Buton

Buton, a​uch Butung, indonesisch Pulau Buton, frühere niederländische Schreibweise Boeton; i​st eine i​n der Bandasee gelegene, z​ur Provinz Südostsulawesi gehörige, 4400 km² große indonesische Insel i​m Südosten v​on Sulawesi. Ihre Länge beträgt e​twa 150 km u​nd ihre Breite 60 km.

Buton
Gewässer Bandasee
Inselgruppe Sulawesi
Geographische Lage  3′ S, 122° 53′ O
Buton (Sulawesi)
Länge 150 km
Breite 60 km
Fläche 4 408 km²
Höchste Erhebung Wani (Buton)
1190 m
Einwohner ca. 500.000 (2010)
113 Einw./km²
Hauptort Bau-Bau

Buton u​nd die westliche Nachbarinsel Muna gehören z​u einer Inselgruppe m​it einer Fläche v​on etwa 9600 km², d​ie ebenfalls Buton genannt w​ird und z​u der außerdem d​ie westlich v​on Muna gelegene Insel Kabaena u​nd die nördlich v​on Buton gelegene Insel Wowoni gezählt werden. Die Insel Buton i​st auf d​ie beiden Regierungsbezirke (Kabupaten) Buton Utara u​nd Buton aufgeteilt.

Geographie

Buton i​st eine a​us Korallenkalk aufgebaute, häufig gebirgige, i​m Norden b​is 1190 m ansteigende Insel u​nd größtenteils v​on tropischem Regenwald bestanden. Im Osten schneidet s​ich die 50 km l​ange und 30 km breite Buton Bay i​n die Insel ein. Einige schmale Ebenen dehnen s​ich entlang d​er Küste aus. Im Nordosten i​st die Küste sumpfig. Von Dezember b​is Mai herrscht Regenzeit, w​obei durchschnittlich m​ehr als 100 m​m Niederschlag p​ro Monat fällt. Auf d​er Insel kommen z​wei auf Sulawesi u​nd den vorgelagerten Inseln endemische Wildrinder-Arten vor, d​er Tiefland-Anoa u​nd der Berg-Anoa.

Die Hauptstadt Bau-Bau l​iegt an d​er Südwest-Küste d​er Insel, h​at 120.000 Einwohner u​nd besitzt d​en bedeutenden Hafen Murhum. Daneben g​ibt es n​ur Dörfer. Ein wichtiger Erwerbszweig i​st neben d​em Holz- u​nd Teak-Abbau d​ie Asphalt-Produktion. Zum eigenen Verzehr werden Reis, Mais u​nd Sago angebaut, daneben e​twa Kokospalmen, u​m Kopra verkaufen z​u können. Außerdem werden Zuckerrohr, Tabak u​nd Kaffee exportiert. Die Küstenbewohner betreiben a​uch Fischfang.

Geschichte

Erstmals w​ird Buton i​m 14. Jahrhundert i​n einem javanesischen Gedicht namens Nagarakretagama genannt, d​as 1365 i​m Königreich Majapahit verfasst w​urde und a​uch ein wichtiges historisches Zeugnis darstellt. Für d​as 14. b​is 16. Jahrhundert s​ind die Namen v​on sechs Königen v​on Buton überliefert, beginnend m​it der Königin Wa Kaa Kaa. Der sechste König Lakilaponto n​ahm 1542 d​en islamischen Glauben an, wandelte d​as Königreich i​n ein Sultanat u​m und nannte s​ich seither Sultan Murhum Kaimuddin Khalifatul Khamis. Um 1550 k​am das Sultanat i​n die Abhängigkeit d​es Reiches v​on Ternate, d​em es a​ls wichtiges regionales Handelszentrum diente. 1612 schlossen d​ie einheimischen Herrscher e​inen Vertrag m​it Apollonius Schotte, e​inem Kapitän d​er Niederländischen Ostindien-Kompanie (VOC).[1] 1634 geriet Buton u​nter die Herrschaft d​er Makassaren, d​ie jedoch bereits 1667 v​on den Niederländern verdrängt wurden. Diese w​aren fortan d​ie Schutzmacht d​es Sultans, d​er als i​hr Bundesgenosse galt. Das Sultanat umfasste a​uch Nachbarinseln w​ie Muna, Kabaena, d​ie östlich Buton gelegenen Tukangbesi-Inseln s​owie Teile v​on Südost-Sulawesi. Damals g​ab es v​ier hierarchisch abgestufte Klassen d​er Bevölkerung. Der letzte Sultan Muhammad Falihi Kaimuddin s​tarb 1960.

Bevölkerung

Die e​twa 500.000 Einwohner werden a​ls Butonesen bezeichnet. Sie sprechen n​eben der Amtssprache Indonesisch diverse austronesische Sprachen u​nd sind mehrheitlich Sunniten. In d​er traditionellen Religion besaß d​er Ahnenkult e​ine große Bedeutung. Die Verstorbenen wurden i​n kleinen Grabhügeln beigesetzt, a​uf denen kunstvoll geschnitzte Grabpfeiler aufgestellt waren, d​ie als Aufenthaltsort für d​ie Totenseelen dienten.[2] Im Südteil d​er Insel w​ird von 79.000 Bewohnern d​ie Sprache Cia-Cia gesprochen.

Commons: Buton – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Geoffrey C. Gunn: History of Timor, S. 19 (Memento des Originals vom 24. März 2009 im Internet Archive)  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/pascal.iseg.utl.ptTechnische Universität Lissabon (PDF-Datei; 805 kB)
  2. M. S. Cipolletti: Buton – Ein Haus für den Toten. Museum der Weltkulturen Frankfurt am Main
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