Bystrzyca Górna
Bystrzyca Górna (deutsch Ober Weistritz) ist ein Dorf der Landgemeinde Świdnica (Schweidnitz) im Powiat Świdnicki in der polnischen Woiwodschaft Niederschlesien.
Bystrzyca Górna Ober Weistritz | |||
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Basisdaten | |||
Staat: | Polen | ||
Woiwodschaft: | Niederschlesien | ||
Powiat: | Świdnica | ||
Gmina: | Świdnica | ||
Geographische Lage: | 50° 47′ N, 16° 27′ O | ||
Einwohner: | 658 | ||
Postleitzahl: | 58-100 | ||
Kfz-Kennzeichen: | DSW | ||
Wirtschaft und Verkehr | |||
Straße: | Świdnica–Wrocław | ||
Nächster int. Flughafen: | Breslau | ||
Lage
Die Ortschaft liegt etwa 7½ Kilometer südlich der Stadt Świdnica (Schweidnitz) und 57 km südwestlich der Regionalhauptstadt Breslau.
Geschichte
Das Dorf Ober Weistritz entstand im Zuge der Ostkolonisation durch deutsche Siedler. Dabei wurde der slawische Ortsname der Vorgängersiedlung übernommen und ihr zur Unterscheidung der Name Polnisch Weistritz (heute Bystrzyca Dolna) gegeben.
Der damalige Besitzer Kunz von Hochberg-Fürstenstein verleibte das Dorf seiner gleichnamigen Herrschaft ein. 1550 besaßen es Melchior und Hans Seidlitz auf Burkersdorf. 1568 war der Inhaber Adam von Seidlitz. 1594 brachte es Wiglas Schindel zu Ohmsdorf an sich, 1624 sein gleichnamiger Sohn, 1655 George Rudolph von Schindel, 1694 dessen Erben und 1733 die Witwe Dorothea Amalia von Schindel geb. von Zedlitz. Das dortige sogenannte Huben- und Nieder-Vorwerk gehörte 1607 der Familie von Schaf. 1737 kaufte es Konrad Ernst Maximilian Graf von Hochberg, welcher u. a. das Brauurbar darauf löste. Von ihm erhielt es dessen Sohn Karl Ludwig und seine Schwester Baronin von Mudrach. Nach dem letztere gestorben war erbte es deren Tochter Gräfin von Malzan.[1]
Nach dem Ersten schlesischen Krieg fiel Ober Weistritz 1741/42 mit dem größten Teil Schlesiens an Preußen. Die alten Verwaltungsstrukturen wurden aufgelöst und Ober Weistritz in den Landkreis Schweidnitz eingegliedert. Mit der Einführung der Reformation wurde die bereits 1376 erstmals erwähnte Kirche von Ober Weistritz evangelisch und 1653 den Katholiken zurückgegeben. 1667 war sie Filiale von Leutmannsdorf. 1852 wurde sie zur selbstständigen Pfarrei erhoben. Die mehrheitlich evangelischen Einwohner hielten sich zunächst zur Friedenskirche Schweidnitz. 1742 gestatte König Friedrich II. der evangelischen Gemeinde in Ober Weistritz den Bau eines neuen Bethauses, mit eigenem evangelischen Prediger und Schulmeister. Eingepfarrt waren in beide Kirchen außer Ober Weistritz, die Ortschaften Burkersdorf, Ohmsdorf, Breitenhain und Schlesierthal. 1863 wurde Hohgiersdorf von Leutmannsdorf gelöst und der Pfarrei Ober Weistritz zugeteilt. Seit 1884 besaß die evangelische Gemeinde auf dem örtlichen Friedhof einen Glockenturm mit drei Glocken.
1785 zählte das Dorf eine evangelische und eine katholische Kirche, zwei Pfarr- und zwei Schulhäuser, ein Vorwerk, 15 Bauern, 12 Gärtner, 24 Häusler, eine Wassermühle und 365 Einwohner. In der evangelischen Schule unterrichteten zwei Lehrer 154 Kinder und in der katholischen Schule ein Lehrer 38 Kinder. Gegenüber der evangelischen Kirche stand am rechten Ufer der Weistritz ein steinernes Denkmal zum Gedenken an die gefallenen Soldaten des deutsch-französischen Krieges von 1870/71.[2]
Ende des 19. Jahrhunderts bestand das Dorf aus einer katholischen und einer evangelischen Kirche, zwei Schulen, einem Dominium mit eigenem Schloss, einer Brauerei, einer Mühle, einer Oberförsterei und einer Papierfabrik. Zum gleichnamigen Amtsbezirk gehörte außer Ober Weistritz noch Burkersdorf, Ohmsdorf, Breitenhain und Schlesierthal. Als Folge des Zweiten Weltkriegs fiel Ober Weistritz mit dem größten Teil Schlesiens 1945 an Polen. Nachfolgend wurde es durch die polnische Administration in Bystrzyca Górna umbenannt. Die deutschen Einwohner wurden, soweit sie nicht schon vorher geflohen waren, vertrieben. Die neu angesiedelten Bewohner stammten teilweise aus Ostpolen, das an die Sowjetunion gefallen war.
Sehenswürdigkeiten
- Schloss Ober Weistritz, Vorgängerbau aus dem 16. Jahrhundert, 1799 durch einen Brand zerstört, heutiger Bau aus dem 19. Jahrhundert umgeben von einem Schlosspark.
- Mariä-Empfängnis-Kirche, erstmals 1376 erwähnt, an der Außenmauer Grabsteine aus dem 17./18. Jahrhundert, im Innenraum Taufbecken aus dem 18. Jahrhundert.
Weblinks
Einzelnachweise
- Friedrich Albert Zimmermann: Beiträge zur Beschreibung von Schlesien: Fünfter Band. bey Johann Ernst Tramp, 1785 (google.de [abgerufen am 24. März 2021]).
- https://www.sbc.org.pl/dlibra/show-content/publication/edition/17814?id=17814