Burg Yoshida
Die Burg Yoshida (japanisch 吉田城, Yoshida-jō) befindet sich in der Stadt Toyohashi in der Präfektur Aichi. In der Edo-Zeit residierte dort zuletzt ein Zweig der Ōkōchi als größere Fudai-Daimyō.
Burg Yoshida | ||
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Burg Yoshida, Kurogane-Wachturm | ||
Staat | Japan (JP) | |
Ort | Toyohashi | |
Entstehungszeit | 1505? | |
Burgentyp | Hirajiro (Niederungsburg) | |
Erhaltungszustand | Teilweise rekonstruiert | |
Geographische Lage | 34° 46′ N, 137° 24′ O | |
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Burgherren in der Edo-Zeit
- Ab 1601 die Takenoya-Matsudaira mit einem Einkommen von 30.000 Koku,
- Ab 1612 die Fukōzu mit 30.000 Koku,
- Ab 1632 ein Zweig der Mizuno mit 40.000 Koku,
- Ab 1642 ein Zweig der Mizuno mit 45.000 Koku,
- Ab 1645 ein Zweig der Ogasawara mit 45.000 Koku,
- Ab 1697 die Kuze mit 50.000 Koku,
- Ab 1705 ein Zweig der Makino mit 80.000 Koku,
- Ab 1712 ein Zweig der Ōkōchi mit 70.000 Koku,
- Ab 1729 ein Zweig der Honjō mit 70.000 Koku,
- Ab 1749 wieder die Ōkōchi mit 70.000 Koku.
Geschichte
Die Burg Yoshida wurde im Mittelalter Burg Imahashi (今橋城) genannt. Im Jahr 1505 soll sie auf Wunsch des Gouverneurs (shugo) der Provinz Suruga, Imagawa Ujichika (今川 氏親; † 1526), von Makino Kohaku (牧野 古伯; † 1506) erbaut worden sein. Nachdem die Imagawa in der Schlacht von Okehazama untergingen, übernahm Tokugawa Ieyasu die Burg und setzte seinen wichtigen Vasallen Sakai Tadatsugu (酒井 忠次; 1527–1596) dort ein. Als Ieyasu 1590 dann die Kantō-Region übernahm, übergab er die Burg an Ikeda Terumasa (池田 輝政; 1565–1613) mit einem Einkommen 150.000 Koku. Dieser erweiterte die Burg beträchtlich. 1601 übernahm Takenoya Iekiyo[A 1] die Burg. Es folgten dann in der Edo-Zeit eine Reihe weiterer Burgherren, bis ab 1749 wieder ein Zweig der Ōkōchi die Burg übernahm und dort bis zur Meiji-Restauration 1868 residierte.
Die Anlage
Die Burg maß von Osten nach Westen 1,2 km und von Norden nach Süden 750 m. Der zentrale Burgbereich, das Hommaru (本丸; 1) am Fluss Toyokawa (豊川) wurde vom zweiten und dritten Burgbereich, dem Ni-no-maru (二ノ丸; 2) und San-no-maru (三ノ丸; 3) umrahmt. Weiter wurde der gesamte Samurai-Bereich, das Jōkamachi, durch einen Graben geschützt. Innerhalb der Burg gab es neun Wachtürme (櫓, yagura), aber keinen Burgturm (天守, tenshu).
Nach der Meiji-Restauration blieb die Burganlage weitgehend erhalten, die alten Gebäude wurden jedoch abgerissen. Bis 1945 wurde das Gelände vom 18. Infanterie-Regiment (歩兵第十八連隊, Hohei dai-18-rentai) genutzt. 1954 wurde an der Stelle des Kurogane-Wachturms (鉄櫓, Kurogane-yagura) ein dreistöckiger Wachturm in Beton (in der Zeichnung orange markiert) wieder hergestellt. Im Hommaru und Ni-no-maru sind Mauern, Erdwälle und wasserlose Gräben erhalten.
Anmerkungen
- Takenoya Iekiyo (竹谷 家清; 1566–1611) stammte aus einer Seitenlinie der Matsudaira, die mit ihm ausstarb.
Literatur
- Odawara: Yoshida-jo in: Miura, Masayuki (Hrsg.): Shiro to jinya. Tokoku-hen. Gakken, 2006. ISBN 978-4-05-604378-5, S. 100.