Christ-König-Kirche (Hamburg-Lokstedt)
Die denkmalgeschützte evangelisch-lutherische Christ-König-Kirche im Hamburger Stadtteil Lokstedt ist die einzige Kirche in der Stadt und die einzige evangelische Kirche, die diesen Namen trägt. Er bezieht sich auf die Königsherrschaft Jesu Christi, wie sie zum Beispiel das Lied Jesus Christus herrscht als König (EG 123) zum Ausdruck bringt.
Bau und Architektur
Der Bau der Kirche erfolgte von 1954 bis 1956 nach Plänen der Architekten Friedrich Dyrssen und Gert Johanssen. Dyrssen hatte erste Entwürfe bereits 1933 fertig gestellt,[1] die grundlegende Idee zum Bau einer größeren Kirche in Lokstedt ist noch weitere 20 Jahre älter.[2]
Der 31 m hohe, freistehende schlanke Turm bestimmt den äußeren Charakter der Kirche. Für die Entstehungszeit war eine solche Konstruktion eher ungewöhnlich und erscheint erst vermehrt bei Kirchenbauten der folgenden Jahrzehnte. Das für 600 Sitzplätze ausgelegte Kirchenschiff ist als Skelettkonstruktion in Beton mit nicht tragenden Zwischenteilen in Backstein ausgeführt. Das klassische Satteldach ergänzt die modernen Elemente um eine konservative Note.
Im Innenraum lenken der trapezförmige Grundriss und die effektvoll gestaffelten Betonträger den Blick auf den Altarbereich. Der gesamte Innenraum wurde zweimal umgestaltet. Zuerst als 1980 eine neue Heizungsanlage eingebaut wurde,[1] beim zweiten Umbau 2006 erhielt er seine heutige helle und ruhige Farbgebung nach Plänen des Architekten Matthias Johanssen.[3]
Ausstattung
Das Bronzekruzifix auf dem Altar kam 1959 in die Kirche, es ist ein Werk Rolf Görlers. Direkt hinter dem Altar steht ein großes Holzkreuz. Die Wand hinter dem Altar ist mit abstrakten Mustern gestaltet, wobei ein goldener Streifen die Verbindung zwischen Erde und Himmel und 50 verschiedenfarbige Tafeln die 50 Tage zwischen Ostern und Pfingsten symbolisieren sollen.[3]
Die Kirche verfügt über ein umfangreiches Geläut mit fünf Bronzeglocken aus der Gießerei von Friedrich Wilhelm Schilling.
Orgel
Die Orgel wurde 1958 von Rudolf von Beckerath Orgelbau errichtet. Sie verfügt über 25 Register auf mechanischen Schleifladen mit insgesamt etwa 1400 Pfeifen, die auf zwei Manuale und Pedal verteilt sind. Das schmale Untergehäuse hat oberhalb des Spieltisches zwei verschließbare viereckige Türen mit Lamellen für das Brustwerk. Zwei gewölbte Konsolen vermitteln zu dem breiteren Oberteil, dessen nüchterner, fünfteiliger Prospekt vom zeittypischen Strukturalismus geprägt ist. Zwei niedrige Flachfelder flankieren das überhöhte Mittelfeld und leiten zu den mittelhohen Außenfeldern über. Die Disposition lautet wie folgt:[4]
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- Koppeln: II/I, I/P, II/P
Fotografien und Karte
- Fenster des Kirchenschiffs
- Eingangsbereich mit Vordach
- Turm von Nordwesten
Literatur
- Ralf Lange: Architektur in Hamburg. Edition Axel Menges, Hamburg 1995, ISBN 978-3-930698-58-5, S. 231.
- Gertrud Schiller: Hamburgs neue Kirchen 1951–1961. Hrsg.: Evangelisch-lutherische Kirche Hamburg. Hans Christians Verlag, Hamburg 1961, S. 88.
Einzelnachweise
- Übersicht über die Kirche auf der Homepage der Gemeinde. Abgerufen am 24. Januar 2019.
- Geschichte der Entstehung der Kirchengemeinde Lokstedt. Abgerufen am 24. Januar 2019.
- Beschreibung des Innenraums auf der Homepage der Gemeinde. Abgerufen am 25. Januar 2019.
- Eintrag in der Datenbank orgbase.nl. Abgerufen am 23. Januar 2019.
Weblinks
- Homepage der Ev.-Luth. Kirchengemeinde Lokstedt
- Verzeichnis der geschützten Denkmäler der Stadt Hamburg