Christoph von Manteuffel
Christoph von Manteuffel (* 9. Juni 1622 in Kolberg; † 12. Dezember 1688 in Straßburg) war Württembergischer Oberhofmarschall, Regimentrat-Direktor[1] und Obervogt zu Marbach.
Leben
Christoph von Manteuffel war Angehöriger der hinterpommerschen Adelsfamilie Manteuffel, Sohn des Henning von Manteuffel aus dem Hause Kerstin (* um 1595; † 15. September 1641), Fürstbischöflicher Kammerrat zu Kolberg, und der Agnes von Blankenburg a. d. H. Moltow und Zureckow. Christoph von Manteuffel stammt aus Kruckenbeck in Hinterpommern. Sein Vater war Erbsessen auf den hinterpommerschen Gütern Kruckenbeck und Gandelin.
Wie viele adlige Sprößlinge seiner Zeit, genoss auch er anfangs Privatunterricht, bevor er das Gymnasium zu Kolberg besuchte. 1640 studierte er unter Aufsicht eines Hofmeisters an der Universität Greifswald. Nachdem sein Vater im Jahre 1641 verstarb, setzte Christoph seine Studien in Königsberg fort, wo er sich auch am Hofe aufhielt. Trotz Widerstand seiner Familie begab er sich währenddessen drei Jahre auf Kavaliersreise nach Italien und Frankreich.
Anschließend übernahm er eine Stellung am Hof des Herzogs von Holstein Plön als Hofmeister. Manteuffel begleitete beide herzoglichen Söhne auf ihrer vierjährigen Reise durch Frankreich, Italien, Holland sowie deutsche Länder. Um weiterhin auf Reisen sein zu können, zog er weiter an den Hof des Eberhard von Württemberg und begab sich dort auf Reisen mit dem älteren Prinzen Johann Friedrich nach England, dort verstarb der Prinz jedoch unerwartet. Ohne jegliche Versäumnisse und Schuld, prägte dieses Unglück Manteuffel jedoch derartig, dass er sich fortan nicht mehr auf Reisen begab und sich der Ehe versprach. Nach dem Tod seiner ersten Ehefrau begab er sich nach Straßburg, wo bereits seine Nichte Katharina Elisabeth von Wachholz ansässig war und in die Elsässische Patrizierfamilie Wurmser von Vendenheim einheiratete. Dort ehelichte er Benigna Salome von Dettlingen, Tochter einer Elsässischen Adelsfamilie. Durch diese Heirat kam er u. a. im Besitz von Schloss und Dorf Breuschwickersheim.
Nachdem er sich immer wieder von Krankheiten erholte, starb er 1688 an einem Sonntagmorgen nach 9 Uhr nach beschwerlicher Krankheit (Brustsucht) in Straßburg. Am 15. Dezember 1688 wurde sein Leichnam aus Straßburg in die Kirche von Breuschwickersheim überführt, in der er beigesetzt wurde.
Familie
Christoph von Manteuffel vermählte sich
- am 25. Oktober 1663 mit Anna Elisabeth von Schauenburg (* 1. Juli 1638 in Offenburg; † 6. Januar 1670 in Stuttgart), Tochter des Johann (Hans) Reinhard von Schauenburg bei Oberkirch im Renchtal. Die Ehe blieb kinderlos.
- 1671 mit Benigna Salome von Dettlingen (~ 17. September 1645 in Straßburg, Neue Kirche; † nach 1689), Tochter des Meylach IV. von Dettlingen und der Clara Anna Simburg von Endigen. Bis auf eine tot geborene Tochter gingen aus der Ehe keine Kinder hervor.
Literatur
- Leopold Nedopil: Deutsche Adelsproben aus dem Deutschen Ordens-Central-Archive. Band 1, 1868.
- Leopold von Zedlitz-Neukirch: Neues preussisches Adels-Lexicon. Band 10, Leipzig 1837.
- Balthasar Friedrich Saltzmann: Christliche Leichtpredigt deß weyland Hoch-Wohlgebohrnen Herren Herren Christoph Manteuffel. Straßburg 1689 (Digitalisat).
Einzelnachweise
- Eduard Maria Oettinger et al.: Moniteur des dates: contenant un million de renseignements biographiques, généalogiques et historiques. 1867. S. 170.