Coogans großer Bluff
Coogans großer Bluff[1] (Originaltitel: Coogan’s Bluff) ist ein US-amerikanischer Actionfilm von Don Siegel aus dem Jahr 1968.
Film | |
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Titel | Coogans großer Bluff |
Originaltitel | Coogan’s Bluff |
Produktionsland | USA |
Originalsprache | Englisch |
Erscheinungsjahr | 1968 |
Länge | 90 Minuten |
Altersfreigabe | FSK 18 (Kino), 12 (Video) |
Stab | |
Regie | Don Siegel |
Drehbuch | Herman Miller, Dean Riesner, Howard Rodman |
Produktion | Richard E. Lyons, Don Siegel |
Musik | Lalo Schifrin |
Kamera | Bud Thackery |
Schnitt | Sam E. Waxman |
Besetzung | |
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→ Synchronisation |
Handlung
In den ersten Minuten des Films wird uns Walt Coogan, Deputy Sheriff in einer Kleinstadt in Arizona, vorgestellt. Er jagt einen des Mordes an seiner Frau verdächtigen Indianer durch die Wüste und kann ihn nach einem Schusswechsel festnehmen.
Coogan bekommt von Sheriff McCrea den Auftrag, den flüchtigen Verbrecher James Ringerman von New York zurück in die Heimat zu bringen. Er ist befremdet von der Amoralität der Großstadt. Der Taxifahrer, der ihn vom Flughafen zur Polizei bringt, versucht ihn zu betrügen. Polizisten reden offen über Schmiergeldzahlungen, die Sozialarbeiterin Julie Roth muss sich im Polizeibüro von einem Kleindealer sexuell belästigen lassen, ohne dass dies jemanden bekümmert. Als er der Sozialarbeiterin auf seine Art hilft, indem er dem Dealer eine mächtige Ohrfeige gibt, wird er von ihr beschimpft.
Folglich pfeift er auch auf die Anweisung des Polizeichefs, sich ein Hotelzimmer zu suchen, da Ringerman derzeit im Krankenhaus liegt und nur auf Anordnung des Arztes entlassen werden könne. Mit einem Bluff holt er Ringerman, mit dem er die Stadt verlassen will, aus dem Krankenhaus. Doch am Flughafen wird Ringerman von seiner Partnerin Linny und einem Freund befreit.
Coogan schnüffelt in den Unterlagen der Sozialarbeiterin Julie und findet die Adresse von Linny heraus. Nachdem sie mit ihm geschlafen hat, verspricht sie, Coogan zu Ringerman zu führen. Sie bringt ihn allerdings in eine Billardkneipe, in der nicht Ringerman ist, sondern Freunde von ihm. Es kommt zu einer Prügelei, aus der Coogan angeschlagen flüchten kann, bevor die Polizei auftaucht.
Coogan geht erneut zu Linny und versucht diesmal mit Gewaltandrohung, den Aufenthaltsort von Ringerman zu erfahren. Unter diesem Druck führt Linny Coogan tatsächlich zu Ringerman, der sich in The Cloisters versteckt hält. Bei einer Verfolgungsjagd auf Motorrädern durch den Fort Tryon Park wird Ringerman ähnlich niedergestreckt wie der Indianer zu Beginn des Films. So schließt sich der Kreis, als Coogan trotz seines illegalen Vorgehens Ringerman in Handschellen zurück nach Arizona bringen kann.
Synchronisation
Die deutsche Fassung entstand bei der Berliner Synchron GmbH. Das Dialogbuch schrieb Fritz A. Koeniger. Regie führte Rolf Karrer-Kharberg.
Darsteller | Rolle | Synchronsprecher |
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Clint Eastwood | Deputy Sheriff Walt Coogan | Michael Cramer |
Lee J. Cobb | Detective Lt. McElroy | Arnold Marquis |
Susan Clark | Julie Roth | Ursula Herwig |
Tisha Sterling | Linny Raven | Traudel Haas |
Don Stroud | James Ringerman | Arne Elsholtz |
Betty Field | Ellen Ringerman | Tina Eilers |
Tom Tully | Sheriff McCrea | Curt Ackermann |
Melodie Johnson | Millie | n.n. |
James Edwards | Sgt. Wallace | Hans Nitschke |
Seymour Cassel | Joe | Andreas Mannkopff |
Rudy Diaz | Running Bear | n.n. |
David Doyle | Pushie, Kneipenbesitzer | Hans Walter Clasen |
Louis Zorich | Taxifahrer | n.n. |
Meg Myles | Big Red | Gisela Trowe |
Marjorie Bennett | Mrs. Fowler | n.n. |
Albert Popwell | Wonderful Digby | n.n. |
Kritiken
Roger Ebert schrieb in der Chicago Sun-Times vom 5. Dezember 1968, der Film spreche eines der „ältesten amerikanischen Themen“ an: Junger Mann vom Lande kommt in eine Großstadt, wo er mit Korruption konfrontiert wird. Die Regie von Don Siegel – der für Filme wie diesen bekannt sei („who ... is ... at home in this sort of movie“) – unterstütze die „lakonische, schlitzäugige“ Art von Clint Eastwood.[2]
Das Lexikon des internationalen Films schrieb, der Film sei „mit betontem Understatement und trockenem Humor“ inszeniert.[3] Der Evangelische Film-Beobachter hält den Streifen für eine nicht geglückte Mischung aus Kriminal-, Liebes- und Abenteuerfilm.[4]
Hintergrund
Gedreht wurde der Film in New York und im kalifornischen Teil der Mojave-Wüste.[5] Sein Titel nimmt Bezug auf einen der Handlungsorte in New York, die in Upper Manhattan gelegene felsige Anhöhe Coogan's Bluff, welche nach dem ehemaligen Borough President James J. Coogan (1846–1915) benannt ist.[6]
Der Film spielte in den Kinos der USA insgesamt ca. 3,1 Millionen US-Dollar ein.[7] Die deutsche Rock-Band Coogans Bluff benannte sich 2003 nach diesem Film.
Weblinks
- Coogans großer Bluff in der Internet Movie Database (englisch)
- Coogans großer Bluff bei Rotten Tomatoes (englisch)
Einzelnachweise
- auf dem DVD-Titelbild wird die Schreibweise Coogan's großer Bluff verwendet
- Kritik von Roger Ebert
- Coogans großer Bluff. In: Lexikon des internationalen Films. Filmdienst, abgerufen am 2. März 2017.
- Evangelischer Presseverband München, Kritik Nr. 496/1968.
- Coogans großer Bluff (1968). imdb.com, abgerufen am 21. Oktober 2021.
- NYC's Sugar Hill and Coogan's Bluff: The Story of Two Uptown Landmarks. streeteasy.com, abgerufen am 20. Oktober 2021.
- Box office / business für Coogan's Bluff