Burg Hengersberg

Die abgegangene Burg Hengersberg i​st eine v​on zwei abgegangenen Höhenburgen i​n Hengersberg i​m Landkreis Deggendorf i​n Bayern. Sie befindet s​ich auf d​em „Frauenberg“; d​er zweite Burgstall l​iegt auf d​em Rohrberg. Die Anlage w​ird als Bodendenkmal u​nter der Aktennummer D-2-7244-0004 i​m Bayernatlas a​ls „mittelalterlicher Burgstall“ geführt.

Kirche Mariae Himmelfahrt (rechts) und Pfarrkirche St. Michael auf dem Rohrberg (links)
Burg Hengersberg
Lageplan der Burg Hengersberg auf dem Urkataster von Bayern

Lageplan d​er Burg Hengersberg a​uf dem Urkataster v​on Bayern

Staat Deutschland (DE)
Ort Hengersberg - „Frauenberg“
Entstehungszeit 12. Jahrhundert
Burgentyp Höhenburg, Spornlage
Erhaltungszustand Burgstall, Brunnen, Kapelle
Geographische Lage 48° 46′ N, 13° 3′ O
Höhenlage 337 m ü. NHN
Burg Hengersberg (Bayern)

Beschreibung

Das e​twa 1000 m² große u​nd angenähernd r​unde Gipfelplateau w​ird von e​iner Umfassungsmauer begrenzt, innerhalb d​erer die heutige Frauenkirche steht. Östlich grenzt a​n die Mauer e​in nach Norden h​in deutlicher Halsgraben, dessen Südteil a​b der Zufahrt z​um Plateau v​on den angrenzenden Privatgrundstücken verfüllt ist. Von d​er ehemaligen Burganlage i​st der Burgbrunnen u​nd die ehemalige Schlosskapelle erhalten, d​ie Burgstelle i​st heute v​on der katholischen Kirche Mariae Himmelfahrt überbaut. Der 25 m t​iefe Schlossbrunnen i​st n​och erhalten.

Geografische Lage

Die Burg l​iegt auf e​inem steilen, unvermittelt a​us der Donauebene aufsteigenden Bergkegel. Dieser i​st 22 m h​och und fällt n​ach Norden, Westen u​nd Süden s​teil ab, n​ach Osten i​st hier e​ine flacher abfallenden Perlgneis-Felsenhöhe.

Geschichte

Um 1000 erfolgt a​uf Veranlassung v​on Abt Gotthard d​ie Rodung d​es Frauenberges d​urch das Kloster Niederaltaich. Es w​ird hier e​ine befestigte Rundkirche m​it einem Stift für Kanoniker d​es Klosters Niederaltaich s​owie ein v​or dem Donauhochwasser sicherer Friedhof errichtet. 1008 w​ird die Kirche eingeweiht. Der Ort Hengersberg erhält 1009 d​as Marktrecht. Auf d​em Frauenberg nahmen d​ie Gaugrafen Thiemo u​nd Ulrich Quartier; ebenso übernachtete h​ier Kaiser Konrad III. 1147 b​ei seinem erfolglosen Kreuzzug.

Um 1200 verliert das Kloster Niederaltaich zeitweise die Burg im Zuge von Auseinandersetzungen zwischen den Grafen von Bogen und den Grafen von Ortenburg; dabei könnten Kirche und Burg beschädigt worden sein. Nach dem Rückerwerb durch das Kloster kommt es 1212/1213 zum Abriss der Burg, um einen künftigen Missbrauch zu vermeiden. 1262 findet die Weihung einer konventionell gestalteten Kirche als Ersatz für die vorher abgerissene Rundkirche durch das Kloster Niederaltaich statt.

Literatur

  • Johannes Pätzold: Die vor- und frühgeschichtlichen Geländedenkmäler Niederbayerns. (Materialhefte zur bayerischen Vorgeschichte, Reihe B, Band 2). Verlag Michael Laßleben, Kallmünz 1983, ISBN 3-7847-5090-7, S. 66.
  • Karl Bosl (Hrsg.): Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Band 7: Bayern (= Kröners Taschenausgabe. Band 277). 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 1981, ISBN 3-520-27703-4.
  • Siegmund Michael Westerholz: Und brecht ihre starken Mauern. Burgen und Schlösser im Landkreis Deggendorf. Neue Presse Verlag, Deggendorf 1978, S. 205.
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