Mizuno (Klan)

Die Mizuno (japanisch 水野氏, Mizuno-shi) w​aren eine verzweigte Familie d​es japanischen Schwertadels (Buke), d​ie aus d​er Provinz Owari stammte u​nd die s​ich auf Minamoto Mitsumasa (Seiwa-Genji) zurück führte. Mit e​inem Einkommen v​on 50.000 Koku gehörten d​ie in Yamagata residierenden Mizuno z​u den größeren Fudai-Daimyō d​er Edo-Zeit.

Jüngerer Zweig Yamagata[1][Anm. 1]
Yamagata-Mizuno Residenz in Edo.[2]
Mizuno Residenz in Edo.[2]

Genealogie

Im 15. Jahrhundert ließ s​ich Minamoto n​o Mitsusada i​n Mizuno (Owari) nieder u​nd nahm dessen Namen an.

  • Tadamasa (忠政, † 1543) residierte nacheinander in Okawa (Owari), Ōtaka (Owari) und in Kariya (Mikawa). Seine Tochter Dai heiratete Tokugawa Hidetada und wurde die Mutter von Ieyasu, wodurch eine enge Verbindung entstand. Tadamasas Söhne begründeten verschiedene Zweige.

Älterer Zweig

  • Nobumoto (信元, † 1576), Shimotsuke no kami, verließ 1543 die Imagawa, um Oda Nobuhide, dem Vater von Nobunaga, zu folgen. Das belastete die Beziehungen zu den Tokugawa, bis diese sich ebenfalls den Oda anschlossen. Als Nobumoto mit Sakuma Nobumasa in Streit geriet, befahl Nobunaga Ieyasu, Nobumoto hinzurichten, was dieser auch tat.
  • Tadashige (忠重, 1541–1600), ein Bruder Nobumotos, trat die Nachfolge an. Er diente Toyotomi Hideyoshi, der ihm den Titel Izumo no kami gab und sein Einkommen auf 40.000 Koku erhöhte. Tadashige wurde von Kagai Hidemasu ermordet.
  • Katsunari (勝成, 1564–1651), Sohn Tadashiges, nahm unter Führung von Sasa Narimasa an dem Kyūshū-Feldzug von 1587 teil. Er nahm am Korea-Feldzug teil, verhielt sich dort aber schlecht. Nach seiner Rückkehr schloss er sich Ieyasu an und erhielt den Titel Hyūga no kami. Im Jahr 1615 wurde er von Kariya nach Yamatokōriyama mit 60.000 Koku und dann 1619 nach Fukuyama (Bingo) mit 100.00 Koku versetzt. 1638 half Katsushige den Shimabara-Aufstand niederzuschlagen. 1646 schor er sein Haupt und nahm den Mönchsnamen Sōkyū an. – Die direkte Linie endete 1698, ein Erbe wurde aus der Verwandtschaft gewählt. 1703 wurde die Familie nach Yūki (Shimousa) mit 17.000 Koku versetzt, wo sie bis 1868 residierte. Danach Vizegraf.

1. Jüngerer Zweig


Links: Kikuma,
rechts: Tsurumaki[1]

Tadatomo, e​in Enkel Tadashiges, begründet e​inen Zweig, d​er ab 1602 i​n Obata (Kōzuke) residierte u​nd dann a​b 1616 i​n Kariya, a​b 1632 i​n Yoshida (Mikawa), a​b 1642 i​n Matsumoto (Shinano), a​b 1777 Numazu (Suruga) m​it 50.000 Koku. Am Ende d​er Tokugawa-Zeit w​urde die Familie n​och nach Kikuma (Kazusa)[Anm. 2] versetzt. Nach 1868 Vizegraf.

2. Jüngerer Zweig

Tadamasu, e​in weiterer Enkel Tadashiges, begründete e​inen Zweig, d​er zunächst i​n Minakami (Tamba) residierte, d​ann in Hōjō (Awa) u​nd ab 1827 b​is 1868 i​n einem Festen Haus i​n Tsurumaki (Kazusa)[Anm. 3] m​it 15.000 Koku. Danach Vizegraf.

3. Jüngerer Zweig


Links: Shingū[1] rechts: Yûki

Tadamori, e​in Sohn Tadamasas, begründete e​inen Zweig, d​er ab 1615 i​n Yamakawa (Shimotsuke) residierte, a​b 1635 i​n Tanaka (Suruga), a​b 1642 i​n Yoshida, a​b 1645 i​n Okazaki (Mikawa), a​b 1762 i​n Karatsu (Hizen), a​b 1817 i​n Hamamatsu (Tōtōmi) u​nd dann v​on 1845 b​is 1868 i​n Yamagata m​it 50.000 Koku. Letzter Daimyō war

  • Tadahiro (忠弘, 1856–1905), nach 1868 Vizegraf.

4. Jüngerer Zweig

Shigenaka (重央; 1570–1621), e​in Enkel Tadamasas, w​ar vom Shogunat bestellter Hausältester (otsukegarō) b​ei den Kii-Tokugawa, w​urde zum Daimyō befördert. Er u​nd seine Nachkommen residierten a​b 1619 i​n Shingū (Kii) m​it 35.000 Koku b​is 1868. Danach Vizegraf.

Anmerkungen

  1. Die Mizuno führten als Wappen den stehenden Froschlöffel (沢瀉, omodaka) in verschiedenen Varianten. Der 4. Nebenzweig wählte dagegen eine Münze als Wappen.
  2. Heute Stadtteil von Ichihara.
  3. Heute ein Stadtteil von Tateyama.

Einzelnachweise

  1. Miura, Masayuki (Hrsg.): Shiro to jinya. Tokoku-hen. Gakken, 2006. ISBN 978-4-05-604378-5.
  2. Ausschnitte aus den Stadtteilkarten "Shiba" und "Ichigaya" von ca. 1850.

Literatur

  • Edmond Papinot: Historical and Geographical Dictionary of Japan. Nachdruck der Ausgabe von 1910. Tuttle, 1972, ISBN 0-8048-0996-8.
  • Saichiro Miyaji (Hrsg.): Bakumatsu shoshu saigo-no hanchu-tachi. Saikoku-hen. Jinbunsha, 1997, ISBN 978-4-7959-1905-1.
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