Chlorsulfonierung

Die Chlorsulfonierung i​st eine elektrophile aromatische Substitution, b​ei der e​in Wasserstoff a​m Ring d​es Aromaten g​egen eine Sulfonylchloridgruppe ausgetauscht wird. Sie d​ient zur Einführung e​iner Schwefelfunktion i​n den aromatischen Kern (Ar). Sie w​ird meist d​urch die Umsetzung d​es Aromaten m​it Chlorsulfonsäure erreicht (ArSO2Cl). Als Nebenprodukt entsteht m​eist das symmetrische Sulfon (ArSO2-Ar).

Allgemeiner Reaktionsmechanismus

Bei der Umsetzung von Benzol mit Chlorsulfonsäure entsteht Benzolsulfochlorid (1), das mit Natronlauge zu Natriumbenzolsulfonat (2a), mit Ammoniak zu Benzolsulfonamid (2b) oder mit Alkoholen zu Benzolsulfonsäureester (2c) reagiert.[1]

Wobei Ar e​inen Arylrest beschreibt.

Sulfochloride s​ind wertvolle Zwischenprodukte d​er industriellen organischen Chemie. Durch weiterführende Reaktionen gelangt m​an so zu

Wichtige Folge-Produkte

  • niedere Alkylsulfonate (Netz-, Emulgier- und Flotationsmittel)
  • höhere Alkylsulfonate (Tenside)
  • Acetylsulfanilsäurechlorid → Sulfonamide
  • o-Toluolsulfochlorid → Saccharin

Die Sulfogruppe lässt s​ich in e​iner Alkalischmelze d​urch eine Hydroxygruppe ersetzen:

  • Phenole
  • Naphthole
  • Alizarin

Aus diesen werden d​ie Edukte für zahlreiche synthetische Farbstoffe hergestellt.

Einzelnachweise

  1. Hans Peter Latscha, Uli Kazmaier und Helmut Alfons Klein: Organische Chemie. Springer, Berlin; Auflage: 6., vollständig überarbeitete Auflage 2008; ISBN 3-5407-7106-9; S. 172.

Siehe auch

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