Dörflein (Oberdachstetten)
Dörflein (umgangssprachlich: Derfla[2]) ist ein Gemeindeteil der Gemeinde Oberdachstetten im Landkreis Ansbach (Mittelfranken, Bayern).
Dörflein Gemeinde Oberdachstetten | |
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Höhe: | 425 m ü. NHN |
Einwohner: | 37 (Dez. 2019)[1] |
Postleitzahl: | 91617 |
Vorwahl: | 09829 |
Geografie
Das Dorf liegt an der Fränkischen Rezat und am Katzbach, der dort als linker Zufluss in die Rezat mündet. Im Südosten liegt das Schlagholz, 0,75 km nordwestlich der Adelberg. Eine Gemeindeverbindungsstraße führt nach Berglein (0,4 km nördlich) bzw. nach Rosenbach (2,3 km südöstlich).[3]
Geschichte
Erstmals urkundlich bezeugt wurde der Ort 1415 als „zu dem Dörfflein bey Nydern Tagsteten“. Aus dieser Bezeichnung kann geschlossen werden, dass es eine Spätsiedlung von Nydern Tagsteten war (dieser Ort existiert nicht mehr). Da es im näheren Umkreis keine Orte gab, die auf -dorf endeten und somit die Siedlung eindeutig bestimmbar war, wurde aus der eigentlich allgemeinen Bezeichnung „Dörflein“ der Ortsname.[2]
Gegen Ende des 18. Jahrhunderts bildete Berglein mit Dörflein eine Realgemeinde. In Dörflein gab es 8 Anwesen. Das Hochgericht übte das Obervogteiamt Virnsberg aus. Die Dorf- und Gemeindeherrschaft hatte die Deutschordenskommende Virnsberg inne. Grundherren waren die Deutschordenskommende Virnsberg (1 Hof, 1 Halbhof, 1 Sechstelhof), das Deutschordensspital Nürnberg der Kommende Nürnberg (2 Höfe), die Pfarrei Berglein (1 Hof, 1 Halbhof) und das eichstättischen Vogtamt Lehrberg (1 Halbhof).[4]
Im Rahmen des Gemeindeedikts wurde Dörflein dem 1808 gebildeten Steuerdistrikt Virnsberg und der 1811 gegründeten Ruralgemeinde Virnsberg zugeordnet.[5] Am 12. Juni 1824 wurde Dörflein in die neu gebildete Gemeinde Neustetten umgemeindet.[6] Ein Gesuch von 1844 mit Berglein eine eigene Gemeinde zu bilden, wurde abgelehnt, weil beide Orte nicht die Mindestzahl von 20 Familien erreichten. Am 30. August 1923 wurde die Umgemeindung von Berglein und Dörflein nach Mitteldachstetten genehmigt.[7] Im Zuge der Gebietsreform wurde die Gemeinde Mitteldachstetten am 1. Januar 1972 nach Oberdachstetten eingemeindet.[8]
Baudenkmäler
- Haus Nr. 11: eingeschossiges Wohnstallhaus, Hausteingliederungen, 1829
- Haus Nr. 17: eingeschossiges Fachwerkwohnstallhaus, 18. Jahrhundert
- Haus Nr. 18: zugehörig Scheune, konstruktives Fachwerk, bezeichnet 1861; an zentraler Stelle in Ortsmitte
Religion
Die Einwohner römisch-katholischer Konfession gehören zur Pfarrei Mitteldachstetten, die Einwohner römisch-katholischer Konfession sind nach St. Dionysius (Virnsberg) gepfarrt.
Literatur
- Johann Kaspar Bundschuh: Dörflein. In: Geographisches Statistisch-Topographisches Lexikon von Franken. Band 1: A–Ei. Verlag der Stettinischen Buchhandlung, Ulm 1799, DNB 790364298, OCLC 833753073, Sp. 613 (Digitalisat).
- Elisabeth Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach. Inaugural-Dissertation. Erlangen 1955, DNB 480570132, S. 67–68.
- Hanns Hubert Hofmann: Neustadt-Windsheim (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 2). Kommission für Bayerische Landesgeschichte, München 1953, DNB 452071216, S. 90 (Digitalisat).
- Georg Paul Hönn: Dorflein. In: Lexicon Topographicum des Fränkischen Craises. Johann Georg Lochner, Frankfurt und Leipzig 1747, S. 326 (Digitalisat).
- Manfred Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach (= Historischer Atlas von Bayern, Teil Franken. I, 35). Kommission für bayerische Landesgeschichte, München 2009, ISBN 978-3-7696-6856-8.
- Robert Krusche: Am Ursprung der Rezat. Historisches von und um Oberdachstetten. 2. überarbeitete und erweiterte Auflage. Oberdachstetten 1988, S. 201–204.
Weblinks
- Dörflein in der Ortsdatenbank des bavarikon, abgerufen am 20. November 2021.
- Dörflein in der Topographia Franconiae der Uni Würzburg, abgerufen am 16. September 2019.
- Dörflein im Geschichtlichen Ortsverzeichnis des Vereins für Computergenealogie
Einzelnachweise
- Dörflein-Gemeinde Oberdachstetten. In: oberdachstetten.de. Abgerufen am 11. Februar 2021.
- E. Fechter: Die Ortsnamen des Landkreises Ansbach, S. 67.
- Dörflein im BayernAtlas. Sämtliche Entfernungsangaben jeweils Luftlinie.
- So H. H. Hofmann: Neustadt-Windsheim, S. 90. Nach Johann Bernhard Fischer: Dörflein. In: Statistische und topographische Beschreibung des Burggraftums Nürnberg, unterhalb des Gebürgs, oder des Fürstentums Brandenburg-Anspach. Zweyter Theil. Enthaltend den ökonomischen, statistischen und sittlichen Zustand dieser Lande nach den funfzehen Oberämtern. Benedict Friedrich Haueisen, Ansbach 1790, S. 17 (Digitalisat). (= J. K. Bundschuh, Bd. 1, Sp. 613) gab es 7 Untertansfamilien, von denen 3 ansbachisch und 4 deutschmeisterisch waren.
- Staatsarchiv Nürnberg, Regierung von Mittelfranken, Kammer des Inneren, Abgabe 1952, 3850: Formation der Municapial- und Ruralgemeinden im Landgericht Ansbach 1808–17. Zitiert nach M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 961.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 949.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 948.
- M. Jehle: Ansbach: die markgräflichen Oberämter Ansbach, Colmberg-Leutershausen, Windsbach, das Nürnberger Pflegamt Lichtenau und das Deutschordensamt (Wolframs-)Eschenbach, Bd. 2, S. 1000f.
- Es werden nur bewohnte Häuser angegeben. Im Jahre 1818 wurden diese als Feuerstellen bezeichnet, 1840 als Häuser, 1871 bis 1987 als Wohngebäude.
- Alphabetisches Verzeichniß aller im Rezatkreise nach seiner durch die neueste Organisation erfolgten Constituirung enthaltenen Ortschaften: mit Angabe a. der Steuer-Distrikte, b. Gerichts-Bezirke, c. Rentämter, in welchen sie liegen, dann mehrerer anderer statistischen Notizen. Ansbach 1818, S. 19 (Digitalisat).
- Eduard Vetter (Hrsg.): Statistisches Hand- und Adreßbuch von Mittelfranken im Königreich Bayern. Selbstverlag, Ansbach 1846, S. 44 (Digitalisat).
- Joseph Heyberger, Chr. Schmitt, v. Wachter: Topographisch-statistisches Handbuch des Königreichs Bayern nebst alphabetischem Ortslexikon. In: K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Bavaria. Landes- und Volkskunde des Königreichs Bayern. Band 5. Literarisch-artistische Anstalt der J. G. Cotta’schen Buchhandlung, München 1867, Sp. 985, urn:nbn:de:bvb:12-bsb10374496-4 (Digitalisat).
- Kgl. Statistisches Bureau (Hrsg.): Vollständiges Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Kreisen, Verwaltungsdistrikten, Gerichts-Sprengeln und Gemeinden unter Beifügung der Pfarrei-, Schul- und Postzugehörigkeit … mit einem alphabetischen General-Ortsregister enthaltend die Bevölkerung nach dem Ergebnisse der Volkszählung vom 1. Dezember 1875. Adolf Ackermann, München 1877, 2. Abschnitt (Einwohnerzahlen vom 1. Dezember 1871, Viehzahlen von 1873), Sp. 1150, urn:nbn:de:bvb:12-bsb00052489-4 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichniss des Königreichs Bayern. Nach Regierungsbezirken, Verwaltungsdistrikten, … sodann mit einem alphabetischen Ortsregister unter Beifügung der Eigenschaft und des zuständigen Verwaltungsdistriktes für jede Ortschaft. LIV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1888, Abschnitt III, Sp. 1091 (Digitalisat).
- K. Bayer. Statistisches Bureau (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis des Königreichs Bayern, mit alphabetischem Ortsregister. LXV. Heft der Beiträge zur Statistik des Königreichs Bayern. München 1904, Abschnitt II, Sp. 1155 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Ortschaften-Verzeichnis für den Freistaat Bayern nach der Volkszählung vom 16. Juni 1925 und dem Gebietsstand vom 1. Januar 1928. Heft 109 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1928, Abschnitt II, Sp. 1191 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern – Bearbeitet auf Grund der Volkszählung vom 13. September 1950. Heft 169 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1952, DNB 453660975, Abschnitt II, Sp. 1028 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand am 1. Oktober 1964 mit statistischen Angaben aus der Volkszählung 1961. Heft 260 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1964, DNB 453660959, Abschnitt II, Sp. 756 (Digitalisat).
- Bayerisches Statistisches Landesamt (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern. Heft 335 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München 1973, DNB 740801384, S. 171 (Digitalisat).
- Bayerisches Landesamt für Statistik und Datenverarbeitung (Hrsg.): Amtliches Ortsverzeichnis für Bayern, Gebietsstand: 25. Mai 1987. Heft 450 der Beiträge zur Statistik Bayerns. München November 1991, DNB 94240937X, S. 330 (Digitalisat).
- www.oberdachstetten.de