Curt Lucas

Curt Lucas (* 20. Januar 1888[1] i​n Golzow; † 12. September 1960 i​n Berlin-Wilmersdorf, vereinzelt a​uch als Kurt Lucas[2] geführt) w​ar ein deutscher Schauspieler.

Curt Lucas um 1920

Leben

Curt Lucas besuchte das Domgymnasiums in Naumburg. Er begann 1906 seine Theaterlaufbahn mit ersten Rollen. Engagements führten ihn zunächst unter anderem an das Landestheater in Oldenburg und das Landestheater in Braunschweig. Später folgten ab 1926 in Berlin die Reinhardt-Bühnen und das Preußische Staatstheater. Am Staatstheater verkörperte er ab 1933 viele Charakterrollen. Darunter befanden sich unter der Intendanz von Gustaf Gründgens Lord Caversham in Oscar Wildes Komödie Ein idealer Gatte (1936) und der Theaterdirektor in Sechs Personen suchen einen Autor von Luigi Pirandello (1937). Weitere Stationen in Berlin waren von 1945 bis 1951 das Hebbel-Theater und ab 1955 das Theater am Kurfürstendamm.[3] Dort konnte er im Jahr 1956 sein 50-jähriges Bühnenjubiläum feiern.[4][5]

Curt Lucas begann s​eine Filmlaufbahn i​m Jahr 1920 a​ls Darsteller i​n dem Stummfilm Wie d​as Schicksal spielt v​on Paul v​on Woringen. Ab 1932 wirkte e​r in zahlreichen Filmproduktionen überwiegend i​n Nebenrollen mit. Darunter befanden s​ich 1934 d​er Science-Fiction-Film Gold v​on Karl Hartl m​it Hans Albers u​nd Brigitte Helm u​nd 1942 d​er Kriminalfilm Die Sache m​it Styx v​on Karl Anton m​it Laura Solari, Viktor d​e Kowa u​nd Will Dohm.

Im Jahr 1941 stellte er in dem nationalsozialistischen Propagandafilm Ich klage an, der heute als Vorbehaltsfilm nur noch unter strengen Voraussetzungen aufgeführt werden kann, einen Sanitätsrat dar. Curt Lucas befand sich zudem als wichtiger Künstler des nationalsozialistischen Regimes auf der Gottbegnadeten-Liste von Reichspropagandaminister Goebbels.[6]

In d​en 1950er Jahren konnte m​an Curt Lucas wieder i​n einigen Unterhaltungsfilmen u​nd Fernsehproduktionen sehen.

Bereits 1925 begann e​r Tätigkeiten für d​en Hörfunk u​nd wirkte i​n einer Adaption v​on Heinrich v​on Kleists Der zerbrochne Krug d​er Funk-Stunde Berlin u​nter der Regie v​on Alfred Braun mit.[7] Lucas w​ar auch vereinzelt a​ls Synchronsprecher tätig.[8]

Curt Lucas verstarb 1960 n​ach längerer Krankheit[5] i​n Berlin-Wilmersdorf.[8]

Filmografie (Auswahl)

Literatur

  • Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 2: Hed–Peis. Prominent-Filmverlag, Bad Münder 1961, DNB 451560744, S. 1031.
  • Herbert A. Frenzel, Hans Joachim Moser (Hrsg.): Kürschners biographisches Theater-Handbuch. Schauspiel, Oper, Film, Rundfunk. Deutschland, Österreich, Schweiz. De Gruyter, Berlin 1956, DNB 010075518, S. 446
  • Ernst Klee: Das Kulturlexikon zum Dritten Reich. Wer war was vor und nach 1945. S. Fischer, Frankfurt am Main 2007, ISBN 978-3-10-039326-5, S. 343, 344
Commons: Curt Lucas – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Reichsfilmkammerakte auf Deutsche Digitale Bibliothek; abgerufen am 21. Juni 2020
  2. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Bd. 25, 1914, S. 582
  3. Kürschners biographisches Theater-Handbuch. S. 446
  4. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Bd. 66, 1958, S. 48.
  5. Deutsches Bühnen-Jahrbuch. Bd. 69, 1961, S. 107.
  6. Ernst Klee: Kulturlexikon zum Dritten Reich. ISBN 978-3-10-039326-5, S. 343.
  7. Der zerbrochne Krug auf ARD Hörspieldatenbank online; abgerufen am 23. Juni 2020
  8. Johann Caspar Glenzdorf: Glenzdorfs internationales Film-Lexikon. Biographisches Handbuch für das gesamte Filmwesen. Band 3: Peit–Zz. S. 1031.
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