Christian Thun
Christian Alfred Thun alias The Hurricane (* 24. Februar 1992 in Ennepetal, Deutschland) ist ein 2,04 m großer, deutscher Boxer (seit 2018) in der Schwergewichtsklasse.
Christian Alfred Thun | |
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Christian Thun | |
Daten | |
Geburtsname | Christian Alfred Thun |
Geburtstag | 24. Februar 1992 |
Geburtsort | Ennepetal |
Nationalität | Deutsch |
Kampfname(n) | The Hurricane |
Gewichtsklasse | Schwergewicht |
Stil | Linkslage |
Größe | 2,04 m |
Kampfstatistik als Profiboxer | |
Kämpfe | 6[1] |
Siege | 6 |
K.-o.-Siege | 4 |
Niederlagen | 0 |
Unentschieden | 0 |
Leben
Christian Thun wurde am 24. Februar 1992 in Ennepetal, Deutschland geboren.[2] 1998 zog er mit seiner italienischen Mutter nach Vicenza. Dort lebte er einige Jahre. Mit 13 Jahren zog er nach England und begann seine Amateurkarriere als Boxer.[3] Von 49 Amateurkämpfen hat er 95 % in England bei Meisterschaften und lokalen Turnieren bestritten. Aufgrund seiner nicht Britischen Staatsbürgerschaft konnte er in England nie international boxen.[4] Gleichzeitig neben dem Boxen studierte er in London 2009 als einer der jüngsten Studenten an der London Metropolitan University Wirtschaftswissenschaften.
Erste Berührung mit dem Boxen
Als er nach London zog befand sich auf seinem täglichen Weg zur Bahn das Peacock Gym, welches auch wie ein soziales Zentrum in seiner Nachbarschaft fungierte. Vorne gab es eine Bar für Kaffee[5], draußen stand eine Statue eines Boxers, welcher nach einem Kampf in den siebziger Jahren verstorben war. Er erkundigte sich nach dem Boxer und war so Anfang 2008 das erste Mal im Peacock Gym in London. Im Gym fiel er erstmals durch seine Größe auf, mit 13 Jahren sah er aus weitaus älter aus.[6] Im Peacock Gym lernte er andere Boxer und vor allem auch ein paar Profis kennen.
Amateurkarriere
Mit 15 Jahren hatte Christian Thun seinen ersten Amateurkampf. Zwar hatte er spät mit dem Boxen angefangen, hat aber von Anfang an fast täglich 2 Mal trainiert und hatte immer sehr gute Trainer und später auch interessante Sparring Partner.[7]
Als er 2013 bei der englischen Meisterschaft gegen Joe Joyce verloren hatte, hat er die Möglichkeit bekommen in Italien weiter zu boxen.[8] Christian Thun zog um und boxte beim Guanto 'Oro D'Italia-Turnier gegen den Italienischen Boxer Guido Vianello, er verlor. Ihm wurden daraufhin 2 Punkte abgezogen, obwohl er davor in 49 Amateurkämpfen und 4 Profifights nie einen Punktabzug erhalten hatte.[9]
Durch die Empfehlung von Tom Löffer, kam der Kontakt zum Team von Wladimir Klitschko zustande.[10] Christian Thun wurde 2016 ins Klitschko-Trainingslager für das Rematch gegen Tyson Fury eingeladen, welches aber abgesagt wurde. Im März 2017 wurde er erneut ins Klitschko-Trainingslager eingeladen, diesmal für den Kampf gegen Anthony Joshua.
Bereits davor hatte Christian Thun einige Einladungen von anderen Boxern zum Sparring erhalten. Schon vor dem Klitschko-Camp hatte er mit Anthony Joshua, Deontay Wilder und Dereck Chisora sparring gemacht oder auch von Luis Ortiz eine Einladung zum Sparring in Miami erhalten.[11]
Nachdem er beim Klitschko-Camp im Ring an Stelle des verletzten Gerald Washington eine super Leistung in fünf Runden ablieferte, bat Ihn Bernd Bönte darum, eine weitere Woche zu bleiben. Dies verlängerte sich dann auf zwei weitere Wochen.
Letztendlich hat Christian Thun in der gesamten Trainingslager Zeit ca. 30 Runden als einziger Amateurboxer im ganzen Trainingslager gegen Wladimir Klitschko geboxt.[12] So kam der Kontakt zu dem Manager Mehdi Ameur. Er hatte einen professionellen Eindruck gemacht und hatte die gleiche Zukunftsvision, um unter anderem auch größere Verträge zu bekommen.
Profikarriere
Am 2. März 2018 hatte Christian Thun sein Profidebut gegen Giorgi Urjumelashvili und gewann dieses durch TKO. Am 23. Juni 2018 kämpfte Christian Thun im Hotel Novotel in Madrid gegen den georgischen Boxer Davit Gogishvili und gewann diesen Kampf durch KO. Am 14. September 2018 kämpfte er in Recinto Ferial in Albacete gegen den Franzosen Euloge Bakanda Boule. Diesen Kampf gewann Christian Thun durch PTS. Am 16. März 2019 kämpfte Christian Thun in Barcelona im Hotel W gegen den Weißrussen Viktar Chvarkou. Diesen Kampf beendete Christian Thun mit dem Sieg für sich (durch DQ). Später dann nahm ihn der ehemalige Boxkollege (heute Manager) Karim Akkar unter Vertrag. Spontan kamen sie in Kontakt mit dem Hamburger Boxstall Universum (Ismail Özen-Otto). Dieser nahm ihn unter Vertrag. Universum bot zudem auch die Möglichkeit in Miami zu boxen, Christians Thuns derzeitiger Wohnort.[13] Am 14. November 2020 kämpfte Christian Thun im Universum Gym Hamburg gegen Mirko Tintor (Bosnien) um den IBO Continental-Titel. Die Vorbereitung auf seinen sechsten Profi-Kampf war für ihn etwas ganz Besonderes: statt in Hamburg seine Trainingsvorbereitungen zu absolvieren, flog er für zehn Tage als Sparringspartner zum amtierenden Weltmeister Anthony Joshua nach Sheffield/England. Joshua bereitet sich dort im olympischen Trainingszentrum auf seine Titel-Verteidigung gegen Kubrat Pulev (Bulgarien) vor. Das Sparring hat seine Wirkung nicht verfehlt. Thun ließ seinem Gegner keine Chance und beendete den Kampf vorzeitig in der 3. Runde durch TKO und sichert sich damit den IBO-Gürtel.
Quelle BoxRec-Statistik[1]
Weblinks
- Boxrec von Christian Thun – Sammlung Informationen und Boxstatistiken
- Interview Start Boxkarriere / Start Profikarriere – Christian Thun, der Neuzugang der Universum Box-Promotion
- Bei Universum passt einfach alles – Unter Anderem Kontakt zu Team Klitschko
- Universum nimmt Schwergewicht Christian Thun unter Vertrag
Einzelnachweise
- Profil in der BoxRec-Datenbank
- Ich bin am 24. Februar 1992 in Deutschland geboren, am gleichen Tag wie Floyd Mayweather Junior. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Dann sind wir nach Vicenza in Italien gezogen, meine Mutter ist Italienerin. Dort war ich ein paar Jahre. Mit zwölf oder dreizehn Jahren bin ich dann nach England gezogen und habe meine Amateurkarriere als Boxer angefangen. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ich habe von 49 Amateurkämpfen ungefähr 95 Prozent in England bestritten. Weil ich kein Engländer war, habe ich dort nie international boxen können. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ich bin in das Peacock Gym hinein marschiert. Es ist in der Nachbarschaft wie ein soziales Zentrum. Sie haben eine Bar vorne, wo man Kaffee trinken kann. Es lag auf meinem Weg zur U-Bahn und sah schön aus. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ich war 13 oder 14 Jahre alt und sah schon aus wie Mitte 20. Das ist natürlich übertrieben, aber ich war schon sehr groß und habe angefangen zu boxen. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Wir haben quasi seit dem ersten Tag zweimal pro Tag trainiert. Ich habe sehr früh mit interessanten Leuten Sparring gemacht. Mit Profis, Amateuren und Gypsies. Jeder Gypsy, auch mit kleiner Wampe, kann boxen. So habe ich als Jugendlicher mit erwachsenen Männern hartes Sparring gemacht. Ich wollte immer lernen und war der Erste im Gym. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- 2013 habe ich bei der englischen Meisterschaft geboxt und gegen Joe Joyce verloren. Dann habe ich die Möglichkeit bekommen in Italien zu boxen. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- So bin ich umgezogen und habe beim Guanto D’Oro D‘Italia-Turnier mitgekämpft und gegen den Italiener Guido Vianello geboxt. Er war der Favorit, um Roberto Cammarelle zu ersetzen. Nach meiner Meinung habe ich den Kampf relativ unfair verloren. Mir wurden zwei Punkte abgezogen, obwohl ich in 49 Amateurkämpfen und 4 Profifights nie einen Punktabzug erhalten habe. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ich kannte Tom Löffer und ich glaube, dass wir uns in England kennengelernt haben. Wir sind in Kontakt geblieben und dann hat er mich empfohlen. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ja, ich wurde auch von Luis Ortiz zum Sparring nach Miami eingeladen. Und ich hatte schon vor dem Klitschko-Camp mit Anthony Joshua Sparring gemacht. Auch in England mit Dereck Chisora. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Also habe ich das ganze Trainingslager mitgemacht und super Erfahrungen gesammelt. Am Ende habe ich mit Klitschko vielleicht 30 Runden geboxt und das als einziger Amateurboxer im Trainingslager. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).
- Ich war irgendwann zufällig mit meinem Manager Karim Akkar in Hamburg bei Universum und ich fand Ismail Özen-Otto und Flavio super cool. Ich habe die Atmosphäre positiv empfunden und dachte: ‚Let’s go‘. Wir haben Kaffee getrunken und eine Stunde später waren wir uns einig. Abgerufen am 3. November 2020 (deutsch).