Carl Wilhelm Adolph Richter

Carl Wilhelm Adolph Richter, eigentlich Carl Adolph Wilhelm Richter[1], a​uch Carl Richter (* 27. Juli 1808 i​n Neustrelitz; † 25. Mai 1877 i​n Chemnitz) w​ar ein deutscher Arzt u​nd 1848/50 Mitglied d​er Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung.

Leben

Carl Wilhelm Adolph Richter w​urde geboren a​ls Sohn d​es Kanzlisten u​nd späteren Registrators Carl (Ernst) Richter (1776–1823) u​nd dessen Frau Maria (Sophia Friederike), geb. Sonnenberg (1779–1864). Er besuchte d​as Gymnasium Carolinum (Neustrelitz)[2], studierte Humanmedizin a​n der Universität Würzburg, w​o er s​ich 1830 d​er späteren Burschenschaft Germania z​u Würzburg anschloss, u​nd wurde h​ier am 10. März 1833 z​um Dr. med. promoviert. Wegen seiner Mitgliedschaft i​n der Burschenschaft w​urde er i​m Zuge d​er Demagogenverfolgung behördlich gesucht u​nd musste a​us Würzburg fliehen. Er i​st im "Schwarzen Buch" d​er Bundeszentralbehörde erwähnt.

Er praktizierte zunächst v​on 1833 b​is 1839 i​n Neubrandenburg u​nd dann i​n Woldegk. 1848 gehörte e​r neben Daniel Runge i​n Woldegk z​u den Führern d​er Demokratiebewegung.[3] 1848 w​urde er i​m Wahlbezirk Mecklenburg-Strelitz/Stargardischer Kreis 9: Liepen z​um Mitglied d​er Mecklenburgischen Abgeordnetenversammlung gewählt. Hier schloss e​r sich d​er Fraktion d​er Reformpartei, d​er Linken, an.[4]

Nach d​em Zusammenbruch d​er demokratischen Bestrebungen verließ e​r 1850 Mecklenburg u​nd wurde Leitender Arzt d​er Wasserheilanstalt i​n Danzig. Später w​ar er i​n Berlin u​nd als Direktor d​er Wasserheilanstalt i​n Alexisbad tätig. Von 1855 b​is 1860 g​ab er e​ine Zeitschrift für naturgemässe Gesundheitspflege u​nd Krankenbehandlung heraus, zuerst i​n Berlin, später i​n Dessau.

Ehrungen

  • Titel Herzoglich anhaltischer Medizinal-Rath

Schriften

2. Teil:
  • Das Wasserbuch oder Practische Anweisung zum richtigen Gebrauche des Wassers als Heilmittel in verschiedenen Krankheiten. Berlin 1860.
  • Nachtrag zum Wasserbuch. Berlin 1862.
  • Die Kunst, den menschlichen Leib in Gesundheit zu erhalten. Magdeburg 1862.
  • Lehrbuch der Naturheilkunde. Heidelberg 1867.
  • Lehrbuch der allgemeinen Pathologie und Therapie. Leipzig 1872.

Literatur

  • Helge Dvorak: Biographisches Lexikon der Deutschen Burschenschaft. Band I: Politiker. Teilband 5: R–S. Winter, Heidelberg 2002, ISBN 3-8253-1256-9, S. 65–66.
  • Axel Wilhelmi: Die Mecklenburgischen Ärzte von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart. Schwerin: Herberger 1901, S. 108f (Nr. 564)
  • Grete Grewolls: Wer war wer in Mecklenburg und Vorpommern. Das Personenlexikon. Hinstorff Verlag, Rostock 2011, ISBN 978-3-356-01301-6, S. 8144.

Einzelnachweise

  1. Viele seiner Werke sind unter der Verfasserangabe C. A. W. Richter erschienen
  2. Er findet sich jedoch weder dort noch anderswo in Mecklenburg unter den Abiturienten. Die Große Stadtschule Neubrandenburg ist die einzige höhere Lehranstalt des Stargarder Kernlandes von Mecklenburg-Strelitz, für die für fragliche Zeit (um 1828) keinerlei Abiturientenverzeichnisse überliefert sind. Sofern nicht im Ausland geschehen kann Richter deshalb eigentlich nur dort sein Abitur abgelegt haben.
  3. Vgl. Franz Boll: Freut euch, ihr Mecklenburger. Friedland 1998. - S. 87: "Nun hatte zwar auf den Landtagen Bürgermeister Wulfleff durch liberale Gesinnung unter seinen Standesgenossen sich hervorgetan, aber mit seinen durch einen Arzt und einen Geistlichen (Dr. Richter und Pastor Runge) scharf demokratisierenden Woldegkern konnte es nicht übereinkommen."
  4. Julius Wiggers: Die Mecklenburgische constituirende Versammlung und die voraufgegangene Reformbewegung: Eine geschichtliche Darstellung. 1850, S. 63
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