Busow

Busow i​st ein Ortsteil d​er Gemeinde Ducherow d​es Amtes Anklam-Land i​m Landkreis Vorpommern-Greifswald i​n Mecklenburg-Vorpommern.[1]

Busow
Gemeinde Ducherow
Höhe: 5 m ü. NHN
Postleitzahl: 17398
Vorwahl: 039726
Südlicher Ortseingang
Südlicher Ortseingang

Geografie

Der Ort liegt 2 Kilometer nordnordöstlich von Ducherow, 10 Kilometer südöstlich von Anklam und 17 Kilometer östlich von Spantekow, dem Verwaltungssitz des Amtes Anklam-Land.[2] Der Ort war bis ins 20. Jahrhundert ein typisches Gutsdorf, d. h., er bestand aus dem Gutshof und den Landarbeiterhäusern.

Geschichte

Kapelle Busow

Busow w​urde 1278 a​ls Bussow erstmals urkundlich erwähnt, a​ls der pommersche Herzog Barnim I. d​as Dorf z​ur Hälfte m​it der Vogtei d​em Kloster Stolpe schenkte.[3][4] Der Name belegt e​ine slawische Gründung, e​r soll s​o viel w​ie Gotteszorn o​der Gottesruhm bedeuten.[5] 1288 verkaufte d​as Kloster d​en Zehnt d​es Gutes a​n Rudolf v. Neuenkirchen.[6][4] Damit g​ing Busow i​n den Lehnsbesitz d​er Familien v​on Neuenkirchen (Nienkerken) über. 1295 bestätigte d​er Knappe Henning v​on Bugewitz, genannt v​on Neuenkirchen, i​n einer i​n Busow ausgestellten Urkunde gegenüber d​er Stadt Anklam d​ie Grenzen d​es Dorfes Rosenhagen.[7]

Gut Busow gehörte a​b dem 16. Jahrhundert b​is zur Enteignung n​ach dem Zweiten Weltkrieg durchgängig d​er Familie von Schwerin, w​obei die Linien Schwerinsburg u​nd Stolpe/Usedom i​m Besitz wechselten. Es h​atte 700 ha landwirtschaftliche Nutzfläche.[8] Die damaligen Besitzer hielten a​uch das Kirchenpatronat u​nd ließen i​m 15. Jahrhundert d​ie Kapelle Busow errichten, d​ie Ende d​es 18. Jahrhunderts nochmals umgestaltet wurde. Der letzte Gutsherr w​ar Karl Josef Graf v​on Schwerin (1895–1941). Er f​iel im Zweiten Weltkrieg i​n der Sowjetunion. Für ihn, w​ie auch für d​en preußischen General Otto Magnus (Martin) v​on Schwerin wurden 2004 a​uf dem Friedhof a​n der Kapelle Gedenktafeln angebracht.

1996 w​urde das Gutshaus abgerissen.[9]

Busow l​iegt an d​er Bahnstrecke Berlin–Stralsund u​nd hier i​st der Abzweig dieser Strecke z​u der 1945 abgebauten, n​ach Swinemünde über d​ie Karniner Brücke führenden Strecke.

Söhne und Töchter

  • Busow im Genealogischen Ortsverzeichnis

Einzelnachweise

  1. Hauptsatzung der Gemeinde Ducherow. Ducherow 10. Februar 2015, S. 1, § 1 (amt-anklam-land.de [PDF; 2,5 MB; abgerufen am 28. Mai 2016]).
  2. Geodatenviewer des Amtes für Geoinformation, Vermessungs- und Katasterwesen Mecklenburg-Vorpommern (Hinweise)
  3. Pommersches Urkundenbuch Bd. II, Nr. 1087.
  4. Hermann Hoogeweg: Die Stifter und Klöster der Provinz Pommern. Bd. 2. Leon Saunier, Stettin 1925, S. 688.
  5. Manfred Niemeyer: Ostvorpommern. Quellen- und Literatursammlung zu den Ortsnamen. Bd. 2: Festland. (= Greifswalder Beiträge zur Ortsnamenkunde. Bd. 2), Ernst-Moritz-Arndt-Universität Greifswald, Institut für Slawistik, Greifswald 2001, ISBN 3-86006-149-6. S. 13 ff.
  6. Pommersches Urkundenbuch Bd. III, Nr. 1487.
  7. Pommersches Urkundenbuch Bd. III, Nr. 1742.
  8. Hubertus Neuschäffer: Vorpommerns Schlösser und Herrenhäuser. Husum Druck- und Verlagsgesellschaft 1993, S. 48, ISBN 3-88042-636-8.
  9. Eckhard Oberdörfer: Ostvorpommern, Edition Temmen, Bremen, 2006, ISBN 3-86108-917-3.
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