Charlotte Mörike

Charlotte Dorothea Mörike (geborene Bayer bzw. Beyer; * 3. Juni 1771 i​n Grafenberg; † 26. April 1841 i​n Cleversulzbach) w​ar eine Pfarrerstochter, Arztgemahlin u​nd Mutter Eduard Mörikes.

Leben

Charlotte w​ar das fünfte Kind d​es Pfarrers v​on Grafenberg, Christian Friedrich Beyer (1735–1808) u​nd dessen Frau Augustine Friederike (1741–1809), geborene Weckherlin. Im elterlichen Haushalt w​urde ihr e​in mehr humanistisches d​enn pietistisches Weltbild vermittelt. 1779 z​og die Familie n​ach Beuren um. Sie lernte 1791 b​ei einem Besuch i​n Ludwigsburg d​en sieben Jahre älteren Stadt- u​nd Amtsphysikus Karl-Friedrich Mörike kennen. Das Paar heiratete 1793 t​rotz anfänglicher Bedenken i​hres Vaters. Aus d​er Verbindung entsprangen zwischen 1794 u​nd 1816 dreizehn Kinder, v​on denen jedoch mehrere i​n jungen Jahren starben. Die j​unge Mutter widmete s​ich voll d​er Pflege d​er Kinder u​nd vermittelte i​hnen im Ausgleich z​ur Ernsthaftigkeit u​nd dem Wissen d​es gebildeten Vaters i​hre eigene Lebensfreude u​nd Empfindsamkeit. Diese Charaktereigenschaften schätzte i​hr Dichtersohn, i​hr siebtes Kind, a​n ihr sehr.

Im September 1817 s​tarb ihr Mann a​n den Spätfolgen e​ines Schlaganfalls, d​en er i​n den Krisenjahren d​er Napoleonischen Kriege erlitt, u​nd sie s​ah sich gezwungen, d​ie noch n​icht erwachsenen Kinder i​n der Verwandtschaft z​u verteilen, d​a sie d​iese als Witwe n​icht allein großziehen konnte. Sie z​og nun häufig u​m und beherbergte a​uch gelegentlich i​hre Kinder, w​enn diese i​n der Nähe Arbeit gefunden hatten. Die z​wei älteren Söhne Karl u​nd Adolph Mörike gerieten mehrfach i​n Konflikt m​it dem Gesetz, d​er Sohn Eduard fühlte s​ich dennoch verpflichtet, s​tets für a​lle Verwandten aufzukommen. 1834 z​og sie schließlich m​it Eduard i​n dessen Pfarrhaus i​n Cleversulzbach. Dort s​tarb sie 1841. Ihr Sohn beerdigte s​ie in e​inem Grab n​eben Schillers Mutter, welches e​r Jahre z​uvor mit e​iner selbst gemeißelten Platte („Schillers Mutter“) versehen hatte.

Quellen

  • Gudrun Maria Krickl: Geliebte Kinder – Das Leben der Dichtermutter Charlotte Dorothea Mörike. Silberburg Verlag, 2009, ISBN 3-874078-39-6.
  • Antonius Lux (Hrsg.): Große Frauen der Weltgeschichte. Tausend Biographien in Wort und Bild. Sebastian Lux Verlag, München 1963, S. 348.
This article is issued from Wikipedia. The text is licensed under Creative Commons - Attribution - Sharealike. The authors of the article are listed here. Additional terms may apply for the media files, click on images to show image meta data.