Chudaczewko
Chudaczewko (deutsch Neu Kuddezow) ist ein Dorf im Nordosten der polnischen Woiwodschaft Westpommern und gehört zur Landgemeinde Postomino (Pustamin) im Kreis Sławno.
Chudaczewko | |||
---|---|---|---|
? |
| ||
Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Westpommern | ||
Powiat: | Sławieński | ||
Gmina: | Postomino | ||
Fläche: | 13,61 km² | ||
Geographische Lage: | 54° 27′ N, 16° 40′ O | ||
Höhe: | 21 m n.p.m. | ||
Einwohner: | 69 (2011[1]) | ||
Geographische Lage
Das kleine Bauerndorf Chudaczewko liegt am nördlichen Hang einer Schleife der Wieprza (Wipper), neun Kilometer nördlich der Kreisstadt Sławno. Es ist zu erreichen über Sławsko (Alt Schlawe), Radosław (Coccejendorf) und Mazów (Meitzow), wobei von hier aus anfangs eine Fährverbindung bestand, die heute durch eine Brücke ersetzt ist. Eine Bahnverbindung bestand vor 1945 über Staniewice (Stemnitz). Nach der Demontage der ehemaligen Reichsbahnstrecke ist heute Sławno die nächstgelegene Bahnstation.
Nachbargemeinden von Chudaczewko sind: im Süden und Westen Mazów (Meitzow), im Norden Chudaczewo (Alt Kuddezow), und im Osten Pieńkowo (Pennekow) sowie Wilkowice (Wilhelmine).
Die Landschaft ist von dem Urstromtal der Wieprza bestimmt, die sich in Windungen von Osten nach Westen durch die hier besonders ausgeprägten Waldgebiete zieht.
Ortsname
Der Name Neu Kuddezow (Chudaczewko) wurde zur Unterscheidung von Alt Kuddezow (Chudaczewo), früher nur Kuddezow genannt, eingeführt.
Geschichte
Neu Kuddezow ist die planmäßige Anlage einer Siedlung im Rahmen der Siedlungspolitik Friedrichs des Großen in Form eines engen, beiderseitig bebauten Straßendorfes. Im Jahre 1753 wurde sie auf Rodungsflächen im ehemals so genannten Kuddezower Wald angelegt. 16 einheimische Familien konnten hier ihren eigenen Hof erwerben.
Im Jahre 1784 hat das Dorf 19 Feuerstellen. 1818 lebten hier 112 Menschen, deren Zahl nahezu gleichbleibend war und 1939 dann 127 betrug.
Vor 1945 war Neu Kuddezow eine Gemeinde im Amt Pennekow (heute polnisch Pieńkowo) im Landkreis Schlawe i. Pom. im Regierungsbezirk Köslin der preußischen Provinz Pommern. Pennekow war auch Sitz des Standesamtes, während das zuständige Amtsgericht in Schlawe war.
Am 8. März 1945 erfuhr das Dorf die Besetzung durch Rote-Armee-Truppen. Zahlreiche Menschen wurden verschleppt oder kamen infolge der Besetzung um. Heute ist Neu Kuddezow unter dem Namen Chudaczewko ein Ortsteil der Gmina Postomino im Powiat Sławieński der Woiwodschaft Westpommern.
Kirchen
Die Bevölkerung von Neu Kuddezow war vor 1945 fast ausnahmslos evangelisch. Kirchdorf war Alt Kuddezow (Chudaczewo), in dessen Kirchspiel auch Masselwitz (Masłowice) lag. Es gehörte zum Kirchenkreis Rügenwalde in der Kirchenprovinz Pommern der Kirche der Altpreußischen Union. Letzter deutscher Geistlicher war Pfarrer Wilhelm Beyer.
Seit 1945 ist die Einwohnerschaft von Chudaczewko überwiegend römisch-katholisch. Der Ort gehört weiterhin zum Kirchdorf Chudaczewo, das heute allerdings seine kirchliche Eigenständigkeit eingebüßt hat und Filialkirche der Pfarrei Stary Kraków (Alt Krakow) geworden ist. Sie liegt im Dekanat Darłowo im Bistum Köslin-Kolberg der Katholischen Kirche in Polen. Evangelische Einwohner werden vom Pfarramt in Koszalin (Köslin) in der Diözese Pommern-Großpolen der Evangelisch-Augsburgischen Kirche in Polen betreut.
Schulen
Neu Kuddezow hatte bis 1945 eine einklassige Schule. Letzter deutscher Lehrer war Karl Wiese.
Persönlichkeiten
- Klaus Lommatzsch (1936–2022), deutscher Politiker (SPD), Mitglied der Stadtverordnetenversammlung von Berlin