Carl Wilhelm Tewaag

Carl Wilhelm Tewaag (* 14. Juli 1878 i​n Dortmund; † 22. Januar 1971 i​n Oberalting-Seefeld) w​ar ein deutscher Verwaltungsjurist, Bankier u​nd Politiker.

Leben

Carl Wilhelm Tewaag w​urde als Sohn d​es Dortmunder Staatsanwalts, Brauereibesitzers u​nd Kommunalpolitikers Carl Tewaag geboren. Er besuchte d​as humanistische Gymnasium i​n Dortmund u​nd studierte anschließend v​on 1897 b​is 1900 a​n den Universitäten Bonn, Berlin u​nd Kiel Rechtswissenschaften. 1898 w​urde er i​n Bonn Mitglied d​es Corps Guestphalia.[1] 1900 l​egte er d​as Referendarexamen ab. Im gleichen Jahr w​urde er z​um Dr. jur. promoviert. Im Januar 1906 l​egte er d​ie große juristische Staatsprüfung a​b und w​urde Beamter i​n der allgemeinen Staatsverwaltung. Von 1909 b​is 1911 w​ar er Regierungsassessor b​eim Landratsamt i​n Stettin u​nd von 1911 b​is 1917 Regierungsrat b​eim Oberpräsidium Stettin. Während d​es Ersten Weltkrieges diente e​r bis Oktober 1916 a​ls Hauptmann d​er Reserve u​nd Adjutant d​er Garde-Reservefeldartillerie-Brigade. Von 1917 b​is 1920 w​ar er Landrat d​es Kreises Randow.

1920 schied e​r aus d​em Staatsdienst a​us und w​urde Vorstandsmitglied d​er Stettiner Oderwerke AG für Schiff- u​nd Maschinenbau. 1925 w​urde er Mitinhaber d​es Bankhauses Wm. Schlutow i​n Stettin; dieses g​ab 1934 d​as Bankgeschäft auf. Von 1933 b​is 1945 w​ar er Geschäftsführer d​es Centralverbandes d​es Deutschen Bank- u​nd Bankiergewerbes.[2]

Tewaag w​ar Mitglied i​n den Aufsichtsräten zahlreicher Gesellschaften: Er w​ar Aufsichtsratsvorsitzender d​er Hüttenwerk Vollgold AG i​n Torgelow, d​er Stettiner Kerzen- u​nd Seifenfabrik AG u​nd des Verlages d​es Generalanzeigers Stettin, d​er Ewald Gentzensohn GmbH. Er w​ar stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender d​er AG d​er Chemischen Produkten-Fabriken Pommenrensdorf-Milch i​n Stettin, d​er Stettiner Ölwerke AG i​n Züllchow u​nd der Kraftverkehr GmbH Pommern i​n Stettin. Weiterhin gehörte e​r den Aufsichtsräten d​er Großkraftwerk Stettin AG, d​er Kraftverkehr Pommern AG i​n Stettin, d​er Stettiner Straßen-Eisenbahn-Gesellschaft AG, d​er Stettiner Portland-Cementfabrik AG i​n Züllchow, d​er Hedwigshütte Anthracit-, Kohlen- u​nd Kokswerke James Stevenson AG i​n Berlin u​nd Stettin, d​er Ostsee-Druck u​nd Verlag AG i​n Stettin, d​er Luftverkehr GmbH i​n Stettin, d​er Stettiner öffentliche Werkbetriebe GmbH, d​er Pommerschen Heimstätte GmbH i​n Stettin, d​er Stettiner Gemeinnützigen Baugesellschaft mbH u​nd der Überlandzentrale Pommern AG i​n Stettin an.

Nach d​em Zweiten Weltkrieg l​ebte er a​uf Gut Eichenhof b​ei Seefeld i​n Oberbayern.[3]

Politische und kirchenpolitische Ämter

Tewaag gehörte d​er Stadtverordnetenversammlung v​on Stettin u​nd von 1918 b​is 1932 d​em Provinziallandtag v​on Pommern[4] an. Der Provinziallandtag wählte i​hn für d​en Zeitraum v​on Januar 1930 b​is April 1933 a​ls stellvertretendes Mitglied i​n den Preußischen Staatsrat, w​o er d​er Fraktion d​er Preußischen Arbeitsgemeinschaft i​m Staatsrat angehörte.

Aus d​er DNVP t​rat er 1931 n​ach zehnjähriger Mitgliedschaft aus. 1937 t​rat er i​n die NSDAP ein.[2]

Er w​ar Mitglied d​es Kreissynodalvorstandes Stettin u​nd der Provinzialsynode v​on Pommern.

Auszeichnungen

Carl Wilhelm Tewaag erhielt folgende Auszeichnungen:

Literatur

  • Tewaag, Carl Wilhelm. In: Robert Volz: Reichshandbuch der deutschen Gesellschaft. Das Handbuch der Persönlichkeiten in Wort und Bild. Band 2: L–Z. Deutscher Wirtschaftsverlag, Berlin 1931, DNB 453960294, S. 1894–1895.
  • Joachim Lilla: Der Preußische Staatsrat 1921–1933. Ein biographisches Handbuch. Mit einer Dokumentation der im „Dritten Reich“ berufenen Staatsräte (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien. Band 13). Droste, Düsseldorf 2005, ISBN 3-7700-5271-4, S. 162–163.

Fußnoten

  1. Kösener Corpslisten 1930, 12, 644.
  2. Klaus-Peter Friedrich (Herausgeber): Die Verfolgung und Ermordung der europäischen Juden durch das nationalsozialistische Deutschland 1933-1945, Band 2, Deutsches Reich 1938-August 1839, S. 497
  3. Kösener Corpslisten 1960, 10, 644.
  4. Theodor Wengler: Der Provinzialverband Pommern. Verzeichnis der Mitglieder des Provinziallandtages. Veröffentlichungen der Historischen Kommission für Pommern, Reihe V, Band 44. Böhlau Verlag, Köln Weimar Wien 2008, ISBN 978-3-412-20109-8, S. 132–154.


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