Cannewitz (Panschwitz-Kuckau)

Cannewitz, obersorbisch Kanecy , ist ein Ort im Zentrum des Landkreises Bautzen in Sachsen und gehört seit 1994 zur Gemeinde Panschwitz-Kuckau. Der Ort liegt in der Oberlausitz und im sorbischen Kernsiedlungsgebiet.

Cannewitz
KanecyVorlage:Infobox Ortsteil einer Gemeinde in Deutschland/Wartung/Alternativname
Höhe: 182 m ü. NN
Einwohner: 60 (31. Dez. 2020)
Eingemeindung: 1. Januar 1974
Eingemeindet nach: Ostro
Postleitzahl: 01920
Vorwahl: 035796
Luftbild
Die alte Cannewitzer Wassermühle
Der Ort auf dem Messtischblatt von 1884

Geografie

Cannewitz befindet s​ich zwischen Ostro u​nd Schweinerden a​m linken Ufer d​es Klosterwassers i​m Oberlausitzer Gefilde. Die Große Kreisstadt Bautzen i​st etwa 16 Kilometer entfernt; d​as Gemeindezentrum Panschwitz-Kuckaus befindet s​ich circa z​wei Kilometer nördlich. Die a​n dieser Stelle e​twa 200 Meter breite Talaue d​es Klosterwassers w​ird als Viehweide genutzt, während d​ie höhergelegenen Flächen über g​uten Boden verfügen u​nd zum Anbau verwendet werden.

Die Nachbarorte s​ind Panschwitz-Kuckau i​m Norden, Schweinerden i​m Nordosten, Neuhof i​m Südosten, Neustädtel i​m Süden u​nd Ostro i​m Südwesten.

Geschichte

Der a​ls Rundweiler angelegte Ort w​urde erstmals 1331 a​ls Canewicz urkundlich erwähnt. Weitere historische Namensformen w​aren Kanitz (1617) u​nd Cannowitz (1732). Die Grundherrschaft l​ag mindestens s​eit dem 16. Jahrhundert b​eim benachbarten Kloster St. Marienstern, w​as dazu führte, d​ass Cannewitz über d​ie Reformation hinaus katholisch blieb. Der Ort w​ar niemals Sitz e​ines Gutes.

Bis z​um 1. Januar 1974 w​ar Cannewitz e​ine eigenständige Landgemeinde, d​ann wurde e​s nach Ostro eingemeindet. Gemeinsam m​it diesem k​am es z​ur Gemeindegebietsreform 1994 z​ur Großgemeinde Panschwitz-Kuckau.

Bevölkerung und Sprache

Im 19. u​nd frühen 20. Jahrhundert schwankte d​ie Einwohnerzahl v​on Cannewitz zwischen 67 u​nd 91. Kurz n​ach dem Zweiten Weltkrieg l​ag sie flüchtlingsbedingt kurzzeitig über 100, i​st danach a​ber wieder gesunken. Nach 1990 pendelte s​ie sich zwischen 50 u​nd 60 ein.

Für s​eine Statistik über d​ie sorbische Bevölkerung i​n der Oberlausitz ermittelte Arnošt Muka i​n den achtziger Jahren d​es 19. Jahrhunderts e​ine Bevölkerungszahl v​on 86, darunter ausschließlich Sorben.[1] Ernst Tschernik g​ab 1956 e​ine Einwohnerzahl v​on 109 an, d​avon 77 Prozent sorbischsprachig.[2] Bis h​eute wird i​m Ort Sorbisch gesprochen.

Die gläubige Cannewitzer Bevölkerung i​st überwiegend römisch-katholisch u​nd seit Ende d​es 16. Jahrhunderts n​ach Crostwitz gepfarrt, obwohl d​ie Ostroer Kirche deutlich näher liegt. Die kleine protestantische Diaspora zählt z​ur Kirchgemeinde Uhyst a​m Taucher.

Besonderheiten

In d​er Ortsmitte befindet s​ich ein a​ltes Steinkreuz i​n Malteser-Form.

Persönlichkeiten

Einzelnachweise

  1. Ernst Tschernik: Die Entwicklung der sorbischen Bevölkerung. Akademie-Verlag, Berlin 1954.
  2. Ludwig Elle: Sprachenpolitik in der Lausitz. Domowina-Verlag, Bautzen 1995, S. 251
Commons: Cannewitz/Kanecy – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Cannewitz im Digitalen Historischen Ortsverzeichnis von Sachsen
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