Camillo Brandhuber
Camillo Brandhuber (* 28. Oktober 1860 in Sigmaringen; † 18. Februar 1931 im Kloster Rottenmünster) war ein deutscher katholischer Geistlicher und Abgeordneter.
Leben
Seit 1900 war er Stadtpfarrer in Meßkirch. Dort erteilte er ab 1901 Martin Heidegger und seinem Bruder Fritz Lateinunterricht.[1] Dem begabten Martin Heidegger vermittelte er 1903 ein Stipendium für den Besuch des Konradihauses in Konstanz, einem erzbischöflichen Studienheim zur Heranbildung zukünftiger Geistlicher.[2]
Im Jahr 1906 kam er von Meßkirch als Stadtpfarrer nach Hechingen. Er war „ein hochbegabter Volksmann und Redner und gegen seinen Willen in den Vordergrund des politischen Lebens gerückt“.[3]
Er war von 1908 bis 1918 Mitglied des Preußischen Abgeordnetenhauses in Berlin für die Zentrumspartei[4] und von 1918 bis 1922 Abgeordneter und Präsident des Landeskommunalverbandes der Hohenzollerischen Lande in Sigmaringen.
Wegen seiner politischen Tätigkeit konnte er seine seelsorgerischen Aufgaben nur noch in einer kleinen Pfarrei ausüben. Deshalb kam er von Hechingen über Dettingen im Jahr 1917 nach Benzingen. Er ist in Hechingen beerdigt.
Einzelnachweise
- Hans Dieter Zimmermann: Martin und Fritz Heidegger. Philosophie und Fastnacht. Beck, München 2005 S. 15.
- Andreas Mussenbrock: Termin mit Kant. Philosophische Lebensberatung München 2010, ISBN 978-3-423-34581-1, S. 165.
- Freiburger Diözesan-Archiv Neue Folge 37. Band, 1936.
- Bernhard Mann (Bearb.): Biographisches Handbuch für das Preußische Abgeordnetenhaus. 1867–1918 (= Handbücher zur Geschichte des Parlamentarismus und der politischen Parteien Bd. 3). Droste Verlag, Düsseldorf 1988, ISBN 3-7700-5146-7, S. 81.