Burg Böckingen
Die Burg der Herren von Böckingen war eine Burg im heutigen Heilbronner Stadtteil Böckingen.[1] Die fränkischen Grabfunde aus der Gegend der Böckinger Hecht- und Kappelstraße gehören zu dieser Burg.[2] Nach dem Brand von 1862 wurde das fränkische Gräberfeld, das unmittelbar zur Festung gehörte, neu überbaut.[2]
Burg Böckingen | |
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Ort | Böckingen |
Entstehungszeit | 1295 erstmals erwähnt |
Geschichte
Erstmals wurde die Burg im Jahre 1295 im Rentenverzeichnis des Stifts St. Peter in Wimpfen erwähnt. Das Rentenverzeichnis beschreibt das Haus des Vogtes, Konrad von Böckingen, das mit der Festung verbunden war, wobei die Hoffläche des Hauses Teile der alten Festung einbezog.[3]
1342 verkaufte die Herren von Böckingen die heruntergekommene alte Festung, die als Burgstadel bezeichnet wurde, an die Stadt Heilbronn, zusammen mit drei Viertel der Vogtei zu Beckingen; Letztere war ein Lehen von Württemberg an die Böckinger. Weiterhin wurden dabei noch andere Rechte und Zinsen an Heilbronn übereignet.[4]
1427 wird der Burgstadel nochmals erwähnt.[5] Die Ortsadligen verkauften 1431 auch noch das letzte Viertel ihrer Lehen, das Eberstein'sche Lehen, an die Reichsstadt Heilbronn.[6] Der Burgstadel soll Mitte des 16. Jahrhunderts endgültig abgegangen sein.
Lokalisierung
Über die genaue Lage der ehemaligen Burg herrscht bisher noch keine Einigkeit.
- Die Oberamtsbeschreibung von 1865 lokalisiert die Burg auf einem Hügel, wo sich früher der obere See befand, ein ehemaliger Neckararm, der im Laufe der Zeit versandete.[7]
- Schmolz lokalisiert die mittelalterliche Festung bei der Klingenberger- und Hofstattstraße.[8]
Einzelnachweise
- Böckingen am See. Ein Heilbronner Stadtteil – gestern und heute. Stadtarchiv Heilbronn, Heilbronn 1998 (Veröffentlichungen des Archivs der Stadt Heilbronn. Band 37), S. 66 und 67
- Ursula Koch: Franken in Heilbronn. Archäologische Funde des 6. und 7. Jahrhunderts. Städtische Museen Heilbronn, Heilbronn 1994 (museo. Heft 8), S. 8
- F. W. E. Roth: Beiträge zur Geschichte des St. Peterstiftes in Wimpfen. In: Quartalsblätter des historischen Vereins für das Großherzogtum Hessen, 1886/87, S. 39:
„Quam domum coniunxit castro, quia area eius domus partem castri tenet“
- Urkundenbuch der Stadt Heilbronn. Band I, Stuttgart 1904–1922, Nr. 161
- Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 155
- Julius Fekete, Simon Haag, Adelheid Hanke, Daniela Naumann: Denkmaltopographie Baden-Württemberg Band I.5 Stadtkreis Heilbronn. Theiss, Stuttgart 2007, ISBN 978-3-8062-1988-3, S. 154
- Beschreibung des Oberamts Heilbronn, Stuttgart 1865, S. 263:
„Auf einem kleinen Hügel am oberen See, noch jetzt die Burg genannt, auf der die Eisenbahn hinziehet, stand ehemals die Veste eine edlen Geschlechts, das sich „von Böckingen“ nannte.“
- Helmut Schmolz: Erlebte und erduldete Geschichte. Böckingen und seine Vergangenheit. In: Das war’n noch Zeiten … und Böckingen heute? Gewerbe- und Handelsverein Heilbronn-Böckingen, Heilbronn 1982, S. 11:
„Erhebung südlich vom Ort zwischen der heutigen Eisenbahnlinie und der Klingenberger Straße „Hofstatt“ genannt.“