Christian Heinrich Wolfsteller

Christian Heinrich (Hinrich) Wolfsteller (* 1830 i​n Hamburg; † 1897 i​n Altona) w​ar ein Hamburger Orgelbaumeister.

Leben

Er w​ar der Sohn d​es aus Wittenberg stammenden Johann Gottlieb Wolfsteller (1794–1867), a​b 1819 Orgelbauer i​n Hamburg, u​nd Enkel d​es Hamburger Orgelbauers Johann Paul Geycke.[1] Christian Hinrich Wolfsteller arbeitete a​b 1859 i​m väterlichen Betrieb a​ls Orgelbauer. Nach d​em Tod d​es Vaters übernahm e​r die „Hamburger Orgelbauanstalt“ i​m Brook Nr. 67.[2]

Nach Wolfstellers Tod übernahm i​m Jahr 1899 d​er aus Schweidnitz (Niederschlesien) stammende Paul Rother (1871–1958) d​ie Orgelbaufirma Wolfsteller u​nd führte s​ie bis 1950.[3]

Werke (Auswahl)

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1854 Pokrent Dorfkirche Pokrent
I/p 7 Gestiftet von der Familie von Behr auf Renzow, 1869 nach Pokrent überführt; 1991 von Orgelwerkstatt Wegscheider (Dresden) restauriert
1869 Hamburg Sankt Katharinen
IV/P 58 Umbau
1870 Billwerder St. Nikolai (Hamburg-Billwerder) Umbau und Renovierung
1870–1872 Eppendorf St. Johannis-Kirche Neubau[4]
Vor 1885 Rothenburgsort St. Thomas-Kirche Neubau
1885 Ochsenwerder St. Pankratius II/P 30 Modernisierung[5]
1886 Hamburg-Allermöhe Dreieinigkeitskirche
Umbau der Orgel von Gottfried Fritzsche (1637); 1900 verbrannt[6]
1888 Hamburg-Altstadt Gelehrtenschule des Johanneums, Speersort Neubau[7]
1894 Hamburg-Altona-Nord Helenenkapelle des Helenenstift II/P 16 Später Christophoruskirche, heute "Kirche der Stille". Wohl der letzte Neubau aus Wolfstellers Hamburger Orgelbauanstalt; nur Prospekt erhalten, nach mehreren Umbauten wurde im Jahr 2000 der Originalzustand wiederhergestellt.

Literatur

  • Günther Grundmann (Hg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg: Bergedorf ..., 1953, Seite 234
  • Leopold Iwan Cirsovius, Reinhard Jaehn (Hg.): Orgel-Dispositionen aus Schleswig-Holstein. 194 Dispositionen und Beschreibungen, 1868-1895, Verlag Merseburger, 1986, Seite 157
  • Rudolf Reuter: Bibliographie der Orgel. Literatur zur Geschichte der Orgel bis 1968, 1973, Seite 253
  • Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte, Hg.: Verein für Hamburgische Geschichte, 1939, Seite 369
  • Hermann Fischer: 100 Jahre Bund Deutscher Orgelbaumeister 1891–1991. Festschrift mit einem lexikalischen Verzeichnis deutscher Orgelbauwerkstatten, Hg.: Bund Deutscher Orgelbaumeister (BDO) München, Orgelbau-Fachverlag Rensch, Lauffen 1991
  • Heinrich Schmahl: Die von dem Orgelbaumeister Ch. H. Wolfsteller in Hamburg neu aufgebaute Orgel in der St.-Thomas-Kirche am Billwärder Ausschlag in Hamburg; die frühere, nach dem großen Hamburger Brande von J. G. Wolfsteller neu erbaute Orgel der St.-Petri-Kirche in Hamburg, als ein Denkmal des soliden Orgelbaues eines Hamburger Orgelbauers aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts, der Hamburger Kirche erhalten und beschrieben, Verlag Nolte, Hamburg 1885
  • Heinrich Schmahl: Der Umbau, die Renovation und Vergrößerung der Orgel in der Kirche zu Billwärder an der Bille, im Jahre 1870, durch den Orgelbauer Ch. H. Wolfsteller aus Hamburg, Verlag Grüning, 1870

Einzelnachweise

  1. Günther Elgnowski: Geistliche Musik im alten Hamburg, 1961, Seite 68
  2. Hamburger Adressbuch von 1847
  3. Günther Grundmann (Hg.): Die Bau- und Kunstdenkmale der Freien und Hansestadt Hamburg: Bergedorf ..., 1953, Seite 234
  4. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Verlag Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7, S. 70.
  5. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. 1974, S. 73.
  6. Günter Seggermann, Alexander Steinhilber, Hans-Jürgen Wulf: Die Orgeln in Hamburg. Ludwig, Kiel 2019, ISBN 978-3-86935-366-1, S. 41.
  7. johanneum-hamburg.de Orgel
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