Burg Milseburg
Die Burg Milseburg auch Liedenküppel genannt, ist eine abgegangene Höhenburg bei 613 m ü. NN auf einem steilen Berg, dem „Liedenküppel“, beim Ortsteil Kleinsassen der Gemeinde Hofbieber im Landkreis Fulda in Hessen. Die Burg Milseburg ist nicht zu verwechseln mit dem keltischen Ringwall Milseburg auf dem gleichnamigen Berg.
Burg Milseburg | ||
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Alternativname(n) | Liedenküppel | |
Staat | Deutschland (DE) | |
Ort | Hofbieber-Kleinsassen | |
Entstehungszeit | vermutlich 11. Jahrhundert | |
Burgentyp | Höhenburg | |
Erhaltungszustand | Burgstall, Ringmauerreste | |
Geographische Lage | 50° 33′ N, 9° 53′ O | |
Höhenlage | 613 m ü. NN | |
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Beschreibung
Erstmals urkundlich erwähnt wurde der Berg in einer Urkunde Kaiser Ottos II. am 25. Juli 980. Hierin wurde die "Milsiburg" als Grenzort zwischen dem Bereich des Klosters Fulda und des zu Hünfeld gehörigen Gebietes erwähnt. Die Bezeichnung als Burg lässt kaum einen anderen Schluss zu, als dass bereits zu dieser Zeit eine Burg auf dem Berg existierte. Allerdings wird erstmals im Jahr 1119 auf eine solche Anlage, die Burg Milseburg, urkundlich hingewiesen. Das fränkische Adelsgeschlecht von Milz taucht aber bereits in den frühen Urkunden der Abtei Fulda auf und war auch mit Burg Haselstein belehnt.
Ob die Burg zwischen 1114 und 1122 durch den Fuldaer Abt Erlolf von Bergholz erobert und erneuert wurde oder erst 1150 bis 1165 unter dem Abt Markward mit den Burgen Bieberstein und Haselstein errichtet bzw. erneuert wurde, hat schon Christoph Brouwer in seiner Chronik nur vorsichtig als Behauptung aufgenommen. Im 13. Jahrhundert wurde sie aufgegeben und war bereits 1450 eine Ruine.
Die Lage als Gegenstück zu Bieberstein oberhalb des Ortesweges lässt auf jeden Fall eine frühe Befestigung vermuten.
In der Grundrisszeichnung bei Knappe wird eine vollständige Ringmauer und eine vorgelagert nur halbumfassende Mauer verzeichnet. Der Grundriss deutet darauf hin, dass die Burg als einziges Festes Haus einen Wohnturm hatte. Die Ausmaße der Burg sind mit etwa 21 × 24 m klein.[1]
Der heutige Burgstall der ehemaligen kleinen runden im Kern eckigen Turmburg zeigt nur noch Teile der Ringmauer und eine Vertiefung des Turms.[2]
Literatur
- Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 213.
- Heinrich Hahn: Die Turmburg auf dem Liedenküppel. In: Fuldaer Geschichtsblätter, Bd. 53 (1977), S. 141–146
- Eduard Breitung: Aufdeckung der sagenhaften Schloßruine auf dem Liedenküppel an der Westseite der Milseburg, 1899, 2 Seiten
- Josef Leinweber: Der Fuldaer Abtskatalog des Apollo von Vilbel. Parzeller, Fulda 1986, S. 79.
Weblinks
- Eintrag von Thorsten Sonnemann zu Kleinsassen, Liedenküppel in der wissenschaftlichen Datenbank „EBIDAT“ des Europäischen Burgeninstituts
- Milseburg (Liedenküppel), Landkreis Fulda. Historisches Ortslexikon für Hessen (Stand: 7. Februar 2014). In: Landesgeschichtliches Informationssystem Hessen (LAGIS). Hessisches Landesamt für geschichtliche Landeskunde (HLGL), abgerufen am 30. März 2015.
- Burg Milseburg auf www.burgenwelt.org
- Fotos der Burgreste auf www.mittelalterweb.de
Einzelnachweise
- vgl. www.burgenwelt.de: Grundriss Burg Milseburg nach Rudolf Knappe: Mittelalterliche Burgen in Hessen. 800 Burgen, Burgruinen und Burgstätten. 3. Auflage. Wartberg, Gudensberg-Gleichen 2000, ISBN 3-86134-228-6, S. 213.
- www.burgenwelt.de: Burg Milseburg