Carmel-by-the-Sea
Carmel-by-the-Sea ist eine Kleinstadt mit dem Status einer City mit 3.897 Einwohnern. Sie liegt an der Route Nr. 1 im Monterey County, an der Westküste Kaliforniens etwa 190 km südlich von San Francisco und 5 km südlich von Monterey.
Carmel-by-the-Sea | |
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Lage in Kalifornien | |
Basisdaten | |
Gründung: | 1770 |
Staat: | Vereinigte Staaten |
Bundesstaat: | Kalifornien |
County: | Monterey County |
Koordinaten: | 36° 33′ N, 121° 55′ W |
Zeitzone: | Pacific (UTC−8/−7) |
Einwohner: | 3.220 (Stand: 2020) |
Fläche: | 2,8 km² (ca. 1 mi²) davon 2,8 km² (ca. 1 mi²) Land |
Postleitzahl: | 93921 |
Vorwahl: | +1 831 |
FIPS: | 06-11250 |
GNIS-ID: | 1658224 |
Website: | ci.carmel.ca.us |
Bürgermeister: | Jason Burnett |
Eingangsschild zur Stadt |
Viele bekannte Autoren und Künstler lebten für einige Zeit in der Region von Carmel-by-the-Sea und machten die Natur zum Gegenstand ihrer Werke. Unter ihnen waren die Schriftsteller Ernest Hemingway, John Steinbeck und Jack London sowie der Fotograf Edward Weston, der viele Jahre bis zu seinem Tod hier lebte und viele Landschaftsbilder, auch vom nahegelegenen Point Lobos, machte. Das angenehme Klima und die hohe Lebensqualität der Kleinstadt wissen auch heutzutage viele Prominente wie Brad Pitt und Jennifer Aniston zu schätzen. 2019 starb hier die Schauspielerin Doris Day. Die Grundstückspreise sind dementsprechend auch für kalifornische Verhältnisse sehr hoch.
Bekannt wurde der Ort auch, weil der Schauspieler Clint Eastwood im April 1986 als Kandidat der Republikanischen Partei mit großer Mehrheit zum Bürgermeister gewählt wurde. Er ist Besitzer der dortigen Hotelanlage Mission Ranch, die er Anfang der 1980er Jahre erworben und renoviert hatte. Er blieb bis 1988 Bürgermeister.
Von historischer Bedeutung ist die Mission San Carlos Borromeo de Carmelo, eine alte spanische Mission aus dem Jahre 1770. Die Missionsstation wurde von Gaspar de Portolà, Juan Crespí und Junípero Serra gegründet, die die Indianer zum katholischen Glauben bekehren wollten. Der Letztere wurde am 25. September 1988 von Johannes Paul II. seliggesprochen. Nach der Unabhängigkeit Mexikos von Spanien im Jahre 1821 begann das Kloster zu verfallen und wurde schließlich 1834 säkularisiert. 1863 konnte die Katholische Kirche die Baulichkeiten wieder erwerben, renovierte diese und richtete dort eine Pfarrkirche für den Ort ein, die zur Diözese von Monterey gehört. Von allen kalifornischen Missionen ist Carmel die einzige, die noch ihren originalen Glockenturm besitzt.
Zu den Gebäuden des Klosters, das ein eingetragenes National Historic Landmark (Nationales Historisches Denkmal) des National Park Service ist, gehört auch ein Museum.
Bei Touristen ist Carmel auch wegen seiner Natur bekannt. Der 17-Mile Drive führt um die Landzunge von Monterey über Carmel-by-the-Sea, vorbei an Pebble Beach, durch Pacific Grove und wieder nach Monterey. Weiter südlich an der California State Route 1 liegt die gebirgige Küstenlandschaft Big Sur. Nur wenige Meilen südlich an der Küste liegt die Point Lobos State Reserve mit reicher Fauna und Flora.
Internationale Bedeutung hat Carmel-by-the-Sea durch das Carmel Bach Festival erlangt, eines der bedeutendsten Musik-Festspiele in den USA, geleitet von dem renommierten deutschen Dirigenten Bruno Weil.
Kurioses
Um sich von anderen Städten zu unterscheiden, weist Carmel einige kuriose, im Gesetz verankerte Traditionen auf: Es gibt weder Briefkästen noch Hausnummern. Erst seit wenigen Jahren wird die Post auf Wunsch ausgeliefert (was jedoch kaum in Anspruch genommen wird; vorher mussten die Einwohner ihre Post aus dem Postfach abholen). Ebenso gibt es heute noch keine Straßenlampen, Fußgängerwege und Leuchtreklamen. Auch Parkuhren gibt es nicht; ein Versuchsprogramm an der Ocean Avenue lief von Dezember 2014 bis Juni 2015; Anfang Juli 2015 entschied der Gemeinderat, die Geräte wieder abzubauen.[1]
Direkt an der Küste gibt es keine Geschäfte; neue Gebäude müssen um Bäume herum gebaut werden. Wer High Heels tragen will, braucht eine Genehmigung des Ordnungsamtes; diese Vorschrift aus den 1920er Jahren sollte Schadensersatzklagen verhindern.[2]
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Dick Sargent (1930–1994), Schauspieler
- Ronald Levy (* 1941), Onkologe
- Alison Eastwood (* 1972), Schauspielerin, Regisseurin und Fotomodell
- Lindsey Stoddart (* 1974), Schauspielerin und Synchronsprecherin
- Ian Bohen (* 1976), Schauspieler
- Rushad Eggleston (* 1979), Cellist, Kazoospieler, Jazzsänger und Komponist
- Scott Eastwood (* 1986), Schauspieler
- Jeremy Sumpter (* 1989), Schauspieler
Galerie
- Städtische Bibliothek
- Haus im typischen Stil
- Devendorf Park
- Clint Eastwoods Ranch
- Cypress Inn, Hotel von Doris Day
Weblinks
- Westküste USA: Carmel Mission und Basilika Ausführliche Beschreibung der Geschichte und eines Rundganges mit vielen Fotos (dt.)
Einzelnachweise
- KION: Carmel City Council votes to remove controversial parking meters, 7. Juli 2015
- Carmel by the Sea: Municipal Code #8.44