Carl von Tauffkirchen-Guttenburg
Graf Carl von Tauffkirchen zu Guttenburg (* 7. Juli 1826 in München; † 26. April 1895 in Stuttgart) war ein bayerischer Diplomat aus dem Adelsgeschlecht der Tauf(f)kirchen.
Leben
Tauffkirchen wurde in der königlichen Pagerie erzogen. Er studierte Rechtswissenschaft an der Ludwig-Maximilians-Universität München und der Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg. 1846 wurde er Mitglied des Corps Guestphalia Heidelberg.[1] Nach Beendigung seiner Studien war er Richter und Staatsanwalt unter anderem in München und Bamberg. Er wechselte Ende 1866 in den diplomatischen Dienst und wurde zunächst im Ministerium des Innern unter Fürst Chlodwig zu Hohenlohe-Schillingsfürst beschäftigt. Im Zuge der Luxemburgkrise führte er im Auftrag der bayerischen Regierung Verhandlungen mit Berlin und Wien. Später wurde er bayerischer Gesandter in Sankt Petersburg und – zur Zeit des Ersten Vatikanischen Konzils – beim Heiligen Stuhl. Während des Deutsch-Französischen Krieges amtierte er als Zivilkommissar in Nancy und Reims. Danach kehrte er noch einmal nach Rom zurück und wurde nach der Deutschen Reichsgründung auch als Gesandter für das Königreich Preußen akkreditiert. Er führte Unterhandlungen mit dem Vatikan wegen dessen Verhalten im Kulturkampf, konnte aber letztlich kein positives Resultat erzielen. 1874 wurde er bayerischer Gesandter am Hof in Stuttgart, wo er bis zu seinem Tode blieb.
Sein Schwager Anton Wilhelm von Cetto war ebenfalls bayerischer Gesandter beim Heiligen Stuhl.
Siehe auch
Literatur
- Academische Monatshefte 12 (1895/96), S. 93f.
Einzelnachweise
- Kösener Corpslisten 1930, 69, 434
Vorgänger | Amt | Nachfolger |
---|---|---|
Maximilian Joseph Pergler von Perglas | Bayerischer Gesandter in Russland 1867–1869 | Friedrich Truchseß von Wetzhausen |
Joseph von Sigmund | Bayerischer Gesandter beim Heiligen Stuhl 1869–1874 | Ludwig von Paumgarten-Frauenstein |
Rudolf von Gasser | Bayerischer Gesandter in Württemberg 1874–1895 | Kurt von der Pfordten |