

Länge

144,90 m

Breite

28,8 m

Tiefgang

9,2 m

Besatzung

921 Mann

Antrieb

26 kohlegefeuerte Niclausse-Kessel,
4 Parsons-Turbinen
22.500 PS, 4 Schrauben

Geschwindigkeit

19,2 kn,
20,18 beim Abnahmetest

Reichweite

4000 sm bei 10 kn

Bewaffnung

• 4 × 305-mm-Kanone
• 12 × 240-mm-Kanone
• 16 × 75-mm-Kanone
• 10 × 47-mm-Kanone
• 2 × 450-mm-Torpedorohr
• 2 × 65-mm-Landungsgeschütz

Panzerung
Panzerdeck

45 und 48 mm

Gürtelpanzer

150 bis 270 mm

Artillerie

300 mm Haupttürme
220 mm Sekundärtürme

Das Schiff war benannt nach dem französischen Revolutionsführer Georges Danton. Es wurde im Ersten Weltkrieg eingesetzt und am 19. März 1917 vom deutschen U-Boot U 64 etwa 35 km südwestlich von Sardinien versenkt.

Geschichte

Eine Woche nach ihrer Fertigstellung am 1. Juni 1911 wurde sie anlässlich der Krönung von König George V. nach England geschickt. Sie wurde dann zur französischen Mittelmeerflotte verlegt.

Riss der Danton aus Brasseys 1915

Bei Kriegsbeginn sicherte sie mit den anderen schweren Einheiten der Mittelmeerflotte die Überführung von Truppen aus Algerien nach Frankreich. Als die deutsche Mittelmeerdivision am 4. August 1914 ab 6:08 Uhr mit der SMS Goeben den Hafen von Philippeville und der SMS Breslau Bône in Algerien beschoss, lief die östlichste Gruppe der aus Toulon anmarschierenden Mittelmeerflotte mit den sechs Schiffen der Danton-Klasse des 1. Linienschiffsgeschwaders, einer Division Panzerkreuzer und einer Zerstörer-Flottille zwar auch nach Philippeville, war aber zu weit entfernt, um eingreifen zu können. Zudem befahl der französische Oberbefehlshaber dieser Gruppe, zur Algier-Gruppe zu stoßen, da er befürchtete, die Deutschen würden weiter nach Westen marschieren. Die Deutschen liefen aber tatsächlich mit 17 Knoten zurück nach Messina, um ihre Kohlenvorräte aufzufüllen. Der französische Oberbefehlshaber untersagte weitere einzelfahrende Truppentransporte und ordnete die Bildung von Geleitzügen an, die erst nach dem Eintreffen der Flotte in algerischen Häfen gebildet werden konnten. Nachdem die deutsche Division in die Türkei abmarschiert war, konzentrierte sich die französische Flotte auf die Abwehr möglicher Angriffe der Österreichisch-Ungarischen Kriegsmarine und sicherte die Straße von Otranto. Wegen der bis 1915 bestehenden Neutralität Italiens erfolgte der Einsatz von Malta als Basis und Bizerta als französischer Reparaturbasis. Die Danton wurde nur in diesem Bereich eingesetzt.

Untergang

Die Danton stand unter dem Kommando von Capitaine de Vaisseau Delage, als sie von U 64 unter Robert Moraht um 13:47 Uhr am 19. März 1917 etwa 35 km südwestlich von Sardinien auf 38° 45′ N,  46′ O torpediert wurde. Das Schiff kam von einer Überholung in Toulon und war auf dem Weg zur griechischen Insel Korfu, um dort wieder zur Otranto-Sperre der Alliierten zu stoßen. Nach 45 Minuten sank die Danton. Sie führte bei ihrer letzten Fahrt mehr Männer als üblich mit, da auch viele Besatzungsmitglieder anderer bei Korfu stehender Schiffe an Bord waren. Insgesamt 806 Mann wurden vom begleitenden Zerstörer Massue und anderen Booten gerettet, 296 Männer fanden den Tod. Capitaine de Vaisseau Delage ging mit seinem Schiff unter. U 64 überstand einen Gegenangriff und entkam.

Das Wrack

Das Wrack der Danton wurde im August 2008 im Zuge der Planung der Gasleitung Algerien–Sardinien–Italien gefunden, doch erst im Februar 2009 wurde dies der Öffentlichkeit bekannt gemacht. Die Pipeline wird der Danton ausweichen.

Referenzen

Commons: Schlachtschiff Danton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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