Döblinger Pfarrkirche
Die Döblinger Pfarrkirche (Pfarrkirche St. Paul) ist eine römisch-katholische Pfarrkirche im Bezirksteil Oberdöbling im 19. Wiener Gemeindebezirk Döbling, am Kardinal-Innitzer-Platz 1.
Geschichte
Die erste Nennung einer Kirche in Döbling stammt aus dem Jahre 1267, als eine Ecclesia in Tobelico (Kirche in Döbling) urkundlich erwähnt wurde. Ihr Standort ist jedoch unbekannt. Ab dem 15. Jahrhundert ist durch die überlieferten Namen der Döblinger Pfarrer ein durchgehender Bestand der Kirche nachweisbar. Im 15. Jahrhundert wurde die Kirche durch Matthias Corvinus erstmals zerstört, jedoch rasch wieder aufgebaut. 1640 löste man die bereits bestehende Pfarre Döbling auf und schlug sie der Pfarre der Währinger Pfarrkirche zu. Nach einer neuerlichen Zerstörung der Kirche 1683 im Zuge der Zweiten Wiener Türkenbelagerung erfolgten jedoch nur mehr Sicherungsarbeiten. Die Gottesdienste wurden nun zeitweise in der Johann-von-Nepomuk-Kapelle (heute: Döblinger Hauptstraße 83) abgehalten. Erst durch die Pfarrreform Joseph II. und die Erhebung Döblings zu einer eigenen Pfarre wurde das Gebäude wiederhergestellt. Die Kirche erwies sich jedoch bald als zu klein und wurde 1826 bis 1828 nach Plänen von Josef Reininger in die heutige Form gebracht und dem heiligen Paulus geweiht.
Architektur und Ausstattung
Die Kirche ist um einen barocken Zentralraum gestaltet und ist außen durch ihr tempelartiges Aussehen typisch im Stil der damaligen Bauzeit ausgeführt worden. Wichtige Kunstwerke der Döblinger Pfarrkirche sind das Hochaltarbild Bekehrung des heiligen Paulus von Josef Schönmann (1829), die Seitenaltarbilder von J. Kreßler, die Kanzel aus dem frühen 19. Jahrhundert und eine hölzerne Marienstatue aus dem 18. Jahrhundert. Vor der Kirche befinden sich Steinfiguren des Hl. Erasmus (frühes 18. Jahrhundert) und des Hl. Johannes Nepomuk (um 1800).
Die Orgel der Döblinger Pfarrkirche wurde von Gerhard Hradetzky errichtet und verfügt über 2 Manuale und Pedal.
Glocke | Ton | Gewicht | Gießer | Gussjahr |
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I | e´ | 1111 kg | Glockengießerei Pfundner | 1958 |
II | gis´ | 545 kg | Glockengießerei Pfundner | 1958 |
III | h´ | 312 kg | Glockengießerei Pfundner | 1958 |
IV | cis´´ | 194 kg | Glockengießerei Pfundner | 1958 |
V | e´´ | 133 kg | Glockengießerei Samassa | 1920 |
Trivia
Die Oberdöblinger Pfarrkirche liegt mit einer Seehöhe von ca. 195 m etwas niedriger als die Unterdöblinger Pfarrkirche (ca. 201 m).[2]
Literatur
- Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Döbling. Vom Gürtel zu den Weinbergen. Wien 1988, ISBN 3-900607-06-0, S. 161 f.
- Alfred Missong: Heiliges Wien. Ein Führer durch Wiens Kirchen und Kapellen. Wiener Dom-Verlag 1970, S. 243 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Wernisch, Jörg: Glockenverzeichnis von Österreich. Journal-Verlag, Lienz 2011, ISBN 978-3-902128-16-4.
- Geodatenviewer der Stadtvermessung Wien