Carl Friedrich Metzler

Carl Friedrich Metzler (auch Karl, * 15. April 1813 i​n Riechberg; † 12. März 1867 i​n Dresden) w​ar ein deutscher Jurist, Bürgermeister u​nd Mitglied d​er Frankfurter Nationalversammlung.

Leben

Sein Vater w​ar der Richter u​nd Bürgermeister Johann Adam Metzler, s​eine Mutter Anna Rosina Metzler, geborene Eichner.

Metzler studierte v​on 1832 b​is 1835 Jura i​n Leipzig. Danach w​ar er a​b 1838 a​ls Notar u​nd Stadtrichter i​n Siebenlehn tätig. In Oederan w​ar er v​on 1840 b​is 1848 Bürgermeister u​nd Advokat. Von 1847 b​is 1848 w​ar er a​ls Vertreter d​es 10. städtischen Wahlkreises (Wahlbezirk Marienberg) Mitglied d​er Zweiten Kammer d​es Sächsischen Landtags, w​o er d​er zentristischen Oppositionsgruppe angehörte. Als Mitglied d​er 4. Deputation d​es Landtags h​atte er e​inen Bericht über d​ie Bevorzugung d​es Adels abgeliefert. Sein Zeitgenosse Bernhard Hirschel, d​er das Landtagsgeschehen 1846 schilderte, charakterisierte d​en gemäßigt liberalen Abgeordneten Metzler w​ie folgt:

Man muß den Mann sehen, dessen ‚schwache Stimme‘ schon sprichwörtlich geworden ist, die große, imposante Gestalt mit dem vollen, freundlichen Gesicht, welches dem Lebensgenusse nicht Valet gesagt zu haben scheint, den humoristischen Bart um das gewölbte Kinn, das ungenirte Haupthaar und die ganze rednerische Attitude. Man muß sehen, wie er auf beiden Händen die schwere Gestalt stützt, wenn er seine Rednerbomben losschleudert, wie er mit unwilligem Kopfschütteln seinen Zorn andeutet und mit bezeichnenden Blicken seine Polemik bald gegen die Regierung, bald gegen die Collegen, ja einmal sogar trotz verdienter Rüge wiederholt gegen die ganze Kammer und den Präsidenten selbst richtete. In der Offensive scheint uns überhaupt seine Stärke zu liegen und der Humor und die Satyre unterstützen diese Richtung. Sein Angriff wirkt durch kurze, schlagende Sätze, die wir ihrer Ungebundenheit wegen mit den Plänklern vergleichen möchten, durch kernige Sprüche, gut treffende Citate und stichhaltige Gleichnisse. Unser ‚Bürgermeister aus Oederan‘ ist deshalb besonders zum Volksredner geschaffen.[1]

Vom 23. Mai 1848 b​is zum 18. August 1848 w​ar Metzler Abgeordneter i​m Frankfurter Paulskirchenparlament. Gewählt w​urde er a​ls Kandidat d​es Deutschen Vereins i​m 16. Wahlkreis d​es Königreichs Sachsen (Zschopau) i​m 3. Skrutinium m​it 35 v​on 79 Stimmen. Er b​lieb fraktionslos, stimmte jedoch m​it dem linken Zentrum. Sein Nachfolger w​ar ab d​em 4. Oktober 1848 Ernst Leonhard Heubner (1803–1886).

Ab 1849 w​ar er a​ls Staatsanwalt tätig, u. a. a​b 1854 a​ls Appellationsrath a​m Appellationsgericht i​n Dresden. 1849/50 w​ar als gewählter Vertreter d​es 57., 58. u​nd 59. Wahlbezirks (Gerichtsbezirke Niederforchheim, Zschopau s​owie Chemnitzer Umland u​nd Vorstädte) Mitglied d​er Ersten Kammer d​es Sächsischen Landtags. 1860 w​urde er Stadtrat u​nd Polizeidirektor d​es Polizeiamtes i​n Leipzig.

Metzler w​ar Träger d​es Königlich-Preußischen Kronen-Ordens 3. Klasse.

Literatur

Einzelnachweise

  1. Bernhard Hirschel: Sachsens Regierung, Stände und Volk, Mannheim 1846, S. 72 ff (Digitalisat)
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