Corps Hansea Köln
Das Corps Hansea Köln ist eine pflichtschlagende und farbentragende Studentenverbindung im Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV) und die erste Kölner Korporation. Es vereint Studenten und Alumni der Universität zu Köln. Die Corpsmitglieder werden Kölner Hanseaten genannt.
Corps Hansea Köln | |||||
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Basisdaten | |||||
Hochschule/n: | Universität Köln | ||||
Gründungsort: | Köln | ||||
Stiftungsdatum: | 23. Mai 1901 | ||||
Korporationsverband: | KSCV | ||||
Farben: | Rot-Weiß-Gold | ||||
Art des Bundes: | Männerbund | ||||
Stellung zur Mensur: | schlagend | ||||
Wahlspruch: | Tapferkeit macht Sieger, Eintracht unbesiegbar! | ||||
Website: | www.hansea.net | ||||
Couleur
Hansea hat die Farben rot-weiß-gold mit goldener Perkussion. Dazu wird eine weiße Studentenmütze getragen. Die Hanseatenfüchse tragen ein Fuchsenband in rot-weiß, ebenfalls mit goldener Perkussion. Der Wahlspruch lautet Tapferkeit macht Sieger, Eintracht unbesiegbar!.
Geschichte
Das Corps Hansea wurde am 23. Mai 1901[1] von Studenten an der Handelshochschule Köln als Akademische Verbindung Hansea gegründet. Sie war die erste farbentragende Verbindung Kölns. Hansea bekannte sich von Beginn an zum Grundsatz der unbedingten Satisfaktion und schlug seit dem Sommersemester 1902 Bestimmungsmensuren mit der später an die Universität Frankfurt am Main übergesiedelten Akademischen Verbindung Salia an der Handelshochschule, mit der sie ein regelmäßiges Paukverhältnis einging. Seit Sommersemester 1903 bestand auch ein Paukverhältnis mit der Akademischen Verbindung Ubia.
Als alle Aktiven mit Ausbruch des Ersten Weltkrieges ins Feld rückten, wurde der aktive Betrieb unterbrochen. Wiedereröffnet wurde er im Sommersemester 1917, als einige verwundete Hanseaten zur Hochschule zurückkehrten. Mit der Umwandlung der Handelshochschule in die Wirtschafts- und Sozialwissenschaftliche Fakultät der neugegründeten Universität Köln (1919) wurde Hansea zu Beginn des Sommersemesters Universitätsverbindung. Am 18. Februar 1921 erfolgte der Beitritt zum Kösener Senioren-Convents-Verband (KSCV). Nach Auflösung des KSCV im Herbst 1935 stellte Hansea den Aktivenbetrieb ein. Die Altherrenschaft unterstützte ab 1929 die SC-Kameradschaft Eugen Zintgraff, die gemeinsam von den früheren Corps Hansea und Suevia-Straßburg zu Marburg gebildet wurde. Als Suevia ab Ende 1941 eine eigene Kameradschaft in Straßburg unterstützte, löste sie sich auf. Die verbliebenen Hanseaten gründeten eine neue Kameradschaft, die ab 1944 dem Namen Kölner Hanse führte. Sie war ursprünglich nach den Vorgaben des NSDStB organisiert, nahm aber nach und nach Tradition und Brauchtum dea Corps an. Mensuren wurden nicht gefochten.[2]
Hansea war 1954 präsidierendes Vorortcorps im KSCV und stellte mit Dieter Bühring den Vorsitzenden des ersten oKC in Würzburg.
Corpsmitglieder
- Klaus Beckmann (1944–1994), FDP-Politiker, MdB, Parlamentarischer Staatssekretär
- Fritz Berg (1901–1979), Präsident des Bundesverbandes der Deutschen Industrie
- Ernst Eggers (1939–2021), FDP-Politiker in Rheinland-Pfalz
- Hermann Fischer (1873–1940), DDP-Reichstagsabgeordneter, Stifter und Ehrenmitglied des Corps
- Dieter Fricke (* 1936), Wirtschaftswissenschaftler
- Harry Güthert (1912–1989), Pathologe in der DDR, Rektor der Universität Erfurt
- Alfred Herrhausen (1930–1989), als Vorstandssprecher der Deutschen Bank einem ungeklärten Attentat erlegen
- Karl Kaiser (* 1934), Politologe
- Etienne Lorck (1860–1933), Romanist
- Gunter Pleuger (* 1941), Diplomat, Staatssekretär und Präsident der Europa-Universität Viadrina in Frankfurt
- Ronaldo Schmitz (* 1938), Vorstandsmitglied der Deutschen Bank
- Karl Ludwig Schweisfurth (1930–2020), Fabrikant und ein Pionier auf dem Gebiet der ökologischen Lebensmittelherstellung
- Herbert Siegmund (1892–1954), Pathologe
- Friedrich Wilhelm Georg Voss (1892–nach 1931), Fabrikant, Vorstand der Vosswerke AG
Literatur
- Paulgerhard Gladen: Die Kösener und Weinheimer Corps: Ihre Darstellung in Einzelchroniken. WJK-Verlag, Hilden 2007, ISBN 978-3-933892-24-9, S. 75 f.
Weblinks
Einzelnachweise
- Ernst Hans Eberhard: Handbuch des studentischen Verbindungswesens. Leipzig, 1924/25, S. 77.
- Erich Bauer: Die Kameradschaften im Bereiche des Kösener SC in den Jahren 1937-1945. In: Einst und Jetzt. Jahrbuch des Vereins für corpsstudentische Geschichtsforschung 1 (1956), S. 27.