Johann Paul Geycke

Johann Paul Geycke (* 1726; † 1804 i​n Hamburg) w​ar ein Hamburger Orgelbauer d​es 18. Jahrhunderts.

Geycke führt i​n Hamburg e​ine eigene Werkstatt. Georg Wilhelm Wilhelmy (1748–1806) w​ar sein Geselle. Geycke gelang e​s ab 1765, d​en itzehoer Orgelbauer Johann Daniel Busch (1735–1787) a​us Hamburg z​u verdrängen.[1]

Sein Sohn Joachim Wilhelm Geycke (1768–1840) führte d​ie väterliche Werkstatt fort. Sein Enkel w​ar der Hamburger Orgelbaumeister Christian Heinrich Wolfsteller (1830–1897), s​ein Schwiegersohn d​er Orgelbauer Balthasar Wohlien (1745–1804) a​us der bekannten Altonaer Orgelbauerfamilie Wohlien.[2]

Werke

JahrOrtGebäudeBildManualeRegisterBemerkungen
1752 Kirchwerder St. Severini II/P Reparatur der Orgel von Hinrich Speter (1641)
1763 Eppendorf St. Johannis Reparatur und Übernahme der Pflege[3]
1765–76 / 1780 Hamm Dreifaltigkeitskirche Pflege der Orgel von 1765 bis 1776, im Jahr 1780 Kostenvoranschlag für Reparatur, danach Reparatur und Erneuerung einiger Register[4]
1766/70–72 Borstel (Jork) St. Nikolai II/P 20 1766 Reparaturen: Bälge, Kanäle, Windladen, Mechanik, Klaviaturen, Tremulant und Zungenstimmen werden repariert. 1770–72 wird die Orgel komplett umgebaut und auf die Westempore verlegt; außerdem bekommt die Orgel ein neues Gehäuse, eingebaut werden zwei zusätzliche Bälge, neue Kanäle, zwei neue Pedalladen, eine neue Mechanik, eine neue Posaune 16’ und Octav 8’ im Pedal; das Cornet 2’ (Ped) wird zur Trompete 4’ umgestellt; der Principal 8’ im HW wird foliert und die BW-Türen erhalten folierte Blindpfeifen; alle Werke erhalten ein Ventil und die Zimbelsterne werden in den Basstürmen angebracht.[5]
1768 Hamburg-Altstadt St. Petri Reparatur[6]
1768 St. Pauli Pesthofkirche, Annenstraße Neubau[7]
1774–75 Hamburg-Altstadt St. Jacobi IV/P 60 Reparatur und Einbau eines neuen Spieltisches mit vier Manualen[8]Hauptartikel
1777/1796 Altona St. Trinitatis Reparatur[9]

Literatur

  • Gustav Fock: Hamburgs Anteil am Orgelbau im niederdeutschen Kulturgebiet. In: Zeitschrift des Vereins für Hamburgische Geschichte. Nr. 38, 1939, S. 289–373 (online Geycke auf S. 369).
  • Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule. Ein Beitrag zur Geschichte des Orgelbaues im Nord- und Ostseeküstengebiet. Bärenreiter, Kassel 1974, ISBN 3-7618-0261-7.
  • Jürgen Rodeland: Die Schnitger-Orgel in Cappel St. Petri und Pauli. Verlag der Musikalienhandlung Karl Dieter Wagner, Hamburg 1977, ISBN 3-921029-52-X (arpschnitger.nl [PDF; 2,9 MB]).

Einzelnachweise

  1. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 180
  2. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 36
  3. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 70
  4. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 68
  5. Martin Böcker: Borstel - St. Nikolai und Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 29
  6. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 67
  7. Organ Institute quarterly. Nr. 5/6, 1955, S. 32 (Digitalisat)
  8. Thomas Lipski: Hans Henny Jahnns Einfluss auf den Orgelbau. Olms, Wiesbaden 1997, ISBN 3-487-10321-4, S. 112 (Digitalisat)
  9. Gustav Fock: Arp Schnitger und seine Schule, Seite 66
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