Burgberg (Höhenzug)
Der Burgberg (auch die Burgberge genannt) ist ein bis 357,5 m ü. NHN[1] hoher Höhenzug des Weserberglands bei Bevern im Landkreis Holzminden.
Burgberg | ||
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Burgberg, davor Bevern (von Südwesten) | ||
Höchster Gipfel | Burgberg (357,5 m ü. NHN) | |
Lage | Landkreis Holzminden, Niedersachsen (Deutschland) | |
Teil des | Niedersächsischen Berglands | |
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Koordinaten | 51° 53′ N, 9° 32′ O |
Geographie
Lage
Der Burgberg, der zum Naturpark Solling-Vogler gehört, befindet sich zwischen den Mittelgebirgszügen Vogler im Norden, Homburgwald im Nordosten und Solling im Süden. Er liegt zwischen Warbsen im Norden, Golmbach im Nordosten, Negenborn im Osten, Arholzen im Südosten, Lobach im Süden, Bevern im Südwesten sowie Forst und der Weser im Westen.
Am Burgberg führt südlich ein Abschnitt der B 64, die Holzminden mit Negenborn verbindet, entlang.
Naturräumliche Zuordnung
Der Burgberg gehört in der naturräumlichen Haupteinheitengruppe Weser-Leine-Bergland (Nr. 37), in der Haupteinheit Sollingvorland (371) und in der Untereinheit Nördliches Solling-Vorland (371.0) zum Naturraum Golmbacher Berge (Südwestabdachung des Voglers und Burgberg; 371.01).[2]
Berge
Zu den Erhebungen des Höhenzugs Burgberg gehören – sortiert nach Höhe in Meter (m) über Normalhöhennull (NHN):
- Burgberg (357,5 m),[1] im Zentrum des Burgbergs (mit nicht begehbarem Telegrafenturm)
- Großer Everstein (345,2 m),[3] im Ostteil des Burgbergs (mit Mauerresten der Burg Everstein)
- Kleiner Everstein (312,5 m),[1] im Ostteil des Burgbergs, ebenfalls mit Mauerresten der Burg Everstein
- Hirschzunge (310,4 m),[1] im Ostteil des Burgbergs
- Friedberg (308 m),[3] im Westteil des Burgbergs
Fließgewässer
Zu den Fließgewässern am Höhenzug Burgberg gehören (alphabetisch sortiert):
Sehenswertes
Zu den Kulturdenkmälern im Höhenzug Burgberg gehören:
Auf dem Großen Everstein und dem Kleinen Everstein stehen Mauerreste der Burg Everstein.
Im Mittelteil des Höhenzugs steht auf dem Burgberg der Turm (⊙ ) der ehemaligen königlich preußisch optischen Telegrafenstation Nr. 28, der Teil der Telegrafenlinie Berlin-Koblenz war. Es sind auch noch Fundamentreste des Stationsgebäudes vorhanden. Der Turm ist für die Öffentlichkeit nicht begehbar. Eine Schautafel erläutert die Geschichte der optischen Telegrafie.
Schutzgebiete
Im Südwestteil des Burgbergs liegt das Naturschutzgebiet Südliche Burgberghänge (CDDA-Nr. 165784; 1994 ausgewiesen; 83 ha groß)[3], das sich auf seiner Abdachung zum Beverbach hin erstreckt.
Auf dem steilen Nordhang des Höhenzugs befindet sich die Orchideenwiese Frauenschuhfläche mit einem der größten Frauenschuhvorkommen Norddeutschlands. Deren Entstehung fußt auf der intensiven Nutzung der mittelalterlichen Buchenwälder durch Rodung, Brennholznutzung und als Triftweide. Dadurch entstanden im Laufe der Jahrhunderte Lichtinseln, in denen sich Pflanzenarten behaupten konnten, die vorher unter dem Schattendach nicht konkurrenzfähig waren. Allerdings mussten diese Pflanzen mit Trockenheit und Nährstoffarmut zurechtkommen, denn besonders auf den steilen, nun entwaldeten Hängen konnte das Wasser im zerklüfteten Kalkgestein schnell versickern. Neben dem Frauenschuh findet man Orchideen wie die Braunrote Stendelwurz und das Zweiblatt und weidefeste Pflanzenarten wie den Wacholder, Zittergras, Fransenenzian und die Fieder-Zwenke.
Die Frauenschuhfläche wurde im Jahr 1935 vom Forstamt Stadtoldendorf als ehemaliger Dorfanger der Gemeinde Warbsen erworben. Sie diente bis dahin als Triftweide für die dörfliche Schaf- und Ziegenherde, die von einem Dorfhirten tagsüber von Weide zu Weide geführt wurde. Von dieser ehemaligen Nutzung zeugen weidefeste Pflanzenarten, die sich vor den hungrigen Mäulern der Schafe und Ziegen durch spitze Nadeln oder bitteren Geschmack schützten. Während die Frauenschuhfläche zunachst mit Lärchen, Schwarzkiefern und Fichten aufgeforstet werden sollte, was nur zum Teil gelang, bemüht sich das Forstamt Stadtoldendorf seit den 1960er Jahren gezielt um die Erhaltung des Frauenschuhs. Dazu wird die Fläche regelmäßig von Verbuschung befreit, damit genügend Licht an den Boden gelangt. Es darf aber nicht zu radikal vorgegangen werden, da Halbschatten benötigt wird. Überließe man die Frauenschuhfläche ganz der Natur, so würde sich der Buchenwald sein verlorenes Terrain zurückerobern. Die Sehenswürdigkeit ist durch einen Pfad erschlossen, eine Schautafel informiert über Entstehung und Vegetation des Gebiets.[4]
Auf dem Burgberg erstrecken sich außerdem Teile des Landschaftsschutzgebiets Solling-Vogler (CDDA-Nr. 324597; 2002; 242,138 km²), des Fauna-Flora-Habitat-Gebiets Burgberg, Heinsener Klippen und Rühler Schweiz (FFH-Nr. 4022-302; 26,9583 km²) und des Vogelschutzgebiets Sollingvorland (VSG-Nr. 4022-431; 168,85 km²).[3]
Einzelnachweise
- Topographische Karte mit dem Burgberg (DTK 25; für referenzierte Berghöhe siehe starke Vergrößerung der Karte), auf geolife.de
- Jürgen Hövermann: Geographische Landesaufnahme: Die naturräumlichen Einheiten auf Blatt 99 Göttingen. Bundesanstalt für Landeskunde, Bad Godesberg 1963. → Online-Karte (PDF; 4,1 MB)
- Karten und Daten des Bundesamtes für Naturschutz (Hinweise)
- Birgit Czyppull, Heike Molthan, Dirk Reuter: Landschaftsführer Naturpark Solling-Vogler. Wartberg Verlag, Gudensberg-Gleichen 1996, ISBN 3-86134-293-6, S. 59 f