Christoph Wilhelm Otto Hubbe
Christoph Wilhelm Otto Hubbe (* 20. August 1842 in Magdeburg; † 24. Oktober 1904 ebenda) war ein deutscher Unternehmer.
Leben
Hubbe wurde als Sohn des Inhabers der Firma Gustav Hubbe, Gustav Hubbe, geboren. Er besuchte zunächst die Vorbereitungsschule und die höhere Gewerbe- und Handelsschule in Magdeburg. Dann ging er bei der Firma Loesener & Schoch von Ostern 1858 bis Ende 1860 in eine kaufmännische Lehre. Bis März 1862 war er dort dann noch als Kassierer beschäftigt. Hubbe ging dann zum Militär. Im Anschluss hieran setzte er seine Ausbildung durch Auslandsreisen nach Großbritannien, Frankreich, Norwegen und Russland fort.
Ab 1864 arbeitete er im väterlichen Unternehmen. 1865 wurde er neben seinem Bruder Friedrich Hubbe Prokurist. Im Jahre 1871 wurde er Teilhaber. Hubbe leitete die Umwandlung des Unternehmens vom Handels- zum Industriebetrieb ein. Auf dem Werder in Magdeburg entstand 1874 eine Fabrik zur Pflanzenölproduktion. Nachdem sein Bruder 1878 verstorben war, war Hubbe alleiniger Firmeninhaber. Nach der Zerstörung der Produktionsstätte durch einen Brand im Jahre 1890 ließ Hubbe 1891 an der Berliner Chaussee in Magdeburg eine neue moderne Fabrikanlage errichten. Er führte diverse technische Neuerungen ein. Sein Unternehmen leistete sich eine eigene Versuchsabteilung, an der Forschungen durchgeführt wurden.
Von 1881 bis 1887 war Hubbe Stadtverordneter. Zwischen 1882 und 1887 bekleidete er das Amt eines Handelsrichters. Ab 1887 übernahm er die Funktion eines unbesoldeten Stadtrates. Darüber hinaus war er Mitglied des Provinziallandtages der Provinz Sachsen.
Hubbe engagierte sich auch gesellschaftlich. Ab 1871 war er Mitglied der Magdeburger Korporation der Kaufmannschaft, deren Ältestenkollegium er ab Ende 1878 angehörte. Vom Frühjahr 1887 bis Ende August 1889 war er zunächst zweiter Vorsteher, danach bis zu seinem Tode erster Vorsteher der Korporation. Sein besonderes Engagement fand die Frage der Umwandlung der Korporation in eine Handelskammer, die dann zum Jahr 1899 erfolgte. Hubbe wirkte auch an der Gründung des Verbands mitteldeutscher Handelskammern mit. Ein weiterer wirtschaftspolitischer Tätigkeitsschwerpunkt Hubbes war die Förderung des kaufmännischen Ausbildung. Er unterstützte die 1899 erfolgte Eröffnung der Kaufmännischen Fortbildungsschule, die für die Lehrlinge auch einen theoretischen Unterricht anbot.
1898 gründete er zum Andenken an seinen Vater die „Gustav-Hubbe-Stiftung“, die der höheren Ausbildung unbemittelter Kaufleute der Stadt Magdeburg verschrieben war. Darüber hinaus war Hubbe Mitglied des Kirchenrates der St.-Johannis-Kirche. Hubbe war auch Vorsitzender der Wasser-Assecuranz-Compagnie und Aufsichtsratsvorsitzender der Magdeburger Privatbank. Außerdem gehörte er auch dem Vorstand der Müllerei-Berufsgenossenschaft an und war erster stellvertretender Vorsitzender im 1900 gegründeten Verband deutscher Ölmühlen. Er war Mitglied der Magdeburger Freimaurerloge Ferdinand zur Glückseligkeit.
Nach seiner Frau Ida erhielt das 1916 erbaute Gemeindehaus der evangelischen Trinitatis-Kirchengemeinde in Magdeburg-Brückfeld den Namen „Ida-Hubbe-Stiftung“.
Ehrungen
Hubbe wurde 1891 mit dem Ehrentitel Kommerzienrat ausgezeichnet, in zweiter Stufe dieser Auszeichnung 1901 als Geheimer Kommerzienrat. Die Stadt Magdeburg benannte zu seinen Ehren zeitweise eine Straße als Hubbestraße.
Literatur
- Horst-Günther Heinicke: Hubbe, Christoph Wilhelm Otto. In: Guido Heinrich, Gunter Schandera (Hrsg.): Magdeburger Biographisches Lexikon 19. und 20. Jahrhundert. Biographisches Lexikon für die Landeshauptstadt Magdeburg und die Landkreise Bördekreis, Jerichower Land, Ohrekreis und Schönebeck. Scriptum, Magdeburg 2002, ISBN 3-933046-49-1.