Cuxhavener SV
Der Cuxhavener SV (offiziell: Cuxhavener Sport-Verein e.V.) war ein Sportverein aus Cuxhaven. Die erste Fußballmannschaft spielte zwei Jahre in der erstklassigen Gauliga Osthannover und zehn Jahre in der höchsten niedersächsischen Amateurliga.
Cuxhavener SV | |||
Voller Name | Cuxhavener Sport-Verein e.V. | ||
Ort | Cuxhaven, Niedersachsen | ||
Gegründet | 1945 | ||
Aufgelöst | 1990 | ||
Vereinsfarben | grün-weiß | ||
Stadion | Sportplatz Kampfbahn | ||
Höchste Liga | Gauliga Osthannover | ||
Erfolge | Teilnahme am DFB-Pokal 1975/76 | ||
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Geschichte
Entwicklung
Am 4. August 1911 gründeten höhere Dienstgrade der IV.-Matrosen-Artillerie-Abteilung den Marine-Sportverein Cuxhaven. Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges wurde daraus der zivile Verein Spiel-Verein Cuxhaven. Durch den Beitritt der Vereine SC Cuxhaven und SC Hansa Cuxhaven wurde aus dem CSV ein Großverein. Nach Vorstandsquerelen musste der Verein 1924 aufgelöst werden. Mit dem Cuxhavener Sport-Verein wurde ein Nachfolger gegründet. Nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges durfte der Cuxhavener Sport-Verein nicht wieder gegründet werden. Ehemalige Mitglieder gründeten die Cuxhavener Spiel-Vereinigung, die sich 1950 wieder in Cuxhavener Sport-Verein umbenannte. Im Jahre 1990 fusionierte der Cuxhavener SV mit Eintracht Cuxhaven und dem Brockeswalder SV zum SV Rot-Weiss Cuxhaven. Heimspielstätte war seit 1950 der Sportplatz Kampfbahn.
Frühe Jahre
Durch die guten Verbindungen zur Kaiserlichen Marine gehörte der Marine SV schnell zu den Spitzenmannschaften der Region. Im Jahre 1917 qualifizierte sich die Mannschaft für die Endrunde um die Norddeutsche Meisterschaft. Im Viertelfinale unterlagen die Cuxhavener gegen den Marine SC Wilhelmshaven mit 2:4. Nach einem kurzen Gastspiel in der Kreisliga Unterweser in der Saison 1919/20 stieg der mittlerweile SVC genannte Verein 1922 in die erstklassige Bezirksliga Weser/Jade auf. Zwei Jahre später folgte der Abstieg und als Folge dessen die Auflösung des Vereins.
Der neu gegründeten Cuxhavener SV zeigte sich pazifistischer als sein Vorgänger. Statt der Reichskriegsflagge zeigte das Vereinswappen das Cuxhavener Wahrzeichen, die Kugelbake. Im Jahre 1928 zog der CSV auf den neuen Sportplatz Brockeswalde. Sportlich konnte der Verein jedoch erst nach der Wiedereinführung der Wehrpflicht im Jahre 1935 wieder Schlagzeilen schreiben, wodurch zahlreiche Marinesoldaten nach Cuxhaven kamen.
1937 gewann der CSV die Deutsche Marinemeisterschaft. Fünf Jahre später wechselte der spätere Nationalspieler Ottmar Walter nach Cuxhaven. 1943 wurde der CSV in die neu geschaffene Gauliga Osthannover aufgenommen, wo die Mannschaft auf Anhieb Vizemeister hinter dem WSV Nebeltruppe Celle wurde. Ebenfalls 1943 zog die Mannschaft als Gau-Pokalsiegerin in die reichsweite Schlussrunde ein, verlor aber ein Qualifikationsspiel auf eigenem Platz mit 1:3 gegen den späteren Finalisten LSV Hamburg. Die folgende Saison 1944/45 wurde wegen des Zweiten Weltkrieges abgebrochen. Überliefert ist ein 4:1-Sieg des CSV gegen Sparta Bremerhaven.
Nachkriegszeit
Zur Saison 1946/47 wurde eine Oberliga Niedersachsen-Nord eingerichtet. Um sich dafür zu qualifizieren musste der CSV ein Entscheidungsspiel gegen den Lokalrivalen Eintracht absolvieren, welches der CSV mit 6:1 gewann. In der Oberliga wurde die Mannschaft Drittletzter und musste im Saisonverlauf eine 0:12-Niederlage bei Werder Bremen hinnehmen. Der CSV wurde daraufhin in die zweitklassige Landesliga Bremen eingruppiert. Als Vierter der Saison 1948/49 wurde der Verein in die neu geschaffene Amateuroberliga Niedersachsen-West aufgenommen.
Unter dem Trainer von Wirsig erreichte die Mannschaft in der Saison 1951/52 den dritten Platz hinter dem VfB Oldenburg und Eintracht Nordhorn. Zu jener Zeit holte der Verein regelmäßig Spieler nach Cuxhaven, die beim Oberligisten Bremerhaven 93 ausgemustert wurden. Während der weiteren 1950er Jahre erreichte die Mannschaft regelmäßig Platzierungen in der oberen Tabellenhälfte, ohne jedoch in die Nähe der Aufstiegsrundenplätze zu gelangen. 1959 stieg der CSV aus der Amateuroberliga ab und musste die lokale Führungsrolle an die Eintracht abgeben.
Für den CSV folgten fünf Jahre in der drittklassigen Amateurliga 6. Nach zwei Vizemeisterschaften holte sich der CSV 1962 und 1963 den Titel, scheiterte jedoch beide Male in der Aufstiegsrunde. Nach einer Ligareform ging es ab 1964 in der viertklassigen Verbandsliga Nord weiter, aus der man zwei Jahre später gemeinsam mit der Eintracht abstieg. Dadurch wurde der Brockeswalder SV, der sich 1933 vom CSV abspaltete, zur lokalen Nummer eins.
Die Jahre bis zur Fusion
Im Jahre 1969 kehrte der CSV für vier Jahre in die Verbandsliga zurück. Nach dem erneuten Abstieg setzte der Verein vermehrt auf den eigenen Nachwuchs. Schon 1975 kehrte der Verein in die Verbandsliga zurück und qualifizierte sich für den DFB-Pokal. Dort musste die Mannschaft in der ersten Runde zum SV Chio Waldhof reisen und verlor knapp mit 1:2. 1977 und 1978 klopfte die Mannschaft nochmals an der Tür zur höchsten niedersächsischen Spielklasse, allerdings wurde der CSV jeweils Vizemeister.
Ein Jahr später wurden die Cuxhavener nach einer erneuten Ligareform in die fünftklassige Landesliga Ost eingruppiert, in der man teilweise 11.500 Reisekilometer zu absolvieren hatte. Nach einem dritten Platz im Jahre 1981 zerstritt sich der Vorstand, ehe ein Jahr später der Abstieg in die Bezirksoberliga Lüneburg folgte. In der Saison 1987/88 kehrte die Mannschaft noch einmal in die Landesliga West zurück. Im Jahre 1990 fusionierte der Cuxhavener SV mit Eintracht Cuxhaven und dem Brockeswalder SV zum SV Rot-Weiss Cuxhaven.
Literatur
- Hardy Grüne: Norddeutschland – Zwischen TSV Achim, Hamburger SV und TuS Zeven. In: Legendäre Fußballvereine. AGON, Kassel 2004, ISBN 3-89784-223-8, S. 264.