Christian Friedrich von Haxthausen
Graf Christian Friedrich von Haxthausen (* 19. Juli 1690 in Pyrmont; † 26. Dezember 1740 in Oldenburg) war ein deutscher Kammerherr und Oberlanddrost in dänischen Diensten. Für seine Verdienste wurde er in den dänischen Grafenstand erhoben.
Leben
Herkunft
Haxthausen war der älteste Sohn des Oberlanddrosten Anton Wolf von Haxthausen (1647–1694) und dessen Frau Dorothea Justina geb. von Aldenburg (1663–1735), einer Tochter Antons I. von Aldenburg und Enkelin des letzten oldenburgischen Grafen Anton Günther von Oldenburg. Er entstammte damit väterlicherseits dem alten westfälischen Adelsgeschlecht Haxthausen, das zum Uradel im Fürstbistum Paderborn zählt. Unter seinen Paten waren Christian V. von Dänemark, Kronprinz Friedrich von Dänemark und Kurfürst Friedrich III. Markgraf von Brandenburg, der spätere erste preußische König.
Karriere
Nach einer sorgfältigen Erziehung studierte er zwei Jahre Rechtswissenschaft in Halle. Seiner Neigung zum Militär folgend, trat er 1708 zunächst in englische dann in niederländische Dienste und nahm an mehreren Schlachten des Spanischen Erbfolgekrieges teil. 1711 wechselte er an den dänischen Hof und wurde Capitain (Hauptmann) bei der Garde und Kammerjunker der dänischen Königin Charlotte Amalie, der Witwe Christians V. 1716 folgte die Ernennung zum Major und kurz danach zum Oberstleutnant. In den folgenden Jahren diente Haxthausen in Norwegen, wo er an den kriegerischen Auseinandersetzungen während des Großen Nordischen Krieges teilnahm. Gleich nach Kriegsende 1720 wurde er zunächst nach Aarhus als Chef eines Infanterieregiments versetzt und kurz danach nach Seeland. 1730 avancierte er zum Chef des Leibregiments der Königin und erhielt bald darauf die Ernennung zum Kammerherrn. 1731 quittierte er den Militärdienst und wurde am 2. Januar Deputierter des Landesetatgeneralkommissariats. 1735 wurde er mit dem zweithöchsten dänischen Orden, dem Dannebrogorden, ausgezeichnet und 1736 in den dänischen Grafenstand erhoben. Am 13. Dezember 1736 übernahm Haxthausen, der kurz zuvor das Gut Nienfelde von seiner Mutter geerbt hatte, das Amt des Oberlanddrosten der zu Dänemark gehörenden Grafschaften Oldenburg und Delmenhorst und wurde am 25. Februar 1737 zusätzlich noch zum Obervorsteher des Klosters Blankenburg ernannt.
Familie
Haxthausen heiratete am 29. August 1721 Margrethe Hedevig geb. Juel (1702–1752), der Tochter des Generalleutnants Gregers Juel und der Vibeke geb. Juel, der Hofmeisterin der Prinzessin Louise und Enkelin des dänischen Seehelden Niels Juel. Aus der Ehe gingen 14 Kinder hervor, darunter Clemens August (1738–1793), der dänischer General der Infanterie wurde. Haxthausen und seine Frau wurden in der Lambertikirche in Oldenburg beigesetzt. Ihre prunkvollen Sarkophage stehen in einer Seitenkammer des Vestibüls.[1]
Literatur
- Haxthausen, Christian Friedrich von. In: Hans Friedl u. a. (Hrsg.): Biographisches Handbuch zur Geschichte des Landes Oldenburg. Hrsg. im Auftrag der Oldenburgischen Landschaft. Isensee, Oldenburg 1992, ISBN 3-89442-135-5, S. 286–287 (online).
Einzelnachweise
- Hennings, Ralph, und Koopmann, Torben: St. Lamberti-Kirche in Oldenburg. Deutscher Kunstverlag Berlin München, 2011, ISBN 978-3-422-02163-1.