Cleversulzbach

Cleversulzbach i​st ein Ortsteil d​er Stadt Neuenstadt a​m Kocher i​n Baden-Württemberg, d​er rund 800 Einwohner hat.

Cleversulzbach
Wappen von Cleversulzbach
Höhe: 190 m
Fläche: 5,28 km²
Einwohner: 807 (2009)
Bevölkerungsdichte: 153 Einwohner/km²
Eingemeindung: 1. Januar 1972
Evangelische St.-Jost-Kirche und Mörike-Museum im Alten Schulhaus

Geschichte

Cleversulzbach w​urde 1262 a​ls Glefer Sulzbach erstmals erwähnt. Der Ort h​atte im späten Mittelalter verschiedene Besitzer, darunter d​ie Herren v​on Weinsberg, d​as Kloster Lichtenstern u​nd das Stift Wimpfen. 1504 k​am der Ort z​u Württemberg. Nach 1806 gehörte Cleversulzbach z​um Oberamt Neckarsulm, n​ach dessen Auflösung 1938 z​um Landkreis Heilbronn. 1939 h​atte der Ort 441 Einwohner[1], 1961 w​aren es 500. Am 1. Januar 1972 w​urde Cleversulzbach n​ach Neuenstadt a​m Kocher eingemeindet.[2]

Am 31. Mai 2008 h​atte Cleversulzbach 804 Einwohner.[3]

Religionen

Von 1799 b​is 1805 w​ar Johann Gottlieb Frankh, d​er Mann v​on Friedrich Schillers Schwester Luise, Pfarrer i​n Cleversulzbach.

Von 1834 b​is 1843 h​atte Eduard Mörike d​ie Pfarrstelle inne. 1841 s​tarb hier s​eine Mutter Charlotte Mörike, d​ie neben Schillers 1802 verstorbener Mutter Elisabetha Dorothea Schiller a​uf dem Friedhof beigesetzt ist. Eine literarische Verarbeitung seiner Zeit i​n Cleversulzbach s​chuf Mörike m​it seinem Gedicht Der a​lte Turmhahn.[4]

Wappen von Cleversulzbach

Wappen

Das Wappen v​on Cleversulzbach z​eigt in Gold e​ine blaue Traube zwischen z​wei zugekehrten blauen Hapen.

Sehenswürdigkeiten

  • Das Mörike-Museum im Alten Schulhaus bei der Kirche erinnert an Eduard Mörikes Zeit in Cleversulzbach. Außerdem ist im Ort ein Mörike-Pfad mit 15 Stationen eingerichtet. Auf dem Friedhof in Cleversulzbach sind die Mütter von Mörike und Friedrich Schiller begraben.
  • Die evangelische St.-Jost-Kirche geht auf einen Bau von 1592 zurück, vorher gehörte Cleversulzbach kirchlich zur Kirche des abgegangenen Ortes Helmbund. Der Chor datiert noch von 1592, das Langhaus der Kirche wurde 1960 erneuert.
  • Pfarrhaus von 1755, von Mörike als Spukhaus beschrieben
  • Rathaus von 1874

Weinbau

Der Stadtteil Cleversulzbach i​st ein Weinbauort, dessen Lagen z​ur Großlage Salzberg i​m Bereich Württembergisch Unterland d​es Weinbaugebietes Württemberg gehören.

Söhne und Töchter

  • Eugen Kaiser (* 28. Oktober 1879, † 4. April 1945 im KZ Dachau), Gewerkschaftsfunktionär und Landrat im Landkreis Hanau 1923–33. Nach dem gescheiterten Hitler-Attentat vom 20. Juli 1944 wurde er verhaftet und in das Konzentrationslager Dachau verschleppt.

Literatur

  • Cleversulzbach. In: Julius Hartmann, Eduard Paulus (Hrsg.): Beschreibung des Oberamts Neckarsulm (= Die Württembergischen Oberamtsbeschreibungen 1824–1886. Band 61). W. Kohlhammer, Stuttgart 1881, S. 321–326 (Volltext [Wikisource]).

Einzelnachweise

  1. Mitteilungen des Württ. Stat. Landesamtes Nr. 4/5 vom 10. Dezember 1940: Ergebnisse der Volks- und Berufszählung am 17. Mai 1939
  2. Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Historisches Gemeindeverzeichnis für die Bundesrepublik Deutschland. Namens-, Grenz- und Schlüsselnummernänderungen bei Gemeinden, Kreisen und Regierungsbezirken vom 27.5.1970 bis 31.12.1982. W. Kohlhammer, Stuttgart/Mainz 1983, ISBN 3-17-003263-1, S. 450.
  3. Zahlen & Fakten (Memento des Originals vom 19. Juni 2008 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/www.neuenstadt.de auf neuenstadt.de (abgerufen am 28. Juni 2008)
  4. Helmut Braun, Rudolf Schwan, Werner Uhlmann: Zu Cleversulzbach im Unterland. Eduard Mörikes Zeit in Cleversulzbach. Betulius Verlag, Stuttgart 2004, ISBN 3-89511-083-3
Commons: Cleversulzbach – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
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