Christian Werner (Rennfahrer)
Christian Werner (* 19. Mai 1892 in Stuttgart; † 17. Juni 1932 in Stuttgart-Cannstatt) war ein deutscher Automobilrennfahrer.
Karriere
Werner gewann am 27. April 1924 mit einem Mercedes 2-l-Targa-Florio-Rennwagen sowohl die Targa Florio als auch die Coppa Florio, die damals als die schwierigsten europäischen Straßenrennen galten.
Nach einer Ausbildung als Mechaniker begann Werner 1911 seine berufliche Laufbahn bei der Daimler-Motoren-Gesellschaft. Nach der Meisterprüfung war er als Versuchsfahrer vor allem für die Abstimmung von Rennwagen verantwortlich. Sein erstes Rennen war 1922 die Targa Florio auf Sizilien, die er auf Platz zwei in der 4,5-Liter-Klasse beendete. Mit dem Sieg der Rumänischen Tourenrundfahrt gewann er im selben Jahr seinen ersten bedeutenden Titel.[1]
1923 erreichte Werner bei den Indy 500 in Indianapolis den elften Platz im Gesamtklassement. Seine DMG-Teamkollegen Max Sailer und Christian Friedrich Lautenschlager wurden Achter bzw. 23.[2]
1924 fuhr Werner bei seinem wohl größten Erfolg die ersten vier Runden auf dem Medio circuito delle Madonie zu je 108 km in 6:32:37 Stunden und gewann damit die Targa Florio. Um die Coppa Florio, die gemeinsam mit der Targa durchgeführt wurde, zu gewinnen, musste er noch eine weitere Runde absolvieren. Er kam schließlich mit einer Endzeit von 8:17:01 Stunden ins Ziel. Auch fuhr er mit 1:35 Stunden die schnellste Rennrunde.[2]
1928 gewann Christian Werner er zusammen mit Rudolf Caracciola auf dem Nürburgring den Großen Preis von Deutschland.[3] Caracciola hatte einen Hitzschlag erlitten, woraufhin Werner ihn trotz einer Verletzung am Arm ablöste und nach 4:54:24,0 Stunden bzw. mit einem Durchschnitt von 103,80 km/h das Rennen über 508,752 km als Sieger beendete.[4]
Bedingt durch die Weltwirtschaftskrise zog sich Mercedes-Benz schließlich immer mehr aus dem Motorsport zurück und Werner wurden großzügige Angebote aus dem Ausland unterbreitet. Dennoch entschloss er sich, bei Mercedes zu bleiben.[5] 1930 fuhr er beim 24-Stunden-Rennen von Le Mans mit einem Mercedes-Benz SS sein letztes Rennen, in dem er zusammen mit Caracciola vorübergehend führte, aber vorzeitig aufgeben musste.[1]
Am 17. Juni 1932 starb Werner in Cannstatt an einer Herzlähmung.
Statistik
Le-Mans-Ergebnisse
Jahr | Team | Fahrzeug | Teamkollege | Platzierung | Ausfallgrund |
---|---|---|---|---|---|
1930 | Rudolf Caracciola | Mercedes-Benz SSK | Rudolf Caracciola | Ausfall | Batterie |
Weblinks
- Rennfotos
- Christian Werner. www.motorsportmemorial.org, abgerufen am 23. Juli 2019 (englisch).
Einzelnachweise
- Behnrdt/Födisch/Behrndt: Deutsche Rennfahrer. Heel Verlag, Königswinter 2008, ISBN 978-3-86852-042-2, S. 26.
- Dreifacher Mercedes-Triumph bei Targa Florio und Coppa Florio 1924
- Jörg-Thomas Födisch: Nürburgring. Moewig, Rastatt 1991, ISBN 3-8118-3065-1, S. 12.
- Thora Hornung: 50 Jahre Nürburgring. Görres-Verlag, Koblenz, S. 31 u. 178.
- http://www.zvw.de/aktuell/1999/11/27/jhk/news3.htm (Memento vom 1. Januar 2007 im Internet Archive)