Chrystyna Altschewska

Chrystyna Danyliwna Altschewska (ukrainisch Христина Данилівна Алчевська, russisch Христина Даниловна Алчевская Christina Danilowna Altschewskaja; * 4. Märzjul. / 16. März 1841greg. i​n Borsna, Gouvernement Tschernigow, Russisches Kaiserreich; † 15. August 1920 i​n Charkiw, Ukrainische SSR) w​ar eine bedeutende ukrainische Pädagogin u​nd Organisatorin v​on Sonntagsschulen.[1]

Chrystyna Altschewska

Leben

Chrystyna Altschewska kam als Chrystyna Danyliwna Schurawljowa in Borsna in der heutigen ukrainischen Oblast Tschernihiw zur Welt. Ihr Vater lehrte an der städtischen Schuleiz in Borsna und ihre Mutter war die Tochter eines Helden des Krieges von 1812, dem General Nikolai Wuitsch (Николай Васильевич Вуич).[2] Nach ihrer Hochzeit lebte und arbeitete sie in Charkiw. Dort gründete sie 1862 auf eigene Kosten die Charkiwer Frauen-Sonntagsschule, die 1870 offiziell akkreditiert wurde.[1] Die Sonntagsschulen waren private Bildungseinrichtungen für Minderjährige und Erwachsene, die aufgrund ihrer Arbeit keine regulären Schulen besuchen konnten.[3] Die von ihr gegründete Schule war für ihre hoch entwickelten Methoden der Erwachsenenbildung bekannt. So lehrte zum Beispiel Borys Hrintschenko als junger Akademiker an der Schule.[1] In den 57 Jahren ihres Bestehens wurden in der Schule mehr als 17.000 Menschen unterrichtet.[4]

1896 ließ Altschewska e​in Schulhaus i​m Wert v​on 50.000 Rubel errichten u​nd auf i​hre Veranlassung h​in errichtete d​er Bildhauer Wladimir Beklemischew 1899 i​n Charkiw d​as weltweit e​rste Denkmal m​it einer Büste v​on Taras Schewtschenko.[2]

Altschewska erstellte zwischen 1884 u​nd 1906, i​n Zusammenarbeit m​it den Lehrkräften i​hrer Schule, e​inen dreibändigen methodischen u​nd bibliographischen Leitfaden Tschto tschytat narodu? (Что читать народу?, z​u deutsch Was d​ie Leute l​esen sollten), d​er mit d​em Hauptpreis a​uf der Pariser Internationalen Ausstellung 1889 ausgezeichnet wurde. Außerdem erstellte s​ie 1899/1900 e​in Lehrbuch „Книги взрослых“ (zu deutsch Buch für Erwachsene) u​nd schrieb 1912 i​hre Memoiren, Peredumnoe i perezhitoe (zu deutsch Meine Gedanken u​nd Erfahrungen) s​owie eine Vielzahl methodologischer Artikel z​ur Erwachsenenbildung.[1]

Familie

Die Familie Altschewsk

Chrystyna Altschewska heiratete 1862 d​en reichen ukrainischen Bergbauingenieur, Industriellen, Bankier u​nd Philanthropen Oleksij Altschewskyj (1835–1901).[5] Sie w​ar unter anderem Mutter d​es Komponisten Hryhorij Altschewskyj (1866–1920[6]), d​es Opernsängers Iwan Altschewskyj (1876–1917[7]) u​nd der Dichterin Chrystja Altschewska (1882–1931[8]).

Commons: Chrystyna Altschewska – Sammlung von Bildern

Einzelnachweise

  1. Eintrag zu Alchevska, Khrystyna in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (englisch)
  2. Eintrag zu Chrystyna Altschewska in der Enzyklopädie der Geschichte der Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (ukrainisch)
  3. Artikel zu Sunday schools in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (englisch)
  4. Eintrag zu Chrystyna Altschewska in der Enzyklopädie der modernen Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (ukrainisch)
  5. Biografie Oleksij Altschewskyj (Memento des Originals vom 26. August 2016 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/cbs.alchevsk.in.ua auf der Webpräsenz der Altschewsk-Zentralbibliothek, abgerufen am 24. März 2018 (russisch)
  6. Artikel zu Alchevsky, Hryhorii in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (englisch)
  7. Artikel zu Alchevsky, Ivan in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (englisch)
  8. Artikel zu Alchevska, Khrystia in der Encyclopedia of Ukraine; abgerufen am 24. März 2018 (englisch)
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